Radsport: Es ist bereits über ein halbes Jahr her, dass Chris Froome mit zu hohen Werten aufgefallen ist. Seitdem haben die Profis, die Fans, die Offiziellen und Chris Froome selbst einige Äußerungen getätigt. Geschehen ist im Fall Froome allerdings bis dato nichts. Nun hat UCI-Präsident David Lappartient die Hoffnung aufgegeben, dass der Fall bis zum Giro d’Italia im Mai geklärt sein wird.
Schon über 6 Monate Wartezeit im Fall Chris Froome
Am 7. September ist Chris Froome bei der Vuelta a Espana nach der 18. Etappe getestet worden. Der Befund war auffällig im Bezug auf das Asthma-Mittel Salbutamol. Statt der erlaubten Dosis von 1.000 Nanogramm pro Milliliter wurden in der A- und B-Probe 2.000 Nanogramm pro Milliliter entdeckt. Erst einige Wochen später erfuhr die Öffentlichkeit davon mehr oder weniger aus Zufall. Jetzt haben wir bald Ende März und es ist noch immer keine Entscheidung gefallen. Die Radsportfans und die Kollegen werden mehr und mehr unzufrieden und ungeduldig. Denn der Brite dreht weiterhin fröhlich seine Runden auf dem Rad. Sein Team Sky und er tun fast so, als wäre nichts geschehen. Bei der Ruta Del Sol und bei Tirreno-Adriatico stand er am Start. Mit guten Resultaten hielt er sich zurück.
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David Lappartient gibt seine Hoffnung auf
Nun hat sich erneut der UCI-Präsident David Lappartient zum Fall Chris Froome geäußert. Noch vor einigen Monaten teilte er seine Hoffnung mit den Journalisten, dass der Fall vor dem Giro d’Italia mit Start am 4. Mai in Jerusalem geklärt sein wird. Diese Hoffnung scheint sich nun zerschlagen zu haben. In der Gazzetta dello Sport äußerte sich Lappartient wenig optimistisch.
„Ich kann verstehen, dass die Fans eine Entscheidung wollen. Aber die UCI hat präzise Verfahren, die befolgt werden müssen, um glaubwürdig zu sein. Ich hoffe, dass der Fall so bald wie möglich gelöst sein wird. Ich habe vor dem Giro d’Italia gehofft, aber glaube nicht, dass es so sein wird.“
Auch die juristische Anti-Doping-Abteilung kann den Fall Froome nicht beschleunigen
Erst vor wenigen Wochen stieg die Hoffnung der Fans, Journalisten und Kollegen von Froome, dass der Fall nun doch schnell geklärt werde könne. Die juristische Anti-Doping-Abteilung LADS (Legal Anti Doping Services) hat nämlich das Anti-Doping-Tribunal des Radsportweltverbands UCI kontaktiert. Doch dabei habe es sich anscheinend nur um juristische Verfahrensfragen gedreht.
„Es ist eine langwierige Prozedur, Fragen müssen beantwortet und Dokumente studiert werden. Beide Seiten haben leistungsfähige Anwälte und der Fall ist viel komplizierter als sonst. Bevor wir zur nächsten Phase übergehen, müssen wir sicher sein, dass wir jede Frage beantwortet haben. Niemand will riskieren, dass wir weiter machen, ohne jedes Detail geklärt zu haben. Deshalb hat die LADS dem Anti-Doping-Tribunal einige Fragen gestellt, um sicher zu gehen, dass sie das richtige Prozedere eingehalten haben.“