Die schwedische Firma POC war Radsportlern bisher vor allem aufgrund ihrer richtungsweisenden Protektoren sowie eigenwillig designten Trikots und Hosen im Bereich MTB bekannt. Ab der kommenden Saison wird sich das ändern. Auf der Eurobike 2013 präsentierte POC nämlich erstmals eine eigene Kollektion für Rennradfahrer. Diese umfasste neben den üblichen Bekleidungsstücken auch Helme. Die wichtigste Position unter diesen nimmt der Octal ein.
//Ausstattung und Praxis
Der POC Octal ist anders. Zum einen hebt er sich aufgrund seiner auffälligen Farbwahl von momentan gängigen Helmen ab, zum anderen durch sein voluminöses Design. Dieses zeichnet sich auch durch die Verbindung von relativ geradlinig angeordneten Belüftungsöffnungen aus. Lediglich am Hinterkopf finden sich Öffnungen, die sich der Form nach von den übrigen unterscheiden.
Mit diesem Gestaltungskonzept fahren die Schweden richtig. Während unserer Testfahrten an den letzten warmen Tagen des Jahres überzeugte der Octal mit einer durchweg angenehmen Kühlung des Kopfes. Selbst an Anstiegen bestand keine Überhitzungsgefahr. Dass der Helm trotz seiner Größe nur 195 Gramm auf die Waage bringt, ist ein weiteres Plus.
Die Farbwahl des Octal beruht auf Pocs Sicherheitskonzept, in welchem Orange als Signalfarbe eine zentrale Rolle einnimmt. Darüber hinaus ist er so konstruiert, dass er den Kopf in einem Maße umschließt, dass nicht allen Top-Helmen zu eigen ist. Der Theorie der Schweden nach, soll er dadurch einen optimalen Schutz bieten. Spannend ist zudem die Möglichkeit, am Hinterkopf einen Crash-Sensor, den sogenannten IceDot, in den Helm einzusetzen. Dieser verfügt über eine Art Notfallmeldesystem, dass im Falle eines Sturzes ein Signal an das Handy schickt. Von diesem wird dann automatisch eine SMS an die nächste Notfall-Stelle versendet.
Der Octal ist im InMold-Verfahren gefertigt. Seine Passform ist angenehm, der Sitz lässt sich mittels der Verschlussschlaufen sowie eines Riemens am Hinterkopf in Windeseile einstellen. Allerdings ist der Helm aufgrund seiner Größe für viele Fahrer im ersten Moment wohl etwas gewöhnungsbedürftig. Bedenkt man jedoch die Kritik, die beispielsweise Aero-Helmen aufgrund ihrer Optik noch vor einem Jahr beigemessen wurde sowie deren derzeitige Verbreitung, so dürften sich manche Meinungen sicherlich schnell ändern.
Einziges Manko des Octal: Die Kombination fällt mit manchen Brillen etwas schwer. Dies liegt jedoch keineswegs an der Optik, sondern ist vielmehr von der Länge der Bügel abhängig. Bei manchen Brillen stoßen diese nämlich an den Riemen und vermindern dadurch etwas den Tragekomfort. Wer seine Brille während der Fahrt gern einmal in die Belüftungsöffnungen steckt, braucht sich hingegen keine Sorgen zu machen. Eigens dafür eingefügte Pads geben der Brille hier den nötigen Halt.
//Fazit
Der POC Octal zieht definitiv Blicke auf sich. Und das zurecht. Schließlich versucht er eigene Wege zu gehen. Hinsichtlich seiner Optik gelingt ihm das sofort. Auch die Passform ist von Beginn an gut. Zwar fällt der Helm relativ groß aus, er fühlt sich deswegen aber nie wirklich unbequem an. Dazu trägt sicherlich auch sein geringes Gewicht bei. Keine Frage, mit dem Octal greift POC den Helm-Markt für Rennradfahrer frontal an. Die Chancen, dass die Schweden dabei siegreich aus dem Kampf hervor gehen werden, stehen in Anbetracht der durchdachten Features gar nicht schlecht.
//Produkthighlights
- durchdachtes Sicherheitskonzept
- geringes Gewicht
- gute Passform
- leichte Einstellung
//Preis und Web
- circa 190,00 Euro
- www.poc-sports.com