Radsport: André Greipel (Lotto-Soudal) ist bei der siebten Etappe der Tour de France knapp an seinem dritten Tageserfolg vorbeigeschrammt. Im Massensprint musste er sich lediglich Mark Cavendish (Etixx-QuickStep) geschlagen geben. John Degenkolb (Giant-Alpecin) wird Vierter, Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) Dritter.
Um ein Haar hätte es André Greipel heute im Etappenziel in Fougères zum Etappen-Hattrick geschafft. Es sah wieder gut aus für den Rostocker, der aus einer guten Position in den Sprint ging, jedoch ein wenig zu früh anzog und sich am Ende recht deutlich Altmeister Mark Cavendish geschlagen geben musste. Die 190km von Livarot nach Fougères verliefen ansonsten weitestgehend unspektakulär. Bei sehr guten Bedingungen gab es eigentlich keine Überraschungen und glücklicherweise auch keine Stürze.
Wie bereits gestern konnte sich nach wenigen Minuten eine kleine Gruppe vom Feld absetzen. In dem Spitzenquintett fuhren Kristjan Durasek (Lampre-Merida), Luis Angel Maté (Cofidis), Anthony Delaplace, Brice Feillu (Bretagne-Séché Environment) und Daniel Teklehaimanot (MTN-Qhubeka). Der Mann aus Eritreia war bereits gestern Teil der Ausreißergruppe gewesen und hat scheinbar Blut geleckt – außerdem dürfte der Führende der Bergwertung hinter dem einen zu vergebenen Bergpunkt hergewesen zu sein. Schnell riss eine Lücke von über zwei Minuten auf. Eine kurze Schrecksekunde gab es für Fans von Contador: Der Klassementfavorit aus den Reihen von Tinkoff-Saxo stürzte ganz zu Anfang des Rennens, war aber innerhalb weniger Sekunden wieder auf dem Rad und scheint sich nicht ernsthaft verletzt zu haben.
In dieser Konstellation geht es für lange Zeit durch beschauliche Örtchen in der Bretagne. Nach und nach übernimmt Etixx-QuickStep im Feld das Kommando und erhöht den Druck auf die Ausreißer. Deren Vorsprung schmilzt dann rasch mit jedem Kilometer dahin. Auch in der Spitzengruppe selbst gibt es immer wieder Attacken, vor allem die beiden Fahrer von Bretagne-Séché Environment versuchen immer wieder ihr Glück. Das kostet Kraft und so ist es 50km vor dem Ziel als erster Teklehaimanot, der abreißen lassen muss und vom Feld geschluckt wird. Nach und nach müssen auch seine Fluchtkollegen aufstecken und 10km vor dem Ziel ist das Feld wieder beisammen.
Danach begann wenig überraschend das Taktieren und die Sprintzüge wurden an der Spitze sichtbar. Es waren vor allem Katusha mit Alexander Kristoff, Giant-Alpecin mit John Degenkolb und Etixx-QuickStep mit Mark Cavendish, die das Kommando übernahmen. Lotto Soudal und Tinkoff-Saxo hielten sich vorerst etwas zurück. Als es dann aber durch die engen Kurven und die zwei Kreisverkehre in Richtung Ziel ging, kamen auch André Greipel und Peter Sagan an die Front. Die beste Position hatte Alexander Kristoff, der den Sprint eröffnete. André Greipel konterte sofort und fuhr somit sehr früh in den Wind. Sagan und Cavendish klemmten sich an das Hinterrad des Rostockers. Der britische Teamkollege von Tony Martin hatte dann am Ende die besseren Beine, zog souverän an Greipel vorbei und fuhr zu seinem ersten Tagessieg in diesem Jahr. Etwas überraschend war die Tatsache, dass Kristoff im Finale überhaupt nicht mit Cavendish, Sagan und Greipel mithalten konnte. Letzterer rettete seinen zweiten Platz um Haaresbreite gegen Peter Sagan. John Degenkolb wird Vierter – er konnte im Finale gegen die drei Weltklassesprinter einfach nicht ganz mithalten, kassierte aber auf den letzten Metern noch Alexander Kristoff.
Durch den zweiten Platz hat André Greipel nun 199 Punkte auf dem Konto und verteidigt sein Grünes Trikot vor Peter Sagan und Mark Cavendish. In der Gesamtwertung übernimmt wie erwartet Chris Froome die Führung von Tony Martin.
Endresultat Etappe 7 Tour de France 2015
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1.,Mark Cavendish,Etixx-QuickStep,04:27:25
2.,André Greipel,Lotto-Soudal,
3.,Peter Sagan,Tinkoff-Saxo,
4.,John Degenkolb,Giant-Alpecin,
5.,Alexander Kristoff,Katusha,
6.,Arnaud Demare,FDJ,
7.,Tyler Farrar,MTN-Qhubeka,
8.,Reinard Janse van Rensburg,MTN-Qhubeka,
9.,Davide Cimolai,Lampre-Merida,
10.,Sam Bennett,Bora-Argon 18,
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