Giro d'Italia: Giro d’Italia 2016 Vorschau: Strecke, Startliste, Favoriten und Livestreams

Radsport: Am 6. Mai fällt in den Niederlanden der Startschuss zum Giro d’Italia 2016. Fahrer und Fans erwartet in diesem Jahr eine höchst abwechslungsreiche Route mit hohem Zeitfahranteil und einigen extrem schweren Bergetappen. Das Fahrerfeld wird hochkarätig besetzt sein und die Rückkehr von Vincenzo Nibali nach zweijähriger Abstinenz sorgt nicht nur bei den italienischen Radsportfans für große Freude. Wir haben alle wichtigen Infos zu Strecke, Fahrerfeld, zu den Favoriten und natürlich zu Fernsehübertragungen und Livestreams in unserer Giro-Vorschau zusammengestellt.

Giro d’Italia 2016: Die Strecke in der Übersicht

Giro d’Italia 2016: Die Etappen im Detail

Redaktionstipp: Der Startschuss fällt in diesem Jahr im niederländischen Apeldoorn mit dem ersten von insgesamt drei Einzelzeitfahren. Die Route ist 9,8km lang und komplett flach. Demnach sollte der Auftakt und das maglia rosa am ersten Tag eine leichte Beute für die Zeitfahrspezialisten unter den Startern sein. Zum einen wäre hier Ton Dumoulin (Giant-Alpecin), der zwar zuletzt eher schlecht in Form war, aber dennoch zum engeren Kreis der Favoriten zählt. Die größte Konkurrenz wird er wohl in Person von Fabian Cancellara (Trek-Segafredo) bekommen, der in seiner letzten Saison nochmal zur Höchstform aufläuft. Für große Zeitabstände zwischen den Favoriten ist das Zeitfahren zu kurz, auch wenn der eine oder andere möglicherweise danach mit einer kleinen Hypothek in die ersten richtigen Etappen gehen wird.

Redaktionstipp: An Tag Zwei folgt eine ganz klassische niederländische Sprintetappe von Arnheim nach Nijmegen. 190 weitestgehend flache Kilometer werden den Fahrern helfen, sich auf die erste Grand Tour des Jahres einzustellen und die Neopros können hier ihre erste Nervosität abstreifen. Im Ziel wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu einem Massensprint kommen. Der absolute Topfavorit ist – wie bei allen klassischen Sprintetappen in diesem Jahr – zweifellos Marcel Kittel (Etixx – Quick-Step). Der 27-jährige hat nach seinem Wechsel weg von Giant-Alpecin wieder zu alter Stärke gefunden, harmoniert nahezu perfekt mit seinem Sprintzug und zeigte bereits einige Male, dass er der momentan stärkste Sprinter im Peloton ist.

Redaktionstipp: Die letzte Etappe in Holland vor dem Transfer nach Italien ist fast ein Spiegelbild des Vortages. 189 flache Kilometer ohne nennenswerte Schwierigkeiten mit einem ganz klassischen Sprintfinish. Marcel Kittel könnte hier seinen zweiten Tagessieg in Folge einfahren, doch André Greipel (Lotto Soudal) könnte seinem Landsmann den Erfolg streitig machen. Ebenso dürften Sacha Modolo (Lampre-Merida), Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo) und Elia Viviani (Team Sky) ein Wörtchen um den Sieg mitsprechen wollen.

Redaktionstipp: Nach dem ersten Ruhetag und dem Transfer in den Süden Italiens geht es Schritt für Schritt zurück gen Norden. Die ersten Etappen sind Giro-typische Flachetappen mit einigen kleineren Anstiegen, die den reinen Sprintern jedoch durchaus Schwierigkeiten bereiten könnten. An Tag Vier wartet beispielsweise in den finalen Kilometern ein knapp 2.000m langer, durchschnittlich 7,7% steiler Anstieg, der zu Attacken einlädt. Davon abgesehen warten nach komplett flachen 100 Anfangskilometern zwei weitere kleinere Hügel, die der Fluchtgruppe des Tages in die Karten spielen könnten. Neben den Sprintern könnte hier auch ein Ausreißer triumphieren.

