Radpsort: Nachdem der Radsport-Weltverband UCI in der vergangenen Woche eine Änderung des Regelwerks hinsichtlich des Stundenwelrekords bekannt gegeben hat, äußerten sich die derzeit heißesten Anwärter auf den Rekord.
Vor allem der Sinneswandel Fabian Cancellaras (Trek) dürfte dabei überraschen. Nachdem der Schweizer vor einigen Wochen seine Pläne bereits auf Eis gelegt hatte, hat er sie nun vollends ad acta gelegt.
„Den Rekord in Angriff zu nehmen, beruhte für mich auf dem Reiz, mich gegen Fahrer aus der Vergangenheit zu messen“, so der Schweizer. „Ich wäre sehr gern gegen Eddy Merckx die Klassiker gefahren. Aber das ist nicht möglich. Der Stundenweltrekord wirkte daher bisher sehr charmant für mich. Jetzt ist die Situation aber anders.“
Cancellara wehrte sich jedoch dagegen, altmodisch zu sein. „Ich bin nicht gegen Entwicklung. Jeder weiß das. Ich verbringe viel Zeit damit, gemeinsam mit Trek bessere Räder zu entwickeln. Das war auch unser Ziel für den Weltrekord. Wir wollten das beste Rad im Merckx-Style haben, das es gibt.“
Gänzlich anders klingen hingegen doe Äußerungen Bradley Wiggins‘. Anders als Cancellara kann er sich vorstellen, den Stundenweltrekord zu jagen. Allerdings ist er sich auch der Bedeutung der Änderungen bewusst: „Es stellt sich die Frage, warum die Regeln nun geändert wurden. Ein ganzes Jahrzehnt fehlt der Geschichte damit“, so der Brite, der hinzufügte: „Es ist gut, dass die Regeln nun geändert wurden.“
Eigene Ambitionen hegt Wiggins. „Ich würde es gern machen. […] Ich habe schon immer gesagt, dass ich mich gern mit Miguel Indurain über die Stunde messen würde. Das ist nun wieder möglich, deshalb ziehe ich einen Angriff in Erwägung.“
Spannend an beiden Aussagen ist, dass sie sich jeweils auf die Geschichte des Stundenweltrekord beziehen, wenngleich der Bezug jeweils ein anderer ist. Es bleibt offen, ob sie ihren Äußerungen folgen.