Radsport: Alejandro Valverde (Movistar) fuhr heute beim schwierigen Finish in Vejer de la Fronter zum ersten spanischen Tagessieg bei der Vuelta. Der 35-jährige Routinier verwies den gestrigen Etappensieger Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) und Landsmann Daniel Moreno (Katusha) auf die Plätze.
In vielerlei Hinsicht verlief die heutige, vierte Etappe der Spanien-Rundfahrt wie erwartet. Direkt nach dem Start formierte sich ein Sextett, das sich innerhalb weniger Kilometer deutlich vom Feld absetzen konnte. Teil dieser Fluchtgruppe waren unter anderem Jimmy Engoulvent (Europcar) und Markel Irizar (Trek). Überraschend war es, dass es das Hauptfeld sehr gemütlich angehen ließ und die Ausreißer an der Spitze somit bereits nach weniger als 100km über 13 Minuten Vorsprung hatten. Das lag auch daran, dass man sich im Peloton lange uneins war, wer die Führungsarbeit übernehmen soll.
Nach und nach übernahm dann allerdings die Mannschaft um Tinkoff-Saxo das Kommando und drückte ordentlich aufs Tempo. Mit dieser Verschärfung war die Verfolgung eingeläutet und der ehemals so große Vorsprung des Spitzesextetts schmolz gefühlt mit jeder Pedalumdrehung. Das wellige Etappenprofil bot zwar keine großen Schwierigkeiten, doch forderte das hohe Tempo und die große Hitze schnell ihren Tribut und einige Fahrer im Feld hatten ordentlich zu kämpfen.
Eine Schrekcsekunde gab es knapp 50km vor dem Ziel, als an der Ausfahrt eines Kreisverkehrs knapp ein Dutzend Fahrer zu Fall kamen. Es war eine enge und schwer einzusehende Stelle – eine kleine Berührung genügte um die verhängnisvolle Kettenreaktion auszulösen. Glücklicherweise ging es aber für alle Fahrer weiter. Unter den Gestürzten war auch Tejay van Garderen (BMC), der in der Folge knapp 2 Minuten Rückstand auf das Feld hatte, sich jedoch im weiteren Verlauf der Etappe wieder herankämpfen konnte.
Danach merkte man der Stimmung im Peloton an, dass sich viele Fahrer auf die steilen und technisch anspruchsvollen Schlusskilometer vorbereiteten. Tinkoff-Saxo erhöhte nochmals das Tempo, um die letzten beiden verbliebenen Ausreißer, nämlich Engoulvent und Irizar zu stellen, was knapp 10km vor dem Ziel auch gelang. Bereits auf den ersten Metern des Schlussanstiegs gab es die ersten Etappen. Pelle Bilbao (Caja Rujal) und Tosh van der Sande (Lotto-Soudal) konnten eine kleine Lücke herausfahren, das Duo war jedoch nach weniger als einem Kilometer wieder gestellt.
Samuel Sanchez (BMC) und Nicholas Roche (Sky) waren die nächsten die ihr Glück versuchten, Valverde und Sagan folgten und machten aus dem Duo schnell ein Quartett. Im Finale war es dann Valverde, der in unnachahmlicher Manier den Sprint lange vor dem Zielstrich anzog mit Peter Sagan am Hinterrad. Sanchez und Roche konnten das hohe Tempo nicht mitgehen und so war es der Spanier, der sich recht deutlich vor Sagan und Sanchez durchsetzte.
Der Mann im roten Trikot, Esteban Chavez aus der australischen Mannschaft Orica-GreenEdge, kam als 10. mit drei Sekunden Rückstand ins Ziel und verteidigte die Gesamtführung vor Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) und dem neuen Dritten Nicholas Roche.
Endresultat Etappe 4 Vuelta a Espana
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1.,Alejandro Valverde,Movistar,05:07:30
2.,Peter Sagan,Tinkoff-Saxo,
3.,Samuel Sanchez,BMC,
4.,Nicholas Roche,Team Sky,
5.,José Gonçalves,Caja Rural,
6.,Joaquim Rodriguez,Katusha,
7.,Julien Simon,Cofidis,00:00:03
8.,Rafal Majka,Tinkoff-Saxo,
9.,Nairo Quintana,Movistar,
10.,Esteban Chavez,Orica-GreenEdge,
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