Radsport: Diese Momente, als erstes Team über die Ziellinie des Absa Cape Epic zu fahren und ganz oben auf dem Podest der Siegerehrung zu stehen… Philip Buys und Matthys Beukes vom Scott Factory Racing Team kosteten es heute aus. Die beiden hatten sich auf der vierten Etappe der Tour de France der Mountainbiker früh abgesetzt und ihren Abstand zu den Verfolgern stetig ausgebaut.
Zum Schluss kamen die Südafrikaner Buys/Beukes 3.31,5 Minuten vor den Verfolgern an und sicherten sich auch erstmals das rote Führungstrikot der Afrikanischen Wertung. “Wir wollten heute unbedingt auf einen Etappensieg fahren”, bestätigte Brandmanager Joggie Prinsloo, “ich bin froh, dass die beiden nicht ‘geplatzt’ sind.”
Allerdings hatten die Verfolger mit allen Favoriten, darunter Investec- Songo-Specialized, Bulls, beide Topeak Ergon Teams und Multivan Merida keine Anstalten gezeigt, die Ausreißer ernsthaft wieder einzufangen.
Sie beschränkten sich darauf, sich gegenseitig zu kontrollieren, da Scott Factory in der Gesamtwertung insgesamt über 51 Minuten hinter den Führenden gelegen hatten.
An der zweiten Verpflegungsstelle lagen alle Favoriten noch eng zusammen, Scott Factory Racing war 2 Minuten voraus. Die 111 Kilometer lange Schleife in den Bergen rund um den Etappenort Worcester war wieder einmal sehr fordernd für das Material. Scharfkantige Steine und jede Menge Dornen ließen die rund 1200 Teilnehmer mit zahlreichen Platten und technischen Defekten kämpfen. Leider erwischte es auch Urs Huber, den Schweizer Partner des vierfachen Epic-Siegers Karl Platt.
Alban Lakata:
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Trotz der Pannendichtmittel in den schlauchlosen Reifen ließ das Hinterrad vor Verpflegungsstelle 3 ständig Luft, so dass sie die Führenden ziehen lassen mussten. Robert Mennen (Topeak Ergon) hatte das gleiche Problem, doch das Hinterrad hielt, und er ging mit den Bulls auf die letzten 15 Kilometer des Rennens, knapp nach der zweiten Führungsgruppe. Gemeinsam mit Multivan Meridas José Hermida (ESP)/Rudi van Houts (NED) rollten sie ins Ziel. „Heute hatte Jose am Anfang Probleme, doch es wurde im Verlauf immer besser und zum Schluss konnten wir gut mitfahren. Bei mir ist es immer ein Wechsel. Wenn du Gas gibst, tut es richtig weh und dann wieder fühlst du dich gut und bist schnell unterwegs. Vieles beim Cape Epic ist mental, du musst einfach einen starken Kopf und eine gute Einstellung behalten. Ich bin jetzt zum 5. Mal dabei. Oft sind wir nur auf Etappensiege gefahren, doch dieses Mal könnte ein Podiumsplatz in der Gesamtwertung drin sein“, so van Houts im Ziel.
Eine klare Sache war, erneut, die Sasol Frauenwertung. Ariane Kleinhans (SUI) und Marathonweltmeisterin Annika Langvad (DEN) von RECM Specialized hatten sich nach ihrem gestrigen Kraftakt gut erholt und fuhren wieder von vorne weg. “Wir habe extra dickere Reifen und bis jetzt auch keinen Platten gehabt, “ freute sich Ariane Kleinhans, “das und die Tatsache, dass wir mit den schnellen Männern in der A-Gruppe starten können, bringt uns einiges. Wir versuchen, so lange wie möglich an den schnellen Herren dranzubleiben.” Auch ein Sturz von Langvad kurz vor dem Ziel brachte die dominierenden Frauen nicht aus der Fassung.
Ariane Kleinhans:
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Am Ende standen wieder über zwanzig Minuten Vorsprung vor dem zweitplazierten Team Ascendis Health mit Jennie Stenerhag (SWE) und Robyn Lee de Groot (RSA) auf der Uhr.
Geburtstagsfahrerin Esther Süß (SUI) schenkte sich mit ihrer Partnerin Alice Pirard (BEL) einen Podiumsplatz zum Geburtstag.
Pech für XC-Eliminator-Weltmeisterin Kathrin Stirnemann vom Team World Bicycle Relief. Nach Atemproblemen musste die Schweizerin das Rennen abbrechen, die norwegische Mountainbike-Legende Gunn-Rita Dahle-Flesja kam allein ins Ziel.
Es folgt nun die zweitlängste Etappe des Absa Cape Epic 2015 mit 117 Kilometern und 2500 Höhenmetern, wenn das Feld von Worcester in den vorletzten Etappenort Wellington überwechselt. Nach einem Flachstück zum Warmwerden geht es in die ersten Anstiege der Fonteinjies-Berge.
Zwischenstand nach Stage 4 Männer
1. Investec-Songo-Specialized Christoph Sauser / Jaroslav Kulhavy – 19:05.20,4
2. Topeak-Ergon Alban Lakata / Kristian Hynek – 19:12.42,2
3. Multivan Merida Jose Hermida / Rudi van Houts – 19:18.05,9
4. Team Bulls Karl Platt / Urs Huber – 19:20.10,9
5. Novus OMX Pro Martin Gujan / Fabian Giger – 19:49.31,3
Zwischenstand nach Stage 4 Frauen
1. RECM Specialized Ariane Kleinhans / Annika Langvad – 22:59.08,0
2. Ascendis Health Jennie Stenerhag / Robyn Lee de Groot – 23:29.02,5
3. Meerendal Wheeler Esther Süss / Alice Pirard – 23:36.55,4
4. Sasol Racing Yolande de Villiers / Janka Keseg Stevkova – 24:08.52,2
5. RBS Theresa Ralph / Jeannie Bomford – 24:12.30,4