Der Oberpfälzer Bikehersteller Cube ist für sein eigenständiges Design bekannt. Fast unauffällig wirkt da das in mattem Schwarz daherkommende Elite Super HPC Pro 29. Dabei braucht sich das Einstiegsmodell von Cubes High-End-XC-Serie keineswegs zu verstecken.
Unser Testmodell ist wertig ausgestattet. So findet sich beispielsweise eine komplette Shimano Deore XT verbaut, die für knackige Schaltvorgänge sorgt. Die Kurbel ist mit drei Kettenblättern abgestuft, wobei die Zahnzahlen 40, 30 und 22 ein breites Fahrerspektrum ansprechen sollen. In Kombination mit der großzügig gespreizten Kassette hält das Elite Super HPC Pro 29 so stets eine Reserve bereit. Sollte man die eigene Fahrt doch einmal verzögern wollen, kann man sich auf die gut dosierbaren Deore XT-Bremsen verlassen, welche vorn eine 180- und hinten eine 160-Millimeter-Scheibe fassen.
Lenker, Vorbau und Sattelstütze werden von Syntace eigens für Cube angefertigt und passen sich angenehm dezent in das Gesamtbild des Rades ein. Vor allem der mit 720 Millimetern Breite gut bemessene Flatbar konnte uns dabei überzeugen, schließlich bot er im groben Gelände stets das nötige Maß an Sicherheit, um das Rad auch Mal laufen zu lassen.
Der X1-Sattel stammt aus dem Hause Selle Italia und ist dem Farbschema des Rades angepasst. Gleiches gilt für die DT-Swiss CSW MA 2.9-Laufräder, die leider etwas schwer ausfallen. Hier gäbe es Optimierungspotential, zumal die montierte Reifenkombination eindeutig das Ziel des Elite Super HPC Pro 29 verdeutlicht: Gas geben! So ist vorn ein Schwalbe Rocket Ron, der neben einem guten Grip auch über hervorragende Rolleigenschaften verfügt, und hinten ein Schwalbe Racing Ralph, die Referenz in Sachen Rennreifen, aufgezogen. Beide Reifen kommen in 2,25 Zoll und in der wettkampforientierten Kevlar Triple Compound-Ausführung daher.
An der Front verrichtet zudem eine Fox 32 Float CTD mit 100 Millimetern Federweg und einer 15-Millimeter-Steckachse ihre Dienste. Die Gabel ist für den Einsatzbereich gut gewählt, spricht hervorragend an und lässt sich leicht einstellen. Allerdings muss hier die Frage erlaubt sein, warum auf die Montage eines zusätzlichen Remotehebels für den Gabel-LockOut verzichtet wird, der dem Rad nicht nur gut zu Gesicht stehen, sondern es auch praktikabler machen würde. Das Umgreifen zur Gabel könnte man sich so leicht ersparen.
Das Cube Elite Super HPC Pro 29 ist mit 10,4 Kilogramm eines der leichteren Racehardtails seiner Klasse. Dies ist unter anderem der Tatsache geschuldet, dass der formschöne Carbonrahmen seit der Saison 2013 etwas an Gewicht verloren, dabei aber nichts von seiner Steifigkeit eingebüßt hat. Das tapered Steuerrohr und der bauchige Tretlagerbereich sorgen dafür, dass man im Gelände jederzeit ordentlich Druck aufbauen kann.
Von Beginn an zeigt sich das Bike extrem agil. Einerseits kann das auf die 440 Millimeter kurzen Streben zurückgeführt werden, die bei allen Rahmengrößen die gleiche Länge aufweisen, und andererseits auf den Lenkwinkel, der mit 70,5 Grad ziemlich sportlich ausfällt. Dass das Rad dabei dennoch keine Abstriche in Hinblick auf den Fahrkomfort macht, ist das Verdienst der Cube-Ingenieure. Mit dem Elite Super HPC Pro 29 kann man sich getrost auch auf längere Touren trauen, ohne Rückenschmerzen oder ähnliches zu befürchten. Sollten die Touren jedoch verblockte Trailpassagen beinhalten, sollte man auf den Tretlagerbereich achten. Dieser fällt mit 65 Millimetern relativ niedrig aus. Dadurch wird zwar das agile Fahrverhalten des Bikes unterstützt, jedoch kann dies auch zu unangenehmen Aufsetzern führen. Bergauf zeigt sich das Elite Super HPC Pro 29 willig, bergab als relativ laufruhig und spurtreu. Vor abrupten Lenkmanövern braucht man sich ebenso wenig zu fürchten, wie vor hohen Geschwindigkeiten. Sprünge steckt das Bike dabei ebenso gutmütig weg, wie ruppige Wurzel- und Steinpassagen.
//Fazit
Dank des bisher eher milden Winters haben wir das Bike in den vergangenen vier Wochen ausgiebig testen können und dabei einige Höhenmeter bezwingt. Mit jeder Pedalumdrehung bereitete es uns mehr Freude. Das Fazit fällt daher entsprechend positiv aus: Unter der unscheinbaren Rahmenfarbe verbirgt sich ein Hardtail mit Renngenen. Hinsichtlich der Geometrie gelingt Cube dabei der Spagat zwischen Agilität, Steifigkeit und Fahrkomfort. Das Elite Super HPC Pro 29 zeichnet sich durch seine sportliche Sitzposition und eine durchdacht gewählte Ausstattung aus, die Rennsport-Einsteiger genauso anspricht, wie ambitionierte Wochenendbiker. Mit dem optisch schicken Rad kann man sich sehen lassen, schließlich machen mit ihm Marathon-Strecken ebenso viel Spaß wie kurze Sprinteinheiten. Das Elite Super HPC Pro 29 ist prädestiniert dafür, Lächeln in die Gesichter zu zaubern. Der fehlende Remotehebel und leichtere Laufräder würden es zwar weiter aufwerten, stehen jedoch im Verhältnis zum für das Gesamtpaket relativ günstigen Preis von 2.499 Euro.
//Produkthighlights
- leichter und steifer Carbonrahmen
- agiles, aber dennoch komfortables Fahrverhalten
- durchdachte und wertige Ausstattung, zusätzlicher Remothebel wäre wünschenswert
//Preis und Web
- 2.499,00 Euro
- www.cube.eu