Redaktionstipp: Die Etappe im Süden Italiens von Praia a Mare nach Benevento ist mit 233km die zweitlängste des diesjährigen Giros und dürfte mit ihrem welligen Profil durchaus für brennende Oberschenkel sorgen. Das Finale ist durchaus interessant: Die letzten beiden Kilometer gehen leicht bergauf, noch dazu auf gepflastertem Straßenbelag. Profil und Länge sind nicht unähnlich eines Frühjahrsklassikers und dürften den Eintagesspezialisten entgegenkommen. Fabian Cancellara zählt zweifellos zu den Favoriten auf den Tagessieg, genau wie Philippe Gilbert (BMC) und Diego Ulissi (Lampre-Merida).

Redaktionstipp: Kurz vor dem Ende der ersten Giro-Woche wartet der erste kleine Härtetest für die Klassementfahrer im Feld. Die 185km lange Etappe hinauf zum Skiort Aremogna bietet eine von lediglich zwei echten Bergankünften in diesem Jahr und ist zwar nicht schwer genug, um signifikante Zeitabstände zwischen den Favoriten zu produzieren, könnte aber jene in Schwierigkeiten bringen, die noch nicht zu ihrer Grand-Tour Form gefunden haben. Möglicherweise setzt hier auch bereits einer der „Großen“ eine erste Duftmarke mit dem Tagessieg, doch könnte die Etappe auch eine tolle Gelegenheit für die Kletterer der Zweitdivisionäre werden, um sich und das Team ins Schaufenster zu stellen.

Redaktionstipp: Eine flach-wellige Etappe mit 210km führt das Peloton zum Abschluss der ersten Giro-Woche weiter in Richtung Norden in das Städtchen Foligno in der Region Umbrien. Die Etappe bietet Gelegenheit, sich etwas von den Strapazen des Vortages zu erholen und könnte ein Fall für eine starke Ausreißergruppe werden, die sich das ständige Auf und Ab und die zwei, drei kleineren Anstiege zu Nutzen machen könnte. Sollte das Feld beim Finale jedoch wieder beisammen sein, wird wohl auch hier wieder einer der Sprinter im Feld am Ende des Tages ganz oben stehen.

Redaktionstipp: Woche Zwei des Giros startet mit einer höchst interessanten Etappe nach Arezzo, deren Highlight zweifellos etwa 20km vor dem Ziel die Erklimmung der Alpe di Poti ist. Dieser 10km lange Anstieg ist stellenweise 14% steil und führt zu einem großen Teil auf den strade bianche der Region, den weißen Schotterstraßen, die unter den Profis einen berüchtigten Ruf besitzen. Die folgende Abfahrt ins Ziel ist technisch sehr anspruchsvoll mit vielen spitzen Kehren und teilweise sehr schlechtem Straßenbelag. Vincenzo Nibali (Astana) wird sich im Finale dieser Etappe pudelwohl fühlen – der Hai von Messina ist zweifellos stark genug für den Anstieg und zählt auch in der Abfahrt dank seiner technischen Fähigkeiten zu den schnellsten Fahrern in Peloton.

Redaktionstipp: Das zweite Zeitfahren des diesjährigen Giros hat es in sich: Mit einer Länge von etwas mehr als 40km und seinem welligen Profil wird es die Gesamtwertung ordentlich durcheinanderwirbeln. Die breiten Straßen führen die Fahrer durch die berühmten Weinberge von Chianti in einer der wohl schönsten Regionen des Landes, doch bleibt den Fahrern hier wohl kaum Zeit, um die Landschaft zu genießen. Fabian Cancellara wird sich angesichts dieser Etappe sicherlich bereits die Hände reiben und der Schweizer dürfte in seiner momentanen Verfassung hier auch kaum zu bezwingen sein.

Redaktionstipp: Heute bekommen es die Teilnehmer wieder mit einer dieser zähen, langen Etappen mit durchaus anspruchsvollem Profil zu tun. Das ständige Auf und Ab über die 216km nach Sestola könnte das perfekte Terrain für eine starke Ausreißergruppe sein, die den Sieg hier unter sich ausmachen könnte. Auch Fahrer wie Philippe Gilbert oder Diego Ulissi könnten ihre Qualitäten hier zur Geltung bringen, wie auch Fabian Cancellara – abhängig davon, wie viel Kraft der Trek-Profi Tags zuvor beim Zeitfahren gelassen hat.

