Markt: Wie bereits seit vielen Jahren werden auch in diesem Jahr die Wertungstrikots des Giro vom italienischen Hersteller Santini kommen (wir berichteten). Wie das Unternehmen aus Bergamo nun mitteilte, wird es daneben auch insgesamt fünf Sondertrikots für die Fans geben, darunter auch das sagenumwobene Schwarze Trikot.
Eingefleischten Giro-Fans wird die Legende des Schwarzen Trikots wohl bekannt sein – das Trikot existierte tatsächlich einige Jahre, es wurde 1946 eingeführt, doch nach fünf Jahren verschwand es bereits wieder. Es sollte in gewisser Art und Weise ein Gegenentwurf zum maglia rosa werden: Das Schwarze Trikot „durfte“ sich derjenige überstreifen, der an letzter Stelle der Gesamtwertung fuhr. Doch wer jetzt glaubt, dass dies von den Fahrern als Demütigung empfunden wurde, der liegt falsch: Es entwickelten sich teils absurde und durchaus ziemlich komische Wettkämpfe um das maglia negra. Es wurden technische Probleme vorgetäuscht, mit Absicht Plattfüße eingefahren und vieles mehr. 2015, also mehr als 60 Jahre später, will Santini nun dieses legendäre Trikot wieder zurück ins Bewusstsein von Fans und Fahrern rufen.
Neben dem maglia negra wird es noch vier weitere Sondertrikots geben, welche jeweils den vielleicht prägendsten Etappe des diesjährigen Giro gewidmet sind, was sich auch in ihrem Design widerspiegelt.
Sondertrikot 1. Etappe, Lorenzo al Mare nach San Remo (zu unserer Vorschau)
Dem Mannschaftszeitfahren entlang der ligurischen Küste am morgigen Samstag widmet Santini ein Trikot das die Farben des Meeres trägt und den Spirit der italienischen Riviera verkörpern soll.
Sondertrikot 5. Etappe, La Spezia nach Abatone (zu unserer Vorschau)
Im Design des zweiten Sondertrikots verstecken sich gleich zwei Anspielungen mit Bezug auf die fünfte Etappe von La Spezia nach Abetone. Zum einen verweisen einige Elemente auf die Bergankunft in dem kleinen Örtchen Abetone auf 928m Höhe, doch welche Bedeutung hat beispielsweise der rote Schmetterling? In der Gegend um Abetone lebte Anfang des 20. Jahrhunderts der italienische Komponist Giacomo Puccini, der dort den überwiegenden Teil seines Meisterwerks „Madame Butterfly“ komponierte – das Jersey ist auch eine Hommage an ihn und sein Werk.
Sondertrikot 11. Etappe, Folrì nach Imola (zu unserer Vorschau)
Das Etappenziel im Autodromo Ferrari ist ein echtes Highlight des diesjährigen Giro. Nach 23-jähriger Pause kehrt das Peloton zurück in die Wiege des italienischen Motorsports, nach Imola. Natürlich ist das feuerrote Trikot eine Anspielung auf diese besonderen Gegebenheiten, das Design würde auch einem Formel 1-Boliden gut zu Gesicht stehen.
Sondertrikot 14. Etappe, Treviso nach Valdobbiadene (zu unserer Vorschau)
Es braucht keine hellseherischen Fähigkeiten, um zu sagen, dass das knapp 60km lange Einzelzeitfahren auf der 14. Etappe wohl zumindest für eine Vorentscheidung im Gesamtklassement sorgen wird. Die wellige Strecke führt die Fahrer über die Weinberge Venetiens, die vor allem für ihren Prosecco weltberühmt sind. Kaum verwunderlich also, dass Santini in diesem Trikot mit der Symbolik einer Prosecco-Flasche und deren Etikett spielt.
Alle vorgestellten Trikots werden am jeweiligen Renntag im Startort käuflich zu erwerben sein. Ob die Designs auch später in den freien Handel gelangen werden ist noch nicht bekannt, dürfte aber wohl recht unwahrscheinlich sein.
Weitere Infos gibt es auf der Webseite von Santini: www.santinisms.it