Radsport: Neun Tage hat es gedauert. Erstmals hat bei diesem Giro d’Italia ein Ausreißer jubeln dürfen. Der Niederländer Pieter Weening (Orica-GreenEdge) setzte sich in Sestola gegen seinen Fluchtgefährten Davide Malacarne (Europcar) durch. Dritter wurde Domenico Pozzovivo (Ag2R-La Mondiale).
Weening, der 2011 bereits eine Etappe beim Giro gewinnen und damals sogar die Maglia Rosa übernehmen konnte, löste sich sechzehn Kilometer vor dem Ziel aus einer Spitzengruppe, die das Rennen bis dato bestimmt hatte. Das Feld um den Gesamtführenden Cadel Evans (BMC) ließ die Ausreißer dabei gewähren. Mehr als sieben Minuten nahmen die Spitzenreiter mit auf die letzten sechszig Kilometer. Und diese sollten reichen.
Wenige Kilometer vor Beginn des Zielanstiegs hinauf nach Sestola ergriff Weening schließlich die Flucht. Er nutzte dabei eine Verkehrsinsel, die alle weiteren Ausreißer auf der anderen Seite umfuhren. In der Folge zerfiel die Gruppe immer weiter. Doch alle Erfolge, zu Weening aufzuschließen, blieben erfolglos. Lediglich Malacarne schaffte den Anschluss. Gemeinsam bauten sie ihren Vorsprung auf ihre ehemaligen Fluchtgefährten kontinuierlich aus. Auf dem letzten Kilometer hatten sie so genug Zeit, um einen taktischen Sprint zu fahren.
Am Zielanstieg überraschte aber auch ein anderer Fahrer: Domenico Pozzovivo. Der kleine Italiener attackierte vier Kilometer vor dem Ziel und schob sich bis auf 42 Sekunden an die beiden Spitzenreiter heran. Den übrigen Favoriten nahm er eine halbe Minute ab. In der Gesamtwertung konnte er sich so auf den vierten Rang verbessern. Vor ihm liegen nach wie vor Evans, Rigoberto Uran (Omega Pharma-QuickStep) und Rafal Majka (Tinkoff-Saxo).