Test: Das Stevens kommt im Trimm eines eher sportlichen Alltags-Elektrobikes. Die Sitzhaltung ist weniger aufrecht als etwa auf dem Kettler Layana, dabei aber nicht zu gestreckt. Auf einen Rücktritt wird verzichtet, was Radfahrern entgegenkommt, die in der Freizeit auf sportlichen Rädern mit Kettenschaltung unterwegs sind.
Stevens verbaut den Bosch-Mittelmotor, der es dank seiner kompakten Form erlaubt, die Rahmengeometrie im Vergleich zum nicht motorisierten Fahrrad nahezu unverändert zu lassen; Umsteiger vom normalen Tourenbike müssen sich also nicht an ein anderes Fahrverhalten gewöhnen. Mit Achtgang-Nabenschaltung (Shimano Nexus in der leichteren Premium-Version) und hydraulischen Felgenbremsen kommt klassentypisches Material zum Einsatz.
Der Bosch-Antrieb ist in verschiedenen Varianten erhältlich; hier findet sich die „Active Line“-Ausführung, die bei der maximalen Unterstützung (225 %) und dem maximalen Drehmoment (48 Nm) etwas hinter der „Perfomance Line“ zurückbleibt (250 %/50 Nm für Nabenschaltung) und dazu eine sanftere Beschleunigung zeigt. Für die Alltagsnutzung ist man damit optimal motorisiert, und kraftvolle Ampelsprints kann man auch mit dem „Active“-System von Bosch hinlegen.
Stevens bietet dieses Rad in drei Rahmenformen an; das Modell „Lady“ ist mit einem Trapezrahmen ausgestattet, bei dem der Akku ebenfalls im Rahmendreieck sitzt. „Die Einrohr-Variante „Forma“ wiederum ist mit einem Gepäckträgerakku ausgestattet. Bei allen drei Ausführungen kommt die größere Bosch-Batterie mit einer Kapazität von 400 Wattstunden und deutlich größerer Reichweite zum Einsatz (statt 300 Wh) – ein Ausstattungsdetail, das man berücksichtigen muss, wenn man Preise vergleicht.
Wie fast alle hochwertigen Federgabel ist auch jene am Stevens mit einer Blockierfunktion („Lockout“) versehen. Das ist praktisch, wenn man im Toureneinsatz in den Wiegetritt wechselt, wo die Gabel ansonsten unter dem Fahrer wegsackt.
Technische Daten: | E-Courier |
Marke | Stevens |
Modell | E-Courier |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Farbe | schwarz |
Rahmen | Aluminium 6061 |
erhältliche Größen (cm) | 52, 55, 58, 61 |
Pedale | City Superlite Cartridge |
Naben | Shimano HB-T610 |
Dämpfer | – |
Felgen | Ryde Travel Pro |
Gabel (Federweg mm) | SR Suntour NCX-D LO, 63mm, Lockout |
Motor | Bosch Active Line 250W |
Akku | Bosch PowerPack 400 Wh |
Beleuchtung | Bumm IQ-Tec LED Fly Daylight+ |
Griffe | no name |
Kurbel | Oxygen Vista AL Forge ISIS |
Lenker | Oxygen Driver Low Rise |
Bremsen | Magura HS 11 |
Kette/Riemen | KMC Z610 |
Reifen | Schwalbe Energizer KevlarGuard, 40-622 |
Sattel | Selle Royal Freccia |
Sattelstütze | Oxygen Driver |
Schalthebel | Shimano Alfine |
Schaltung | Shimano Nexus Premium |
Ständer/ Montageort | Pletscher ESGE Heck |
Umwerfer | – |
Unterstützung bis km/h | 25 km/h |
Preis Akku | ca. 600 € |
Garantie für Rahmen | 5 Jahre |
Reichweite (Herstellerangabe) | 45-190 km |
Testreichweite (1) | 48 |
max. Beladung Fahrer+Gepäck (Herstellerfreigabe) in Kg | 116 |
Gewicht Testrad in Kg | 24,1 |
Preis in EUR | 2499 |
(1) Velomotion testet die Reichweite aller E-Bikes unter maximalen Bedingungen. Die Testrunde ist 9,8 km lang und mit 171 Höhenmetern sehr stark und teilweise sehr steil kupiert. Das Systemgewicht aus Rad und Fahrer soll bei 120 kg (± 5 kg) liegen. Leichtere Fahrer erhalten Zusatzgewichte. Gefahren wird auf maximaler Unterstützungsstufe und dabei auch sehr zügig. Nur so lassen sich ehrliche und vergleichbare Werte ermitteln. Sie können davon ausgehen, dass Sie auf einer mittleren Unterstützungsstufe und auf weniger welligem Terrain eine wenigstens doppelt so hohe Reichweite erzielen können.
Übrigens haben Sie bei den allermeisten Systemen eine kleine Reichweitenreserve ähnlich wie beim Auto. Selbst wenn der Akku 0 km anzeigt, sind noch ein bis fünf Kilometer bei moderater Fahrweise drin.