Radsport: Beim Eintagesrennen E3 Harelbeke kam es nach weniger als 40km zu einem schweren Sturz, der anscheinend durch eine auf der Straße liegende Wasserflasche verursacht wurde. Am übelsten erwischte es Fabian Cancellara, der sich dabei zwei Rückenwirbel brach. Die Klassikersaison ist für den Schweizer damit beendet.
Es war eine unübersichtliche Situation auf der Kopfsteinerpflasterpassage 40km nach dem Start: Plötzlich kamen mehrere Fahrer zu Fall – die meisten von ihnen konnten direkt wieder zurück auf ihr Rad und das Rennen fortsetzen, darunter beispielsweise auch der frisch gebackende Mailand – San Remo Gewinner John Degenkolb (Giant-Alpecin). Auch Fabian Cancellara setzte sich wieder in den Sattel, doch mit schmerzverzerrtem Gesicht musste er nur kurz darauf das Rennen aufgeben.
„Es ging alles so schnell. Irgendjemand bremste stark ab und ich konnte nicht mehr ausweichen. Ich bin über mehrere Fahrer gestürzt und in einen Haufen Fahrräder gekracht. Überall um mich herum lagen Fahrer und Fahrräder. Ich bin voll auf den Boden geknallt, mir tat alles weh. Aus Reflex bin ich sofort wieder zurück aufs Rad, aber die Schmerzen in meinem unteren Rücken, im linken Handgelenk und meinen Rippen waren zu stark. Ich wusste gleich, dass es ein übler Sturz war, aber ich wollte um jeden Preis weiterfahren, doch es ging nicht mit diesen Schmerzen,“ resümierte der Schweizer.
Im Krankenhaus stellte sich heraus, dass sich der 34-jährige bei dem Sturz zwei Wirbel im unteren Rücken gebrochen hat. Wann er wieder zurück ins Training kann, ist noch unklar: „Bei so einer Verletzung kann man eigentlich gar nichts machen – kein Gips, keine OP – nur die Schmerzen ertragen,“ so Cancellara selbst. Für sein Team (Trek Factory Racing) ist der Ausfall so kurz vor Paris – Roubaix und der Flandern-Rundfahrt natürlich ein harter Schlag. Doch es muss weitergehen – Teamchef Luca Guercilena gibt sich entsprechend kämpferisch: „Natürlich sind das keine guten Nachrichten für uns, aber das bedeutet noch lange nicht, dass die Saison gelaufen ist. Wir haben einige sehr gute Fahrer, die nun ihre Chance bekommen werden.“