Jubel am Ventoux: Paret-Peintre beendet Frankreichs lange Durststrecke
Frankreich jubelt, Soudal Quick-Step schreibt Geschichte, Ben Healy kämpft sich aufs Podium: Die 16. Etappe der Tour de France 2025 auf den Mont Ventoux hatte viele Geschichten zu erzählen. Hier sind die spannendsten Zahlen, Fakten und Anekdoten vom legendären Anstieg.
Fotos: ASO, Billy Ceusters, CapGemini
Frankreich meldet sich zurück – nach 380 Tagen
Valentin Paret-Peintre ist der erste französische Etappensieger bei dieser Tour – und der erste seit Anthony Turgis im Juli 2024. 27 Etappen und 380 Renntage lang hatte kein Franzose mehr gewonnen. Der 23-Jährige feierte seinen dritten Profi-Sieg, erneut an einem Berg: nach Bocca della Selva (Giro 2024) und Jabal Al Akhdhar (Oman-Rundfahrt 2025).

60 Jahre nach Poulidor – der fünfte französische Ventoux-Sieg
Der Mont Ventoux ist Legende – und Frankreich hat dort Geschichte geschrieben. Paret-Peintre sorgte für den fünften französischen Etappensieg auf diesem Berg:
- 1965: Raymond Poulidor
- 1972: Bernard Thévenet
- 1987: Jean-François Bernard
- 2002: Richard Virenque
- 2025: Valentin Paret-Peintre
60 Jahre nach Poulidors Triumph kehrt Frankreich damit eindrucksvoll an diesen ikonischen Ort zurück.
Quick-Step kann (wieder) alles
Soudal Quick-Step feierte bereits den vierten Etappensieg der Tour – so viele wie seit 2021 nicht mehr. Besonders bemerkenswert: Die Siege verteilen sich auf unterschiedliche Disziplinen und Fahrer:
- Sprint: Tim Merlier in Dunkerque & Châteauroux
- Zeitfahren: Remco Evenepoel in Caen
- Berg: Valentin Paret-Peintre am Ventoux
Noch nie zuvor hatte das Team bei einer Tour in allen drei Bereichen gewonnen – mit drei verschiedenen Fahrern.
Ben Healy – unermüdlich, unangenehm, erfolgreich
Mit gerade einmal 24 Jahren erhält Ben Healy bereits zum vierten Mal den Preis für den kämpferischsten Fahrer – bei dieser Tour allein dreimal (Vire, Mont-Dore, Ventoux). Nur Wout van Aert (5) hat mehr.
Zudem ist es bereits sein dritter Podestplatz bei dieser Tour: Sieg in Vire, Rang 3 am Mont-Dore, und jetzt Zweiter am Ventoux.

Soudal Quick-Step & Ventoux: Eine besondere Verbindung
Der Sieg von Paret-Peintre auf dem Mont Ventoux ist für Quick-Step mehr als nur ein weiterer Erfolg: Genau hier gewann das Team 2002 durch Richard Virenque seine erste Etappe. Damals war es der einzige HC-Gipfelsieg in der Teamgeschichte – bis heute.
Jüngstes Ventoux-Podium aller Zeiten
Valentin Paret-Peintre, Ben Healy und Santiago Buitrago – dieses Trio hat mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren und 30 Tagen das jüngste Ventoux-Podium der Tour-Geschichte gestellt. Der bisherige Rekord: Merckx, Van den Bossche und Van Impe 1970 – im Schnitt 26 Jahre alt.
Drei neue Sieger in Folge
Nach Thymen Arensman (Etappe 14) und Tim Wellens (Etappe 15) ist Valentin Paret-Peintre der dritte neue Etappensieger in Folge. So etwas gab es zuletzt 2022 (Vingegaard, Pidcock, Pedersen).
Fazit
Die Königsetappe am Mont Ventoux hatte alles: Emotionen für die Franzosen, Teamhistorie für Quick-Step und einen erneut kämpfenden Healy. Valentin Paret-Peintre hat nicht nur das Rennen gewonnen, sondern auch einen Platz in der französischen Radsportgeschichte.
