Test: Bereits vor einiger Zeit hatten wir euch das aktuelle Top-Smartphone von Caterpillar, das CAT S50 vorgestellt. Nachdem es im ersten Teil unseres Berichts vor allem um die technischen Daten ging, hatten wir nun eine ganze Weile Zeit, das angeblich unzerstörbare Handy am Bike und im Outdoorbereich zu testen.
Der Caterpillar CAT Universal Bike Mount
Wir haben das Caterpillar CAT S50 als unseren Begleiter auf ausgedehnten Trailtouren durch die süddeutschen Wälder auserkoren. Hier kam es primär als Navigationsgerät zum Einsatz, doch auch die Funktionalität als Fitnesstracker haben wir geprüft. Doch ganz am Anfang standen wir bereits vor dem großen Problem: Wie befestigen wir unser Smartphone denn am besten am Lenker oder am Vorbau? Während es für weiter verbreitete Handys wie Samsungs Galaxy-Reihe oder Apples iPhone einige dezidierte Fahrradhalterungen gibt, mussten wir für das CAT S50 auf eine Universalthalterung zurückgreifen. In unserem angepeilten Einsatzbereich musste diese allerdings stabil genug sein, um nicht beim ersten ruppigen Trail bereits die Segel zu streichen. Gut, dass Caterpillar hier ebenfalls eine Universalhalterung anbietet, die natürlich auch mit dem hauseigenen Topmodell kompatibel ist: Den CAT Universal Bike Mount.
Die Montage der Halterung erfolgt selbsterklärend und werkzeuglos: Schön ist, dass nicht nur die Handyhalterung selbst möglichst universal ausgelegt ist, sondern auch die Befestigung am Lenker. Über gummierte Klemmbacken wird diese nämlich am Lenker festgeschraubt und kann an vier unterschiedlichen Stellen eingehängt werden, um an möglichst jedem Lenker, egal wie dick oder dünn genügend Halt zu finden. Wir haben den Test gemacht und egal ob 25,4mm Durchmesser oder gar der neue, voluminöse 35mm Standard: Die Halterung ließ sich immer fest montieren.
Das Handy wird an einer abnehmbaren Platte durch zwei mit dickem Moosgummi beschichtete Teile geklemmt. Das funktioniert besser als wir anfangs dachten: Durch die rutschhemmende Oberseite der Halterung und das dicke Moosgummi bleibt das CAT S50 an Ort und Stelle – zumindest für den Moment. Die Halterungsplatte ist wiederum per Kugelgelenk mit der Lenkerhalterung verbunden. Das hat große Vorteile: Zum einen lässt sich die Position des Handys so sehr schnell und einfach anpassen und zum anderen kann das Smartphone im Handumdrehen vom Hoch- auf Querformat oder andersherum gedreht werden. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Das Kugelgelenk lässt sich zwar per Schraube fixieren, doch egal wie stark wir letztere anziehen, mit etwas Kraftaufwand lässt sich die Halterung immer noch verschieben – ob das auf dem Trail hält? Wir werden sehen. Ein weiterer Nachteil ist die insgesamt sehr hohe Konstruktion. Durch den großen Abstand vom Lenker entsteht im Falle eines Sturzes natürlich auch ein langer Hebel und ob die komplett aus Kunststoff gefertigte Halterung einen ordentlichen Einschlag übersteht? Wir haben unsere Zweifel.
Navigation und Akkuleistung
Doch nun genug zur Halterung und zurück zum eigentlichen Testobjekt: Dem CAT S50. Als Navigationssoftware greifen wir auf das kostenlose OruxMaps zurück. Beim Kartenmaterial setzen wir auf das beliebte OpenStreetMap-Projekt. Die Performance des Snapdragon 400 Prozessors im Caterpillar-Handy reicht locker aus, um die Software flüssig darzustellen. Sehr angetan sind wir auch von der hervorragenden GPS-Leistung: Einen Satelliten-Fix hatten wir meist nach wenigen Sekunden und auch bei schlechten Wetterbedingungen oder unter kleinen Brücken riss das Signal nie ab. Etwas mehr Probleme bereitete uns leider der Kompass: Dieser „vergaß“ während unserer mehrmonatigen Testphase hin und wieder seine Kalibrierung und musste umständlich per App neu ausgerichtet werden. Weniger Technik-affine Benutzer wären hier wohl schnell gefrustet. Natürlich lässt es sich auch ohne Kompass navigieren, doch es erschwert die Sache deutlich.