Redaktionstipp: Bevor es am Ende der Woche für die Fahrer in den Dolomiten ernst wird, stehen nochmals zwei Flachetappen auf dem Programm. Die elfte Etappe von Modena nach Asolo wird vor allem von ihren finalen 25km geprägt, auf denen nochmals zwei kurze, aber Steile Anstiege warten und zu Attacken einladen. Eine Vorhersage ist nur sehr schwierig und wir lassen uns einfach überraschen, wer am Ende in Asolo ganz oben auf dem Treppchen stehen wird.

Redaktionstipp: Unspektakulär – so lässt sich die zwölfte Etappe zwischen Noale und Bibione wohl am treffendsten beschreiben. 168 flache Kilometer durch die Region Venedigs werden mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Massensprint enden und die letzte Möglichkeit für die Sprinter im Feld sein, nochmal vor der letzten Woche einen Tagesssieg zu ergattern.

Redaktionstipp: Ganz im Nordosten Italiens, unmittelbar an der Grenze zu Slowenien liegt die Region Friuli und hier werden wir während der dreizehnten Etappe packende RAdsport-Action bekommen. Bereits nach 42km wartet der brutale Monte Matajur (8,3km bei 8,7% und Rampen mit mehr als 15%) gefolt vom zweiten Anstieg des Tages, bevor sich die Fahrer dann kurz ausruhen können, um im Finale mit dem Cima Porzus und dem Valle nochmals zwei große Herausforderungen bewältigen zu müssen. Die Etappe liegt unmittelbar vor den schweren Tagen in den Dolomiten und die Klassementfahrer werden sich genau überlegen müssen, wie viel Kraft sie hier investieren möchten. Doch eine gut gesetzte Attacke im letzten Drittel könnte für große Zeitabstände sorgen, die so kurz vor den Dolomiten den einen oder anderen in große Schwierigkeiten bringen könnten.

Redaktionstipp: Jetzt wird’s ernst! Heute steht die erste Etappe mit fünf Sternen bevor und führt die Fahrer in das Herz der Dolomiten. Sie folgt der Route des Gran Fondos Maratona dles Dolomites. Sechs kategorisierte Anstiege mit über 5.500hm auf 210km – es ein extrem harter Tag für jeden einzelnen Fahrer im Feld. Der Passo Pordoi ist zum ersten Mal seit acht Jahren wieder Teil der Strecke, und liegt am Ende einer über 80km stetig ansteigenden Passage – doch danach warten weitere fünf Dolomitenpässe und tausende von Höhenmetern. Die Favoriten müssen hier heute Leistung zeigen und wer einen schlechten Tag erwischt, könnte den Traum vom Giro-Sieg schon früh begraben müssen. Der Tagessieg geht an einen der Kletterspezialisten – wir tippen auf Mikel Landas ersten Etappensieg im Trikot von Sky.

Redaktionstipp: Noch mit der mörderisch-schweren Etappe des Vortages in den Beinen steht nun das dritte und letzte Zeitfahren auf dem Programm. Das klassische Bergzeitfahren auf 10,8km bei durchschnittlich knapp 8% wird wieder für ordentliche Zeitabstände zwischen den Fahrern sorgen und der eine oder andere Sprinter wird hier sicherlich die Segel streichen. Es wird auch darauf ankommen, wer an den beiden Tagen zuvor seine Kräfte etwas sparen konnte und welchen Plan man für die ebenfalls anspruchsvolle Etappe morgen verfolgt. Dr Sieg geht hier wie auch am Vortag an einen Kletterspezialisten.

Redaktionstipp: Der Auftakt in die dritte Woche führt das Feld von Brixen nach Andalo. Lediglich 133km stehen auf dem Programm, doch diese haben es in sich: Der Mendelpass ist mit 14km recht lang, steigt aber für den berwiegenden Teil der Strecke konstant mit 6,5% an und liegt ohnehin zu weit vom Ziel entfernt, als dass man hier mit entscheidenden Attacken der Klassementfahrer Attacken rechnen könnte. Ander sieht es beim Fai della Paganella aus, dessen Gipfel weniger als 10km vom Ziel entfernt ist und der mit einer Länge von 10km bei 7,5% durchaus Möglichkeiten für Attacken bietet.

