Test: Rapha polarisiert seit eh und je. Die einen schwören auf die schlichten, eleganten und funktionalen Produkte, für andere handelt es sich um langweilige, überteuerte Mode-Accessoires. Dies wird bei den Deep Winter Gloves wohl kaum anders sein – doch unser Test zeigt, dass die Handschuhe nicht nur für Rapha-Fans eine Überlegung wert sind.
Style, Optik, Trendy, hip oder nicht hip – eines steht gleich zu Beginn unseres Tests fest: In Punkto Verarbeitungsqualität macht den Engländern so schnell niemand etwas vor: Perfekte Nähte, hochwertige Materialien und herausragende Haptik. Das Außenmaterial ist fest, aber dennoch elastisch und auf dem Handrücken findet man neben dem reflektierenden Rapha-Logo noch einen breiten Streifen aus ebenfalls reflektierendem Material. Der Klettverschluss am Bund macht einen robusten Eindruck und hält wirklich bombenfest. Fleece-Einsätze an beiden Daumen nehmen jeden Schweißtropfen auf.
Auch die Innenseite der Rapha Deep Winter Gloves besticht durch schlichte Eleganz und Understatement. Im Griffbereich dominiert schwarzes Pittards-Leder, an Mittel- und Zeigefinger kommt eine spezielle Beschichtung zum Einsatz, mit der man auch Touchscreens bedienen kann. Die Polsterung ist sehr dünn, aber dennoch angenehm und effektiv. Außerdem verliert man somit nicht das Gefühl für den Lenker.
Der bisher durchweg positive Eindruck setzt sich beim Anziehen der Handschuhe fort: Sie erweisen sich als erstaunlich komfortabel, zwar sportlich, aber nicht zu eng – damit ist das Einsatzgebiet nicht nur auf das Rad begrenzt. Sehr gut gefiel uns außerdem der fest sitzende Innenhandschuh. Oft ist bei gefütterten Handschuhen die lockere Verbindung zwischen Innen- und Außenhandschuh ein Schwachpunkt – nicht so bei den Rapha Deep Winter Gloves. Die beiden Schichten sind fest miteinander verschweißt, dazwischen findet sich neben einer wärmenden Primaloft-Fütterung auch noch eine wasserdichte OutDry-Membran. Unser Test-ride wird zur unerwarteten Härteprobe: Kurz nach dem Losfahren peitscht uns ein eisiger Wind ins Gesicht und der Nieselregen verwandelt sich bei den mittlerweile etwa 0°C in typisch herbstlichen Graupel. Jetzt lassen die Deep Winter Gloves ihre Muskeln so richtig spielen. Das Griffgefühl am Lenker ist auch bei Nässe hervorragend, wir rutschen keinen Milimeter, die eisigen Regentropfen perlen von dem wasserabweisenden Nylon ab und unsere Hände bleiben trotz des kalten Windes warm. Nach ca. einer halben Stunde in diesen Bedingungen sind wir am Ziel: Die Hände sind noch immer warm, wenngleich die Kälte langsam an den Fingern in die Handschuhe kroch. Sollte es noch ein paar Grad kälter sein, müssten wohl auch die Deep Winter Gloves vor den winterlichen Bedingungen kapitulieren.
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