Radsport: Die Weltcup-Saison hat in Meribel vor lediglich zwei Wochen ihren Höhepunkt gefeiert. Bei dem letzten Rennen des Weltcups gab es spannende Rennen zu sehen, war es auch das letzte Stelldichein für die diesjährige UCI MTB Weltmeisterschaft, die heute mit dem XC Eliminator in die Vollen ging.
Hafjell designte für die XCE Weltmeisterschaft eine sehr vielseitige Strecke. Nach einer recht knappen Startgeraden ging es für die Fahrer mit einer schnell Kurvenkombination hoch zum ersten Downhill und genau dort begann es in jedem Lauf spannend zu werden. Die Fahrer hatten hier unglaublich viele Linien, die sich in der Länge jedoch kaum unterschieden und so lag es an den Fahrern hier mit mehr Engagement eine Attacke zu starten.
Die Qualifikation sicherten sich Fabrice Mels und Jenny Rissveds. Beide fuhren eine hervorragende Weltcup-Saison und galten als große Favoriten für den Titel. Eine große Überraschung war das frühe Aus von Paul van der Ploeg. Der Sprint-Weltmeister aus dem Vorjahr verpasste die Qualifikation ganz knapp und musste sich die Finalläufe von der Seite anschauen.
Die einzelnen Rennen verliefen bis zu den jeweiligen Halbfinals recht verhalten. Es gab wenig Überholmanöver und die Favoriten sparten sich meist die Kraft für die wichtigen Läufe.
Der deutsche Martin Gluth fuhr ein tolles Rennen. Der Radon-Teamfahrer arbeitete sich bis ins Halbfinale vor und erwischte im Kampf gegen Emil Lindgren einen tollen Start.
An Position zwei liegend schien ihm der Einzug ins große Finale sicher, doch ließ er in der letzten Kurve die Tür für Lindgren offen und wurde attackiert. Gluth verlor seine Position und somit auch seinen Platz im Finale.
Das zweite Halbfinale war ein wahrer Krimi. Fabrice Mels erwischte einen schlechten Start und catriel Soto ging in Fürhung. Mit Kevin Miquel rechnete in diesem Lauf wohl niemand. Der Franzose griff Soto noch vor dem ersten Singletrail an und brachte ihn zu Fall. Soto war raus aus dem Rennen und Mels sollte von dem Sturz profitieren, so dass er gemeinsam mit Miquel ebenfalls ins Finale einzog.
Martin Gluth fuhr in seinem kleinen Finale einen sehr verhaltenen Lauf. Er hielt die Lücke zu seinen Gegnern überschaubar und konnte sich auf Grund eines Sturzes in der letzten Kurve den fünften Platz sichern.
Das Finale der Herren startete schnell. Daniel Federspiel sorgte mit starken Tritten für die frühe Führung, wurde allerdings noch vor der ersten Kurve von einem Kettenklemmer heimgesucht. Miquel zog an Federspiel vorbei und holte den Österreicher unsanft vom Rad.
Miquel führte das dezimierte Feld an und ließ, wie auch Gluth im Halbfinale, die Tür für Emil Lindgren in der letzten Tür offen. Dieser zögerte nicht lange und versuchte den Franzosen zu blocken. Jedoch verhakten sich beide Fahrer so sehr, dass Fabrice Mels, der bis dato etwas kraftlos wirkte die Führung übernehmen konnte und sich neben dem Weltcup-Gesamtsieg nun auch über das Regenbogentrikot freuen durfte.
Bei den Frauen gab es indes wenige Ausfälle. Die Favoritinnen um Jenny Rissveds, Kathrin Stirnemann und Linda Indergand sicherten sich ihren Weg ins Finale und wurden von der Norwegerin Ingrid Jacobsen komplettiert.
Dese war von der Unterstützung des heimischen Publikums beflügelt und führte das Feld nach einer guten Startgeraden an.
Stirnemann setzte sich an Position zwei und gelang es den ersten Anstieg mit so viel Druck zu fahren, dass sie auf der langen Außenbahn vorbeiziehen konnte und sich Position eins sicherte. Jenny Rissveds hatte im ersten Waldstück einige Probleme und versuchte ihren Fehler mit einer Attacke in der letzten Kurve wett zu machen, was jedoch nicht aufging und so feierten die zwei Schweizerinnen Kathrin Stirnemann und Linda Indergand vor Ingrid Jacobsen einen Doppelsieg.
Den Replay der Finalläufe gibt es HIER.
Fotos: Red Bull