Radsport: Madonna di Campiglio war 1999 der Wendepunkt in der Karriere von Marco Pantani, der im Februar vor zehn Jahren in einem Apartmenthotel in Rimini tot aufgefunden wurde. Nachdem das Verfahren zur Klärung der Todesumstände in den vergangenen Wochen neu aufgerollt wurde, kommen immer mehr neue Fakten zum Vorschein.
So soll die Polizei dem Tatort wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben, heißt es. Und noch wesentlich interessanter, die italienische Mafia soll ebenfalls in den Fall verwickelt sein.
Die Staatsanwaltschaft der Stadt Forli hat Ermittlungen eingeleitet, die den Ausschluss Pantanis vom Giro d’Italia 1999 beleuchten soll, für den man die Mafia verantwortlich macht. Der Pirat war seinerzeit im Magia Rosa wegen eines überhöhten Hämatokritwertes aus dem Rennen genommen worden.
Laut Angaben der Staatsanwaltschaft soll der neapolitanische Mafia-Arm Camorra für das erzwungene Ausscheiden verantwortlich sein. Die La Gazetta dello Sport kommentierte: „Pantani sollte Mailand nicht erreichen, weil es das organisierte Verbrechen so wollte.“ Weiterhin verwies man darauf, dass der bekannte Mafia-Boss Renato Vallanzasca in den Fall verwickelt sein und in den kommenden Tagen befragt werden soll.