Radsport: In mittlerweile gewohnt souveräner Manier hat Tony Martin (Etixx – Quick-Step) gestern im hessischen Einhausen den vierten deutschen Meistertitel im Zeitfahren in Folge eingefahren. Für den 30-jährigen war es gleichzeitig auch nochmal eine letzte Formprobe vor der in einer Woche startenden Tour de France.
52 Minuten und 10 Sekunden benötigte Martin für die knapp 45km lange Strecke (51,74km/h) und war damit über 2 Minuten schneller als der Zweitplatzierte Nikias Arndt (Giant-Alpecin) und knapp 3 Minuten vor dem Dritten, Stefan Schumacher (CCC). Wie in den Jahren zuvor fuhr Martin also wieder in seiner eigenen Liga – und hatte dabei auch die am nächsten Wochenende startende Tour de France im Hinterkopf, wie er nach der Zieleinfahrt zugab: „Für mich war die Gelegenheit super, weil es auch nochmals ein letzter Test vor dem Auftaktzeitfahren bei der Tour in Utrecht war […] Ich habe sehr schnell angefangen, weil ich auch die Strecke in Utrecht simulieren wollte [nur 14km lang] […] Im Hinblick auf Utrecht war das ein tolles Rennen, für Körper und Geist. Außerdem saß ich 45 Minuten auf dem Zeitfahrrad, da ist ein optimales Setup unabdingbar und das meines Specialized Shiv war perfekt – genau so werde ich auch bei der Tour an den Start gehen.“
Doch natürlich war der insgesamt fünfte deutsche Zeitfahrtitel mehr als nur eine Generalprobe für die Tour de France: „Ich bin überglücklich wieder gewonnen zu haben. Für mich ist es der fünfte Titel und dieses Trikot nächste Woche bei der Tour de France tragen zu können ist auch etwas besonderes.“ Doch von nun an gilt die ungeteilte Aufmerksamkeit der Grand Boucle. Martin wird deshalb auch morgen nicht bei der deutschen Straßenmeisterschaft an den Start gehen: „Ich möchte gutes, gezieltes Training im Hinblick auf die Tour machen.“ Wir drücken die Daumen, dass es sich auszahlt!