Kommen wir nun zu den beiden vielleicht spannendsten Punkten für den Alltagseinsatz: Display und Akkuleistung. Beginnen wir mit dem Positiven: Der 2.630mAh fassende, fest verbaute Akku im CAT S50 leistet Erstaunliches. Auf unseren Touren ist das Display durchgehend auf voller Helligkeit aktiv, WLAN und Bluetooth sind deaktiviert, dafür ist das GPS natürlich ständig aktiv. Außerdem haben wir LTE deaktiviert, um zusätzlich Strom zu sparen. Mit diesen Einstellungen kommen wir auf ca. 6-7 Stunden Laufleistung, bis das Handy wieder an die Steckdose muss – ein wirklich sehr guter Wert. Schade ist allerdings, dass der Akku fest verbaut ist, ansonsten könnte man einfach per zweitem Austauschakku die Laufleistung verdoppeln. So ist man auf eine Steckdose oder einen externen Akku wie eine Powerbank angewiesen.
Display und Trailtauglichkeit
Weniger positiv fällt leider das Fazit zum Display aus: Während es bei Schärfe und Kontrast ordentliche Werte erzielt, lässt die Helligkeit zu Wünschen übrig, was natürlich gerade beim Outdooreinsatz ein großes Ärgerniss sein kann. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display oft nur schwer ablesbar. Hier heißt es dann entweder Schattenplätzchen suchen oder umständlich per Hand für letzteren Sorgen. Dieser Umstand ist leider doch ein dicker Minuspunkt bei der Outdoortauglichkeit. Ebenfalls problematisch ist die Tatsache, dass der Touchscreen sehr empfindlich auf Nässe bzw. Regen reagiert. Zwar hat das CAT S50 den einen oder anderen Regenschauer völlig schadlos überstanden, doch leider bedient sich das Handy mit zunehmender Nässe wie von Geisterhand, da die Tropfen oft als Fingereingaben gewertet werden. Einzige Abhilfe: Während Regenschauern muss das Display abgeschaltet werden.
Wie eingangs erwähnt beschränken wir uns in unserem Test keineswegs auf Forstautobahnen, sondern scheuen auch nicht davor zurück, das Caterpillar samt Halterung mit Wurzelteppichen und steinigen Trails auf eine harte Probe zu stellen. Die Halterung schlägt sich hier überraschend gut. Nachdem uns anfangs gleich mehrmals das Smartphone aus der Halterung rutscht, kommen wir der Ursache dafür auf die Spur: Hat man das S50 nämlich im Hochformat montiert, rutscht es durch das konstante Rütteln Stück für Stück nach unten und verabschiedet sich. Nachdem wir die Halterung aber quergestellt haben, vermochte es selbst der fieseste Trail nicht mehr, das Handy aus der Halterung zu befördern. Übrigens: Die Stürze auf den teils harten Waldboden steckte das S50 quasi unbeschadet weg. Das Kugelgelenk und auch die Lenkerhalterung verrutschten während unserer Tests das eine oder andere Mal und nach der Abfahrt musste hier ein wenig nachjustiert werden. Stürze blieben uns und dem Caterpillar bis dato erspart.
Zwischenfazit
Wie fällt nun also unser Zwischenfazit nach einigen Ausfahrten aus? Sowohl die Halterung, als auch das CAT S50 konnten uns in einigen Bereichen positiv überraschen. Der Urban Active Mount ist erstaunlich widerstandsfähig und mit einigen Tricks auch absolut trailtauglich. Das S50 erwies sich vor allem als Dauerläufer und bot uns mit 7 Stunden eine wirklich hervorragende Akkulaufzeit. Leider überzeugten das Display und der Touchscreen im täglichen Einsatz eher weniger.
Im nächsten Teil unseres Tests werden wir uns der Outdoortauglichkeit der beiden Kameras widmen und natürlich werden Halterung und Handy bis dahin noch die eine oder andere ruppige Ausfahrt mehr überstehen müssen – die Saison geht schließlich erst los.