Am letzten Wochenende stand mit dem Rothaus Riderman in Bad Dürrheim eine der schönsten Veranstaltungen im German Cycling Cup auf dem Programm. Neben einer perfekten Organisation, wusste Bad Dürrheim auch dieses Jahr wieder mit traumhaftem Wetter zu überzeugen.
Vom Team GREEN’N FIT ging eine kleine Truppe an den Start. Marathonfrau Marion Wittler, wusste wie immer zu überzeugen, für ein konstantes Rennen und wurde gute 12. in der Gesamtwertung.
Pascal Hanhart, eigentlich auf der Kurz-Distanz unterwegs, fuhr beim Riderman auch bei den großen Jungs vorne mit und beendete die Rundfahrt auf einem starken 32. Gesamtrang. Betty Gerke lag nach der 2. Etappe aussichtsreich im Rennen, konnte leider aber aufgrund einer Grippe zur letzten Etappe nicht antreten und musste so alle Hoffnungen auf eine AK-Podiumsplatzierung begraben.
Ein alles andere als perfektes Wochenende erwischte Alexander Broch, von dem berichtet er in seinem persönlichen Rennbericht:
Der Riderman gehört zu meinen absoluten Lieblingsrennen, die Strecken durch den Schwarzwald sind ordentlich anspruchsvoll, die Organisation perfekt und wenn das Wetter noch passt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen, eigentlich. Zunächst lief alles nach Plan, am Donnerstagabend Anreise nach Gütersloh um Pascal abzuholen und Freitagmorgen 6 Uhr Abfahrt Richtung Bad Dürrheim.
Nach einer reibungslosen Anfahrt waren wir um 12 Uhr vor Ort und hatten somit genügend Zeit für eine lockere Einrollrunde und zur Vorbereitung auf das Zeitfahren am Freitag Nachmitttag.
Kurz vor 16 Uhr hatte ich Start, also eine Stunde vorher auf die Rolle und die Beine schon mal kurz vorbelasten. Ich fühlte mich gut und rollte zuversichtlich Richtung Startrampe, auch wenn Zeitfahren wirklich nicht mein Ding ist. Die ersten Kilometer bis hoch zur Bergwertung rollten ganz ordentlich, doch als ich oben zurück aufs große Kettenblatt schalten wollte, viel die Kette zunächst rechts neben das große Blatt und beim Versuch es zu korrigieren schließlich ganz runter. Das war es dann, runter vom Rad, Kette wieder auflegen und weiter.
Von da an lief dann nicht mehr viel zusammen, Rhythmus weg, Seitenstiche da, die Chance auf eine annehmbare Zeit und einen Startplatz in den ersten Blöcken der 2. Etappe dahin.
Die zweite Etappe ging ich also aus Startblock D an! Das ist verdammt weit hinten. Ich wusste aus dem letzten Jahr und einer ähnlich mäßigen Zeitfahrleistung, dass man trotzdem noch nach vorne fahren kann. Heißt allerdings nicht erstmal mit der Spitze locker den ersten Berg hochrollen, sondern vom Start weg Anschlag fahren um nach vorn zu kommen. Da die erste Bergwertung dieses Jahr bereits nach 6,5 Kilometern kam, blieb nicht viel Zeit um dieses Ziel zu erreichen. Es gelang mir dennoch und ich konnte mich vor der dritten Bergwertung noch leicht erholen und fühlte mich gut. Ich nahm die Wertung vorne im Feld in Angriff, doch noch bevor der Anstieg wirklich begann, war das Rennen für mich wieder gelaufen. Ein spitzer Stein in einer Kurve schlitze meinen kompletten Hinterreifen auf und ich konnte nur noch geradeaus auf eine Wiese rollen. Immerhin konnte ich das Rennen dank eines neutralen Material-Motorrads noch zu Ende fahren. Eine vordere Platzierung war natürlich dahin.
Auch für die dritte Etappe wurde es so also nichts mit dem ersten Startblock. Sonntag ging ich aus Block C ins Rennen, immerhin ein bisschen weiter vorne, immer noch weit weg von der Spitze. Also wieder gleiches Spiel, nicht locker einrollen, sondern auf die Plätze fertig, Anschlag.
Immerhin kam der erste Anschlag erst nach 16km, es gab mir also etwas mehr Zeit es nach vorne zu schaffen. Nach 10km war ich vorne und die ersten Anstiege konnten kommen. Es lief recht ordentlich für mich bis zur dritten Bergwertung, dann machten die Bergfahrer Ernst und das Tempo wurde deutlich angezogen. Bis zur Bergwertung war das erste Feld in mehrere Gruppen zersprengt und auch nach dem Berg hieß es Anschlag fahren um zur nächsten Gruppe aufzuschließen.
Zur 4. Bergwertung lagen wir mit der zweiten Gruppe kurz hinter der Spitze, doch dann kam er, der Mann mit dem Hammer. Ich musste die Gruppe ziehen lassen und war erstmal alleine unterwegs. Für die restlichen Kilometer suchte ich mir eine Gruppe die ein moderates Tempo fuhr, als die Gruppe dann noch mal das Finale einläutete, nahm ich 3km vor dem Ziel die Beine hoch und rollte die restlichen Kilometer ins Ziel. Es wollte dieses Jahr bei mir nicht klappen mit dem guten Rennen im Schwarzwald.
Unterm Strich war es trotzdem ein schönes Wochenende mit einer extrem professionellen und unkomplizierten Organisation, super Strecken und Traumwetter. Für mich trotz allem ein schöner Saisonabschluss. Das Team startet am 03.10. noch beim Münsterland Giro und wird versuchen für Marion den AK-Sieg einzufahren. Ich mache dann mal Urlaub.