Spektrum: Den Namen Martyn Ashton werden sicherlich viele schon gehört haben. Der ehemalige Trial-Weltmeister wurde vor allem durch seine Road Bike Party Videos auf Youtube zu einem Weltstar – Am 1. September 2013, also vor weniger als zwei Jahren stürzte der damals 39-jährige bei einer Stuntshow schwer und sitzt seitdem querschnittsgelähmt im Rollstuhl. Der Brite ließ sich aber nie hängen und schaffte das Unmögliche: Er ist zurück auf dem Mountainbike.
Wer den Leidensweg von Martyn Ashton verfolgt hat und seine Äußerungen in Interviews und via verschiedener Social Media Kanäle kennt, der weiß, was für eine unglaubliche Kämpfernatur der Brite ist. Unermüdlich arbeitete der Querschnittsgelähmte daran, sich von diesem Schicksalsschlag nicht aus dem Leben werfen zu lassen – er trainierte, ackerte, sprach mit Rad- und Zubehörherstellern – alles mit dem großen Ziel, eines Tages wieder auf einem Mountainbike zu sitzen. Doch nach außen wirkt das alles einfacher, denn natürlich nagt eine solche Verletzung an jedem, wie Asthon im Rahmen des Videodrehs sagte: „Nach meinem Unfall wirkte es auf meinen Social-Media Profilen vielleicht ein wenig so, als würde ich das alles mit einem Lächeln nehmen. Ich bekomme täglich tolle Nachrichten, wo mir gesagt wird, wie stark ich mit der Situation umgehe. Die Wahrheit sieht aber anders aus: Ich habe teils unglaublich schwere Tage und Phasen. Noch immer kommt es vor, dass ich aufwache und nicht glauben möchte, was passiert ist – es lähmt mich, auch emotional.“
Doch er hat es wirklich geschafft und seinen Traum verwirklicht, an den er zu jedem Zeitpunkt fest geglaubt hatte. Zusammen mit den aktiven Trial-Legenden Danny MacAskill, Chris Akrigg und Blake Samson, begab er sich auf den Downhill Trail in Antur Stiniog in Snowdonia. Er sitzt dabei auf einem Mojo Nicolai Geometron – einem Standard-Downhillbike, an dem Statt eines normalen Sattels ein Skisitz montiert wurde. So shreddert Ashton über die Trails – fast wie in alten Zeiten. Das schöne für uns: Der Ausritt wurde auch auf Video festgehalten. Beim Anblick seines strahlenden Gesichts auf dem Rad steigen wohl selbst dem härtesten Gravity-Racer die Tränen in die Augen. Unbedingt reinschauen!