Test: Reifenpannen gehören leider zum Radfahren dazu. Geht auf einer Tour die Luft aus ist es zwar ärgerlich, das richtige Zubehör in Trikottasche oder Rucksack vorausgesetzt aber kein Beinbruch. Im Rennen ist es schon weitaus ärgerlicher, gerade weil das Aufpumpen oft Zeit kostet. Nicht nur deshalb setzen inzwischen immer mehr Biker auf CO2 Pumpen – wir haben uns mit dem Hutchinson CO2 Kit einen dieser Vertreter angeschaut.
Bevor wir uns die Hutchinson Pumpe konkret anschauen, erst einmal einige generelle Bemerkungen zu CO2 Pumpen. Was spricht denn dafür, die bewährte Minipumpe gegen Kartuschenpumpe einzutauschen? Zum einen ist der Formfaktor der CO2 Pumpen wesentlich Trikottaschenkompatibler – die kleinen Kartuschen und das winzige Kopfteil wiegen nicht viel und passen völlig problemlos in die kleinste Trikottasche. Nun mag der eine oder andere entgegnen, dass dies für die kleinen Micropumpen auch zutrifft, doch hier kommen wir zum zweiten großen Vorteil der Kartuschenpumpen: Der Reifen ist innerhalb von Sekunden auf Druck und der Kraftaufwand ist minimal – gerade unter Zeitdruck ein entscheidender Vorteil gegenüber herkömmlichen Handpumpen.
Zurück zu unserem Platten: Je nach dem auf welches System man setzt, ob Tubeless, Latex- oder Butylschlauch oder Schlauchreifen: Sobald die Ursache für den Luftverlust beseitigt ist, geht es ans Aufpumpen. Mit dem CO2 Kit von Hutchinson sieht das so aus. Man nimmt eine der beiden mitgelieferten CO2-Kartuschen und schraubt das sehr kompakte Kopfstück auf das Gewinde. Dann ist die Pumpe bereits einsatzbereit. Wichtig ist hierbei der kleine Neoprenüberzug für die Kartusche – zum Grund kommen wir gleich.
Die Funktionsweise der Pumpe ist simpel: Der rot eloxierte Kopf wird auf das Ventil gedrückt – sobald man dann das chromfarbene Teil gegen das Ventil drückt, strömt das Kohlenstoffdioxid aus der Kartusche in den Reifen. Der Pumpkopf lässt sich sowohl auf Presta- als auch Schraderventilen benutzen. Umgebaut werden muss er dazu nicht – es genügt, den Kopf mit einem ordentlichen Ruck auf das Ventil zu schieben und er dichtet zuverlässig. Wieder ein Pluspunkt bezüglich Geschwindigkeit: Der Pumpkopf hält ohne zusätzlichen Klemm- oder Schraubmechanismus tadellos dicht.
Drückt man nun gegen das Ventil, entweicht der Druck aus der Kartusche ziemlich schlagartig in den Reifen – ein großer Pluspunkt für Tubelessfahrer, denn wie bei einem Kompressor springt der Reifen so sofort ins Felgenhorn. Wer sich noch an den Physikunterricht in der Schule erinnert weiß aber auch, was mit einer Gaskartusche passiert, wenn der Inhalt so schlagartig entweicht – richtig, sie wird sehr kalt. Hier kommt jetzt unser schwarzer Neoprenschutz zum Einsatz, ohne den unsere Finger wahrscheinlich an der Kartusche anfrieren würden, also immer dran denken! Ist der große Anfangsdruck einmal weg, lässt sich über den Mechanismus am Pumpkopf der Druck recht angenehm steuern und den Reifen gefühlvoll mit Luft füllen.
Hutchinson gibt an, dass die 16g Inhalt der Kartuschen für 2,5 Bar bei einem MTB-Reifen und 8 Bar an einem Rennradreifen ausreichen. In der Praxis konnten wir diese Werte zwar nicht ganz erreichen, doch abgesehen von breiten 29″ Reifen sollten die 16g meist ausreichen, um das Rad wieder flott zu bekommen. Dennoch: Pro Plattfuß wird also eine Kartusche fällig, was uns auch zu einem der großen Nachteile solcher Pumpen führt: Zum einen ist man bei mehreren Plattfüßen eventuell aufgeschmissen (wer von uns kennt solche Tage nicht?) und zum anderen wollen die Kartuschen natürlich auch nachgekauft werden. Je nach Hersteller und Bezugsquelle kostet eine Kartusche 2-3€.
Auf einen Blick – das Hutchinson CO2 Kit
- Gut verarbeitet
- Unkomplizierter, problemlos funktionierender Pumpkopf
- Sehr kleiner Formfaktor
- Herstellerseite
Fazit
Das Hutchinson CO2 Kit ist eine wirklich sehr gute Kartuschenpumpe. Sie ist sehr kompakt, der Pumpkopf funktioniert hervorragend und der Druck lässt sich recht gut dosieren. Dass die Pumpe nicht für jeden in Frage kommt und eher etwas für den Renneinsatz als für die entspannte Wochenendtour ist, liegt in der Natur der Pumpe und weniger am konkreten Produkt.
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