Manche lernen es nie. So zumindest könnte man die Person Riccardo Ricco dieser Tage beschreiben. Der Italiener erlebte beim Giro d’Italia 2008 einen kometenhaften Aufstieg mit Etappensiegen und dem Trikot des besten Jungprofis. Später jedoch wurde er während der Tour de France positiv auf CERA gestestet und gesperrt. 2010 kehrte er in das Peloton zurück, um wenige Monate darauf durch eine verunreinigte Eingenbluttransfusion erneut in die Schlagzeilen zu geraten. Seither ist er gesperrt.
Doch auch die auf zwölf Jahre datierte Suspendierung vom Lizenzsport scheint ihn nicht davon abzuhalten, leistungssteigernde Produkte zu nutzen.
Ricco, der sich in den vergangenen Monaten über Einladungen zu verschiedenen Gran Fondos freuen durfte und dessen Ziel es war, die namhaftesten Anstiege der Alpen in Rekordzeit zu bewältigen, wurde nun beim Kauf von Dopingprodukten auf frischer Tat ertappt. Dies meldete die italienische Website Il Tirreno. Deren Angaben zufolge wurde der Italiener am Dienstag nachmittag auf dem Parkplatz eines FastFood-Restaurants in Livorno in flagranti erwischt. Neben Ricco stellte eine Sondereinheit der Polizei auch zwei Dealer. Bei Ricco wurden 30 Einheiten einer nicht näher benannten Substanz gefunden. Weitere 100 Einheiten sowie ein stattlicher Geldbetrag lagerten in den Wohnungen der Dealer.
In Italien ist der Handel mit Dopingpräparaten verboten. Dem Italiener dürfte damit ein weiterer Prozess blühen, einer, der auch eine Haftstrafe nach sich ziehen dürfte. Davor versucht er sich nun zu hüten. Über seinen Anwalt ließ er mitteilen, dass er „einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort“ war und dass die Produkt nicht ihm, sondern einem Freund gehörten.