Radsport: Sven Nys (Crelan-AA Drink) hat einen erfolgreichen Saisoneinstand gefeiert – mit sicherlich gemischten Gefühlen.
Die Veranstalter des Cross Vegas hatten in diesem Jahr den Kurs für das Rennen geändert und somit für wesentlich mehr Spannung Sorge getragen. Dass der spannendste Moment jedoch erst nach dem Rennen kommen würde, damit hatten wohl auch sie nicht gerechnet.
Bis vier Runden vor Schluss dominierte eine knapp 20 Fahrer starke Gruppe das Fahrerfeld. Angeführt von Sven Vantourenhout (Crelan-AA Drink) war es dann der US-Amerikaner Adam Craig (Giant), der eingangs der drittletzten Runde das Finale eröffnete. Sein Angriff wurde jedoch schnell neutralisiert.
Erfolgreicher war da schon die Attacke des US-Meisters Jeremy Powers (Rapha-Focus), der die Gruppe sprengte und sowohl Nys wie auch Lars van der Haar (Giant-Shimano) in Zugzwang brachte.
In der letzten Runde konterte Nys die Powers‘ Attacke und löste sich relativ schnell von seinen Mitstreitern. Im Ziel konnte er sich dadurch wie im vergangenen Jahr feiern lassen. Souverän hatte er Van der Haar, der Powers in der letzten Runde auf Distanz halten konnte, auf Rang zwei verwiesen.
Nur wenige Minuten nach dem Rennen war dann jedoch unklar, ob Nys tatsächlich als Sieger gekürt werden würde. Er hatte während dem Rennen ein Getränk angenommen, weswegen die Jury ihn eigentlich disqualifizieren wollte. Da man es jedoch versäumte, den Belgischen Meister vorher aus dem Rennen zu nehmen, wandelte man die Strafe schließlich in eine Geldbuße um. Nys durfte dadurch auf das Podium, vor Van der Haar und Powers: Las Vegas ist halt eine Spielerstadt, in der Regeln Interpretationssache sind.
Bei den Frauen siegte etwas überraschend Meredith Miller (Noosa), der es als bisher einzigen Fahrerin in den Staaten gelang, sowohl Katherina Nash (Luna) wie auch Katie Compton (Trek) hinter sich zu lassen.