Redaktionstipp: Heute werden die Sprinter, die es bis jetzt durchgehalten haben, mit einer weiteren Flachetappe belohnt, die wohl in einem Massensprint entschieden werden wird. Nach einem welligen Beginn mit einigen Steigungen sind die letzten 100km des Tages komplett flach und bieten mehr als genügend Zeit für eventuell anfangs abgehängt Fahrer, sich nochmals heranzuarbeiten. Hier werden sich die üblichen Verdächtigen um den Tagessieg streiten: Kittel, Greipel, Viviani, Modolo und Co.

Redaktionstipp: Bevor es zum Abschluss des Giro d’Italia 2016 in die Alpen geht, steht mit der 18. Etappe die längste der diesjährigen Rundfahrt an. Die 234km von Muggiò nach Pinerolo beginnen flach, bevor im Finale der Pramartino wartet, der 2011 beispielsweise Teil der Tour de France war. Die knapp 5km steigen mit durchweg mehr als 10% und sind damit ein gefundenes Fressen für Fahrer vom Schlage eines Valverde, die hier ihren Punch voll ausspielen können. Ob Valverde hier jedoch um den Sieg mitfahren wird, hängt auch von seiner Platzierung im Gesamtklassement ab: Sollte der Spanier noch im Rennen um das maglia rosa sein, wird er sich seine Kräfte sicherlich lieber für die beiden folgenden Tage aufsparen wollen.

Redaktionstipp: Grande Finale! Heute und morgen fällt in den Alpen die engültige Entscheidung um den Gesamtsieg in Turin – so viel steht fest. Die erste der beiden Alpenetappen führt die Fahrer nach Frankreich und es wartet mit dem Colle dell’Agnello wohl einer der schwersten Anstiege überhaupt. Die letzten 10 der insgesamt 21km steigen mit 9,3% und werden das Feld in seine Einzelteile zerpflücken. Die Platzierung des Anstiegs, dessen Gipfel fast 60km vom Ziel entfernt liegt, sorgte bei der Streckenpräsentation für Stirnrunzeln, könnte aber für ein episches Finale hinauf zum Skiort Risoul sorgen, wo die Etappe mit der zweiten Bergankunft des diesjährigen Giro zu Ende gehen wird. Auf dem Colle Dell’Agnello werden die Favoriten nämlich sicherlich ihre Helfer arbeiten lassen und ‚verheizen‘. Uns könnte also im Finale ein packender Showdown zwischen den Klassementfahrern erwarten.

Redaktionstipp: Der überwiegende Teil der heutigen Etappe liegt im französischen Teil der Alpen und verspricht auf den 134km Action von Anfang bis Ende. Direkt nach dem Start geht es hinauf zum Col de Vars (18,3km und 5,7%), wo es zweifellos zu den ersten Attacken kommen wird. Danach folgt der endlos erscheinende Col de la Bonette (22,5km bei 6,7%) und der brutale Colle della Lombarda (20km bei 7,5%), der die Fahrer wieder über die italienische Grenze bringt. Vor dem Ziel in Sant’Anna di Vinadio will ebenfalls nochmal ein 2,3km langes Steilstück erklommen werden. Egal wie die Gesamtwertung am Vormittag aussieht, diese Etappe hat das Zeug dazu, noch einmal alles auf den Kopf zu stellen. Auf gar keinen Fall verpassen.

Redaktionstipp: Die letzte Etappe nach Turin wird allenfalls noch für die Sprinter und deren Teams unter echten Wettkampfbedingungen stattfinden. Für die restlichen Fahrer ist jetzt Zeit, um etwas zurückzublicken, mit den Mitstreitern zu sprechen und ein letztes Mal die Atmosphäre zu genießen, bevor schließlich in der viertgrößten Stadt Italiens der Giro d’Italia 2016 zu Ende gehen wird.

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