Bahn News: Nachdem der Nachmittag noch von einem schweren Unfall überschattet wurde, begannen am gestrigen Abend die Sprintfinals der Frauen und Männer. Während Bötticher und Förstemann enttäuschten, wurde Kristina Vogel ihrer Favoritenrolle gerecht.
Es war ein Schockmoment am frühen Nachmittag: Der kolumbianische Sprintstar Fabian Puerta Zapata kollidierte beim Warmfahren mit der litauischen Ex-Weltmeisterin im Keirin, Simona Krupeckaite. Bei der Kollision brach die Gabel von Zapata, der beinahe ungebremst auf die Bahn aufschlug und auch Krupeckaite stürzte schwer. Beide Fahrer mussten auf Tragen aus dem Velodrom gebracht werden. Während sich Zapata ein moderates Schädel-Hirn-Trauma zuzog und bei dem Sturz die meisten seiner Zähne verlor, ist über den Gesundheitszustand von Krupeckaite auch heute noch nichts Näheres bekannt.
Ungeachtet des schlimmen Sturzes starteten nach einer kurzen Unterbrechung in der die Bahn repariert wurde dann die Sprintwettkämpfe. Für die Männer aus dem BDR Kader war es ein Tag zum Vergessen. Robert Förstemann scheiterte bereits in der zweiten Runde des Wettbewerbs und war entsprechend bedient: „Ich hatte vor acht Wochen einen Bandscheibenvorfall und habe mich der Aufgabe gestellt. Ich hatte definitiv mehr erwartet, das ist klar. Ein 20. Platz in der Qualifikation, das war für mich ein Schlag ins Gesicht.“
Nur unwesentlich besser lief es für den Silbermedaillengewinner des letzten Jahres, Stefan Bötticher. Nachdem er zuvor noch Souverän die Qualifikation gewonnen hatte, war für ihn in den Hoffnungsläufen des Achtelfinals Schluss. Bundestrainer Detlef Uibel versuchte, die Leistung einzuordnen: „Bötticher hat souverän die Qualifikation gewonnen, umso brutaler ist es, dass er im Achtelfinale ausgeschieden ist. Die Leistungsdichte hat international sehr zugenommen.“ Das schlechteste Abschneiden im Sprint seit sieben Jahren wird auch beim Training Konsequenzen haben, wie Uibel ankündigt: „Wir müssen uns umstellen, dickere Gänge fahren. Daran werden wir in den nächsten Monaten gezielt arbeiten.“
Nach der Enttäuschung bei den Männern wurde dann am späten Abend im Vélodrome National aber schließlich wenigstens Kristina Vogel ihrer Favoritenrolle gerecht. Sie setzte sich im Finale des Sprints der Frauen mit 2-0 Läufen souverän gegen die Holländerin Elis Ligtlee durch und verteidigte ihren WM-Titel. Natürlich war auch dem Bundestrainer eine riesige Erleichterung nach dem Sieg anzumerken: „Das war ganz stark. Kristina ist ein Kämpferherz vor dem Herren. Super, wie sie das gemacht hat.“ Am heutigen Nachmittag steht für die Erfurterin noch die Titelverteidigung im Keirin auf dem Programm.