Jedermann: Heute startet mit der Tour d´Energie in Göttingen der German Cycling Cup, Deutschlands größte Rennserie für Jedermann. Velomotion stellt die Events und wichtige Regeländerungen vor.
2015 umfasst der German Cycling Cup „nur“ noch 11 Rennen. 2014 waren es derer noch 14 gewesen – eine veritable Herausforderung für Organisatoren, Fahrer und Teams. Die Straffung des Rennkalenders soll den German Cycling Cup nun auf „ein gesundes Maß zurückführen“, wie die Veranstalter – der Bund Deutscher Radfahrer und der Verband Deutscher Radrennveranstalter – verlauten ließen.
Ein gemütliches Einrollen gibt es nicht. Bereits das Auftaktrennen der Serie – die Tour d´Energie in Göttingen – wartet mit einigen Anstiegen auf. Höhepunkt ist die Bergwertung am Hohen Hagen. Am 1. Mai steht mit der SKODA Velotour bereits das nächste Rennen an. Zunächst führt die Strecke durch die Hochhausschluchten von Frankfurts Bankenviertel, anschließend gilt es, den Feldberg im Taunus zu erklimmen. Auf der Rückfahrt zum Ziel brechen einige unangenehme Rampen die Tempohatz, darunter der Ruppertshainer Berg und – auf der längsten Runde – der Mammolshainer Berg.
Es folgen zwei Rennen, bei denen hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten zu erwarten sind: Sowohl das Circuit Cycling auf dem Formel 1-Kurs von Hockenheim als auch die Sparkassen neuseen classics in Leipzig präsentieren sich weitestgehend flach. Hier gilt es, sich geschickt im Windschatten der Gruppe zu halten und Stürze zu vermeiden. Die beiden Juni-Termine verlangen dann wieder Kletterkünste: Das Schleizer Dreieck führt die Starterinnen und Starter ins Thüringer Schiefergebirge und zu Deutschlands größtem Stausee, der Bleilochtalsperre. Beim SKODA Velodom in Köln sammeln die Jedermänner auf kleinen Sträßchen im Bergischen Land unzählige Höhenmeter, wobei die steile Kopfsteinpflaster-Passage am Bensberger Schloss besonders in die Beine fährt.
Höchstgeschwindigkeiten in der grünen Hölle – Etappenrennen im Schwarzwald
Erneut auf einem Formel 1-Kurs bewegen sich die Starterfelder bei Rad am Ring Ende Juli. Durchschnittsgeschwindigkeiten wie im Mai auf dem Hockenheimring werden hier allerdings nicht erreicht, wartet die legendäre Nordschleife des Nürburgrings doch mit 500 Höhenmetern pro Runde auf. Nichts für schwache Nerven ist dabei die Fuchsröhre, wo in der Abfahrt bis zu 100 kmh erreicht werden können. Ganz so schnell werden die Fahrerinnen und Fahrer auf den Stadtkursen in Bochum und Dresden sicher nicht unterwegs sein. Aufgrund der überschaubaren topografischen Schwierigkeiten sind hier wieder hohe Stundenmittel zu erwarten, und die Siege beim SparkassenGiro und SKODA Velorace dürften an tempofeste Sprinter gehen.
Auf die Zielgerade biegt der German Cycling Cup mit dem Rothaus Rider Man in Bad Dürrheim, dem einzigen Etappenrennen. Hier stehen in der landschaftlichen Schönheit des Südschwarzwalds ein Einzelzeitfahren und zwei anspruchsvolle Straßenrennen auf dem Programm. Fast schon traditionell endet der German Cycling Cup dann am Tag der deutschen Einheit mit dem Sparkassen Münsterland Giro in Münster. Doch ganz so flach wie in den letzten Jahren geht es dort nicht mehr zu: Neue Strecken führen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Teutoburger Wald und es gilt, die letzten Höhenmeter im Rennen zu sammeln, bevor in Münster die Siegerinnen und Sieger gekürt werden.
Hohe Teilnehmerzahlen erwartet – Neue Regelungen bei der Teamwertung
Die Rennen erfreuen sich großer Beliebtheit, der Jedermannsport boomt. Auch 2015 rechnen die Veranstalter mit konstant hohen Teilnehmerzahlen. Gerade die großen Events wachsen immer weiter. Um die Sicherheit zu erhöhen, sollen laut den Organisatoren der Rennserie im engen Dialog zwischen Teams und Veranstaltern Qualitätskriterien für die einzelnen Rennen festgelegt werden. Hierzu gehören unter anderem eine Entzerrung der Rennen und eine Minimierung von Gefahrenstellen.
Das Reglement wurde in bezug auf die Teamwertung stark überarbeitet. Bisher waren pro Mannschaft maximal acht Fahrerinnen oder Fahrer zugelassen, die vier bestplatzierten flossen in die Teamwertung ein. Hierdurch sahen sich Teams gezwungen, häufige Ummeldungen vorzunehmen, sei es aus taktischen Gründen oder aufgrund kurzfristiger Ausfälle. Das Ergebnis war ein erhöhter bürokratischer Aufwand bei Teams und Rennveranstaltern durch immer wieder aktualisierte Starterlisten. 2015 entfällt die Limitierung der Teams auf acht Fahrerinnen oder Fahrer. Jede Mannschaft kann so viele Starter melden, wie sie will. Einzige Bedingung: Ein Team umfasst mindestens vier Starter und für jede Streckenlänge müssen unterscheidbare Teamnamen vergeben werden (zum Beispiel Team XY 60km, Team XY 120km). Die Ergebnisse der vier Bestplatzierten fließen automatisch in die Teamwertung. Eine ausführliche Erläuterung findet sich hier, genau nachlesen lassen sich die Änderungen auch im Reglement des German Cycling Cup.
Wen nun das Rennfieber packt oder wer zumindest im sportlichen Tempo auf abgesperrteten Straßen mit Gleichgesinnten fahren möchte, kann sich online anmelden. Natürlich wird auch Velomotion bei dem ein oder anderen Event vor Ort sein und berichten.
Die Rennen des German Cycling Cup 2015:
26. April 2015: Tour d´Energie – Göttingen
01. Mai 2015: SKODA Velotour – Frankfurt
10. Mai 2015: Circuit Cycling – Hockenheimring
17. Mai 2015: Sparkassen neuseen classics – Leipzig
07. Juni 2015: Schleizer Dreieck Jedermann – Schleiz
14. Juni 2015: SKODA Velodom – Köln
25. Juli 2015: Rad am Ring – Nürburgring
02. August 2015: SparkassenGiro – Bochum
09. August 2015: SKODA Velorace – Dresden
25. – 27. September 2015: Rothaus Riderman – Bad Dürrheim
03. Oktober 2015: Sparkassen Münsterland Giro – Münster