Kristina Vogel hat sich mit ihrem dritten Titel bei der Bahn-WM nicht nur einen historischen Hattrick gesichert, sie wurde damit auch gleichzeitig die erfolgreichste Athletin der Titelkämpfe. Nachdem sie sich bereits im Teamsprint mit ihrer Partnerin Miriam Welte die Regenbogenstreifen hatte sichern können, gewann sie auch den Sprint. Damit war sie automatisch die Favoritin für den abschließenden Keirin-Wettbewerb.
Und diesen dominierte die Erfurterin nach Belieben. Sowohl im Halbfinale wie auch im Finale zeigte sie den Konkurrentinnen, warum sie die Ehrung verdient erhielt. Von vorn gewann Vogel beide Läufe. Die Plätze zwei und drei gingen im Finale an die Australierin Anna Meares und die britische Vorjahressiegerin Rebecca James.
Im Sprint der Männer hinterließ Titelverteidiger Stefan Bötticher im Halbfinale einen starken Eindruck. Den ersten Lauf gewann er souverän. Im zweiten Lauf musste er sich dann zwar knapp gegen seinen australischen Gegner Mathew Glaetzer geschlagen geben, dafür fiel sein Sieg im dritten Lauf umso deutlicher aus. Das zweite Halbfinale gewann der Franzose Francois Pervis klar in zwei Läufen gegen den Russen Denis Dmitriev.
Erst im Finale fand der Chemnitzer Weltmeister des vergangenen Jahres seinen Meister. Während man vor Spannung das Holz das Ovals förmlich knistern hören konnte, unterstrich Pervis einmal mehr seine derzeitige Form. Der Qualifikationssieger setzte sich schließlich in zwei Läufen gegen Bötticher durch, der in der Qualifikation bereits Zweiter war. Angesichts seiner langwierigen Knöchelverletzung, die ihn über weite Teile der Saison außer Gefecht gesetzt hatte, wiegt diese Silbermedaille umso schwerer. Rang drei ging schließlich an Dmitriev. Pervis sicherte sich damit in Cali, wie Vogel bei den Frauen, drei Goldmedaillen.
Die dritte Entscheidung des Tages fiel im Omnium der Frauen. Hier verteidigte die US-Amerikanerin Sarah Hammer ihren Titel. Zweite wurde die Olympiasiegerin Laura Trott aus Großbritannien vor der Australierin Annette Edmondson.
Hektik war dann zum Abschluss der Titelkämpfe im Madison geboten. Das Rennen wurde mit einem Rundengewinn des australischen Duos eröffnet, welches jedoch später zurückfiel – unter anderem durch einen schweren Sturz, der bei Rennhälfte das Feld durcheinander wirbelte.
Nutznießer dieser Situation waren die Belgier Kenny de Ketele und Jasper de Buyst, die sich über die restliche Renndauer ein sattes Punktepolster zulegten und nach Rennende auch als Sieger gefeiert wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatte jedoch kaum jemand die Rechnung mit der Jury gemacht. Diese wertete einen Angriff der Spanier, nach einem Einspruch des Duos, kurz vor Ende des Rennens als Rundengewinn. Da neben den neuen Weltmeistern Albert Torres und David Muntaner auch die Tschechen Martin Blaha und Vojtech Hacecky, die Schweizer Stefan Kueng und Thery Schir sowie die Österreicher Andreas Müller und Andreas Graf eine runde zugesprochen bekamen, blieb den Belgiern am ende nur Rang fünf. Das deutsche Duo Theo Reinhardt und Henning Bommel wurde Siebter.