Radsport: Am gestrigen Freitag fand die erste Austragung des PRO Ötztaler 5.500 statt. Roman Kreuziger (Orica-Scott) setzte sich bei dem Höhenmeter-Spektakel vor Simon Spilak (Katusha-Alpecin) und Giulio Ciccone (Bardiani-CSF) durch. Anschließend gab es fast nur Lob für die Streckenführung und die Organisation – auch vom Sieger aus Tschechien.
Kreuziger bezwingt nach über 6,5 Stunden die 5.500 Höhenmeter zuerst
Nach über sechseinhalb Stunden war die Quälerei endlich beendet. Zwei Tage bevor die Jedermänner den Marathon-Event absolvieren, traten die Profis mächtig in die Pedale. Über 217 Kilometer galt es rund um Sölden nicht weniger als 5.500 Höhenmeter zu bezwingen. Auf dem Programm standen unter anderem die Anstiege Timmelsjoch, Jaufenpass, Kühtai und Brenner. Klar, dass hier nur ein echter Bergfahrer das Rennen vorn beenden konnte. So war es dann auch. Roman Kreuziger wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Der Tscheche kam mit einem Vorsprung von 43 Sekunden vor Simon Spilak im Ziel an. Der beste Österreicher, Riccardo Zoidl (Team Felbermayr-Simplon Wels) hatte als Fünfter bereits über dreieinhalb Minuten Rückstand. Bei dieser harten Streckenführung war es nicht verwunderlich, dass am Ende nur rund ein Drittel der Starter das Ziel erreichen konnten.
Roman Kreuziger: „Das war ein sehr harter Tag und bin überglücklich, dass ich die Premiere dieses Rennens gewinnen konnte. Und es war auch mein erster Sieg für mein Orica-Scott-Team. Dieses Rennen hat absolut das Potential zu einem richtig großen Klassiker.“
Der PRO Ötztaler 5.500 könnte ein echter Klassiker werden
Zugegeben: Die Topstars der Rennradsport-Szene standen in diesem Jahr beim PRO Ötztaler 5.500 noch nicht am Start. Doch das könnte sich schlagartig ändern. Die Profis selbst waren nach dem Rennen nämlich nur voll des Lobes. Nicht nur der Sieger Roman Kreuziger lobte das harte Rennen und sieht es schon jetzt als wichtigen Klassiker der Zukunft. Simon Spilak in etwa fand: „Ich habe es sehr gemocht und hoffe, dass es in Zukunft wieder stattfindet. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viele Höhenmeter gefahren bin.“ Dem konnte Riccardo Zoidl nur zustimmen: „Das Rennen hat uns alles abverlangt.“ Auch Sieger Roman Kreuziger sah nach dem Rennen nicht mehr ganz so frisch aus wie am Start. Sein Lächeln überstrahlte jedoch alles. Zurecht, denn der Tscheche gewann nicht nur die erste Ausgabe der Profis, sondern er hat den bisherigen Rekord von Hugo Jenni aus dem Jahr 2001 auch glatt um ca. 13 Minuten unterboten.