Beim Auspacken der Laufräder wurden beim Tester sofort Jugenderinnerungen wach: Schließlich feierte XC-Legende Julian Absalon einige seiner größten Erfolge auf den markanten rot-schwarzen Fulcrum-Laufrädern. Entsprechend hoch war die Spannung, wie sich die neueste Entwicklung aus dem Hause Fulcrum im Praxistest schlagen würde – ein Modell, das sich mit seiner robusteren Ausrichtung klar von der Red Zone-Serie abgrenzt und vor allem Trail-Fahrer ins Visier nimmt.
Fulcrum Metal Carbon Laufräder – Die wichtigsten Informationen im Überblick
- Felgenmaterial: Carbon
- Laufradgröße: 29 Zoll
- Maulweite Felge: 32 mm
- Gewicht: 1.550 g
- Empfohlene Reifenbreite: 2,4″ – 2,6″
- Freilaufstandard: SRAM XD, Microspline
- Achsstandard: Boost-Standard (VR: 15x110mm / HR: 12-148mm)
- Bremsscheibe: Centerlock
- Speichenanzahl: Front 24 / Heck 28
- Zulässiges Gesamtgewicht: 125 kg
- Preis (UVP): 1640 €
Fulcrum Metal Carbon Laufräder – Die neue Trail Serie im Detail
Der Laufradsatz setzt auf 29-Zoll-Felgen mit einer Innenweite von 32 mm – ideal für Reifen zwischen 2,4″ und 2,6″und richtet sich so an ambitionierte Trail-Fahrer. Auf den ersten Blick wirkt der Laufradsatz fast etwas aus der Spur, denn die Felge ist asymmetrisch konstruiert, um die Speichenspannung auf Antriebs- und Nicht-Antriebsseite optimal auszubalancieren.

Ein besonderes Merkmal ist das MoMag-System: Anstatt klassischer Speichenlöcher im Felgenbett wird hier ein geschlossenes System verwendet. Die Nippel werden von innen eingeführt, wodurch kein Felgenband notwendig ist – ein klarer Vorteil für Tubeless-Setups und die strukturelle Festigkeit.
MoMag steht dabei übrigens für Mounting Magnet: Nachdem die Nippel über die Ventilöffnung in die Felge eingesetzt wurden, werden sie mit einem Magnet bis zum Nippelloch in der Felge “geführt”. So erhält man ein Laufrad, auf dessen oberem Felgensteg sich keine Bohrungen befinden, die Einspeichung aber durch das Spannen mit herkömmlichen Nippeln erfolgt. Schlaue Sache. Nur sollte man den Nippel nicht in der Felge verlieren, sonst geht die Fummelei los, aber das ist nut für Schrauber ein Thema.
Bei den Naben setzt Fulcrum nicht auf Industrielager, sondern auf klassische Konuslager. Dieses System erlaubt eine sehr feine Justage, läuft besonders leicht und kann bei Bedarf einfach gewartet werden. Die Bremsscheibenaufnahme erfolgt über Centerlock, und als Freilauf stehen Varianten für Shimano MicroSpline und SRAM XD zur Verfügung.
Mit 1.554 g Gesamtgewicht liegt der Satz nur minimal über der Herstellerangabe – ein starker Wert für einen Trail-Laufradsatz dieser Kategorie. Mit 1640€ liegt der Laufradsatz bei den Carbonvarianten im oberen Mittelfeld.
Fulcrum Metal Carbon Laufräder – Auf dem Trail
Bevor es auf den Trail ging, stand zunächst die Montage an. Natürlich haben wir die Laufräder tubeless montiert. Die Montage verlief unkompliziert: Der Reifen ließ sich sehr leicht auf die Felge ziehen und sprang schon bei geringem Luftdruck sauber ins Felgenbett. Positiv aufgefallen ist das durchdacht gestaltete Ventilloch, das leicht hervorsteht. In Kombination mit der glatten, großzügigen Auflagefläche der Ventilmutter lässt sich das Ventil sauber und fest fixieren. Das mitgelieferte Ventil dichtete entsprechend zuverlässig ab.
Schon beim ersten Losrollen fällt der zurückhaltende Freilauf auf: kein lautes Knattern, sondern ein leises, dezentes Surren. Gerade wer ein unaufdringliches Fahrgeräusch schätzt, wird hier auf seine Kosten kommen. Deutlich spürbar macht sich auch die breitere Felge der Metal-Carbon-Laufräder. Im Vergleich zum zuvor montierten Laufradsatz legte die Innenweite um knapp sieben Millimeter zu. Der identische Reifen kam dadurch merklich breiter aus der Felge, was das Fahrverhalten spürbar veränderte. Durch das größere Luftvolumen bot das Bike mehr Reserven, zusätzlichen Komfort und ein besseres Gripniveau dank der vergrößerten Auflagefläche.
Das geringe Gewicht macht sich bei Antritten und im Uphill positiv bemerkbar, ohne dass Abstriche bei der Steifigkeit hingenommen werden müssen. Die Kombination aus geringem Gewicht und hoher Steifigkeit sorgt für spürbar mehr Agilität. Besonders bei schnellen Richtungswechseln in anspruchsvollem Terrain, etwa in Rockgardens, zeigte sich die Präzision der Laufräder. Das Bike ließ sich sehr genau und kontrolliert manövrieren.
Wir hatten die Laufräder fast über die gesamte Saison im Einsatz, und sie mussten dabei den ein oder anderen Schlag einstecken. Nicht nur das optische Finish der Carbonoberfläche erwies sich als sehr robust, auch der Rundlauf zeigte sich davon weitgehend unbeeindruckt. Ebenso konnten wir über die gesamte Saison hinweg keinerlei Schwächen an den Lagern feststellen.




