Radsport: Um ein Haar hätte das südafrikanische Team von Dimension Data die WorldTour Lizenz für 2017 und 2018 verpasst. Der Grund dafür ist der letzte Platz im Teamranking 2016 – doch das hört sich schlechter und dramatischer an, als es in Wirklichkeit war; denn trotz des scheinbar schlechten Abschneidens gab es für Cavendish und Co. in diesem Jahr jede Menge Grund zum Jubeln.
Team Dimension Data 2017: Transfers
Abgänge
Theo Bos (unbekannt)
Cameron Meyer (Karriereende)
Kanstantin Siutsou (Bahrain-Merida)
Jim Songezo (unbekannt)
Zugänge
Ryan Gibbons (Dimension Data Continental)
Ben King (Cannondale-Drapac)
Lachlan Morton (Jelly-Belly Maxxis)
Ben O’Connor (Avanti Sports)
Scott Thwaites (Bora-Argon 18)
Team 2017 (vorläufig)
Igor Anton
Natnael Berhane
Edvald Boasson Hagen
Mark Cavendish
Stephen Cummings
Mekseb Debesay
Nick Dougall
Bernhard Eisel
Tyler Farrar
Omar Fraile
Ryan Gibbons
Nathan Haas
Reinardt Janse van Rensburg
Jacques Janse van Rensburg
Benjamin King
Merhawi Kudus
Lachlan Morton
Adrien Niyonshuti
Ben O’Connor
Serge Pauwels
Youcef Reguigui
Mark Renshaw
Kristian Sbaragli
Daniel Teklehaimanot
Jay Robert Thomson
Scott Thwaites
Johann van Zyl
Jaco Venter
Team Dimension Data 2017: Teamräder und Ausstattung
Viel wird sich bei der technischen Ausstattung von Dimension Data in der kommenden Saison nicht ändern. Nach wie vor kommen die Teamräder von Edel-Hersteller Cérvelo und man wird auf den Modellen R5, S5 und P5 Platz nehmen. Auch bei den Laufrädern vertraut man zur neuen Saison auf das bewährte Material der Carbon-Spezialisten von ENVE aus den USA. Spannend wird hingegen zu sehen sein, wie der Antrieb der Dimension Data Teamräder 2017 aussehen wird.
Produktnews: Rotor UNO: Komplett hydraulische Rennradgruppe vorgestellt
Markt: Paukenschlag aus Spanien! Der Komponenten- und Zubehörhersteller Rotor gab heute bekannt, dass er Anfang nächsten Jahres eine komplett eigene Rennradgruppe mit dem Namen UNO auf den Markt bringen wird. Als wäre die Überraschung nicht schon groß genug, folgt der eigentliche Hammer noch: Die Rotor UNO wird komplett hydraulisch betrieben, von den Bremsen bis zur Schaltung. Sechs […]
The future? Testing @cervelo #r3disc & @rotor_bike uno groupset around the roads of Belgium. 🚴🏿💨 pic.twitter.com/OeimIiO9FF
— Matt Brammeier (@Mattbrammeier85) 24. Dezember 2015
Nach wie vor steuern Shimano und ROTOR die nötigen Komponenten bei, doch möglicherweise werden wir erstmals die hydraulische Schaltung UNO im Renneinsatz sehen. Bereits in der vergangenen Saison gab es immer wieder Schnappschüsse auf Twitter von Trainingsrädern mit der neuen ROTOR Gruppe, doch im Rennbetrieb wäre es ein Novum.
Produktnews: MET mit neuem Helmdesign für Dimension Data: Ab März auch regulär im Handel
Radsport / Markt: Wie bereits in der vergangenen Saison werden die Fahrer des südafrikanischen WorldTour Teams Dimension Data auch 2017 mit Helmen des italienischen Herstellers MET an den Start gehen. Um die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit zu feiern, gibt es komplett neue Helmdesigns für den Manta, den Rivale und den Drone. Ab März kommenden Jahres […]
Team Dimension Data 2017: Der Fluch der WorldTour
Auch wenn Dimension Data am Ende der Saison den letzten Platz im WorldTour Ranking belegt hat, wird das Team zur kommenden Saison erneut in der höchsten Lizenzklasse starten. Außerdem täuscht diese schlechte Platzierung über eine eigentlich sehr gute Saison hinweg. Zwar konnte man bei keiner großen Landesrundfahrt in der Gesamtwertung vorn mitmischen und gewann auch keinen bedeutenden Klassiker, aber Dimension Data hat einigen Rennen einen Stempel aufdrücken können. 32 Saisonsiege und knapp 40 weitere Podiumsplatzierungen sprechen eine deutliche Sprache. Besonders bei der Tour de France räumte man ab: Mark Cavendish gewann vier Etappen, Stephen Cummings eine. Auch Edvald Boasson Hagen konnte endlich wieder einen Entwicklungssprung machen und über die Monate hinweg 13 Podiumsplatzierungen einfahren. Die vielen jungen Fahrer aus dem afrikanischen Raum konnten sich bisher nicht zu echten Siegfahrern mausern, doch Potential konnten einige bereits andeuten. Dieses afrikanische Projekt tut dem Radsport insgesamt auf jeden Fall sehr gut.
Dennoch muss sich die Teamführung über kurz oder lang überlegen, ob man weiterhin in der WorldTour um Siege mitfahren möchte, oder ob man langfristig gesehen lieber in die zweite Liga wechselt und dafür alles auf Talente setzt. Denn der absolute Leistungsträger Mark Cavendish wird wohl kaum noch einmal eine solche Saison fahren können. Edvald Boasson Hagen ist in keiner Kategorie der Beste, sondern kann nahezu alles ein bisschen. 2017 könnte es daher mit den Siegen deutlich enger werden. Auch die bisher bekannten Neuzugänge versprechen hierbei keine Besserung. Es wird daher äußerst schwierig werden, den letzten Platz des WorldTour Rankings zu verlassen. Ob es dann in zwei Jahren erneut reicht, die Lizenz für die höchste Klasse im Radsport zu bekommen, kann als sehr ungewiss bezeichnet werden. Ein Auge haben sollten wir aber in jedem Fall auf Merhawi Gebremedhin Kudus. Der Mann aus Eritrea wird in der kommenden Saison erst 23 Jahre alt und hat sein Potential in den Bergen bereits angedeutet. Es würde nicht überraschen, wenn er künftig zu einem guten Klassementfahrer mutieren würde.