Radsport: Mit einer Gesamtdistanz von 258 km und 33 Anstiegen wartete der vierte Frühjahrsklassiker 2015, das Amstel Gold Race, mit einigen Herausforderungen für die Fahrer auf.
Linus Gerdemann in der Spitzengruppe
Eine Spitzengruppe aus sechs Fahrern beherrschte zeitweise das Renngeschehen. Darunter auch der Deutsche Linus Gerdemann, der sich hier gut präsentierte beim Amstel Gold Race. Neben Gerdemann in der Fahrergruppe an der Spitze waren unterwegs: Laurens De Vreese (Astana), Timo Roosen (LottoNL-Jumbo), Jan Polanc (Lampre), Mike Terpstra (Team Roompot) und Johann Van Van Zyl (MTN-Qhubeka).
Irgendwann kam der Bruch, die Gruppe teilte sich, es verblieben mit Gerdemann, De Vreese und Polance drei Fahrer. Doch lange an der Spitze konnten sich die Fahrer so nicht mehr halten, die Luft wurde immer dünner für sie. Aus dem Hauptfeld lösten sich mehrere Fahrer, Simon Clarke und David Tanner schafften den Anschluss an die Spitze.
Verfolger auf der Spur
Die Gruppe an der Spitze löste sich auf, die Verfolger konnten zum Teil aufschließen. Neben Clarke und Tanner hatten sich auch Tony Martin und Vincenzo Nibali auf den Weg gemacht. Gerdemann, der viel Tempoarbeit bei den Ausreißern gemacht hatte, fiel 34 km vor dem Ziel zurück. Am Keutenberg lassen dann auch Polanc und De Vreese abreißen – das Tempo von Clarke und Tanner ist schlicht zu hoch. Die beiden Verfolger liegen damit alleine an der Spitze, mit einem Vorsprung von nur 17 Sekunden vor Nibali, Martin und Damiano Caruso. Zu diesem Zeitpunkt liegt die Spitzengruppe noch 55 Sekunden vor dem Hauptfeld. Verschiedene Wechsel an der Spitze des Rennens folgen, während im Peleton beim Tempo auf die Tube gedrückt wird.
Tony Martin einer von drei an der Spitze
Neben Nibali und Clarke befand sich im weiteren Rennverlauf auch Tony Martin in der neu formierten Spitzengruppe. Der deutsche Zeitfahrspezialist und der letztjährige Tour de France-Sieger Vincenzo Nibali mussten Simon Clarke jedoch ziehen lassen, der sich fürs Erste allein auf den Weg ins Ziel machte. 10 km vor dem Ziel betrug sein Vorsprung auf das Peleton 11 Sekunden. Doch allen Fahrern und Zuschauern war klar: Er wird sich nicht bis zum Ende an der Spitze halten können und hinter ihm begann bereits der Positionskampf für das anstehende Finale.
Kampf um die beste Position – ein Pole schreibt Geschichte
Drei Kilometer vor dem Ziel wird am Cauberg darum gekämpft, bereits jetzt die beste Positionierung für den Zieleinlauf zu erhalten. Michael Matthews, der Vorjahressieger Gilbert und Valverde liegen nach der Flame Rouge in Führung. Doch zum Sieg reicht es nicht, ein anderer beweist am Ende den kühleren Kopf und den längsten Atem im Sprint: Michał Kwiatkowski. Damit schreibt der Straßenweltmeister von 2014 zugleich Radsportgeschichte, er ist der erste Pole überhaupt, der das Amstel Gold Race für sich entscheiden kann.
Zugleich ist es sein erster Sieg im Trikot des Weltmeisters. Platz 2 belegt Alejandro Valverde, den dritten Platz kann sich Michael Matthews sichern. Der Amstel Gold Race Sieger von 2014, Philippe Gilbert, hatte sich im Vorfeld nicht unter Druck setzen lassen, sondern war eher entspannt ins Rennen gegangen. Für den Sieg reichte der freie Kopf am Ende aber dann doch nicht – Gilbert wird schlussendlich Zehnter.
Ergebnis – Amstel Gold Race 2015
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1.,Michal Kwiatkowski,Etixx-Quick-Step,6:31:45
2.,Alejandro Valverde,Movistar,
3.,Michael Matthews,Orica GreenEdge,
4.,Rui Costa,Lampre-Merida,
5.,Tony Gallopin,Lotto Soudal,
6.,Greg Van Avermaet,BMC,
7.,Julian Alaphilippe,Etixx-Quick-Step,
8.,Enrico Gasparotto,Wanty – Groupe Gobert,
9.,Maciej Paterski,CCC Sprandi,
10.,Philippe Gilbert,BMC,
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