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Tests: Runtastic im Test: Volle Kontrolle über dein Training? – Teil #1: Die App

29. September 2015 by Michael Faiß

runtastic

Runtastic-Test: Training mit dem Smartphone ist nun wahrlich keine Neuheit mehr – Anbieter und Apps wie Runtastic werden von Millionen von Radfahrern weltweit genutzt und geschätzt. Der Funktionsumfang wird größer, das Zubehör mehr. Wir werden uns in den nächsten Wochen ausführlich dem Runtastic-Kosmos widmen und dabei die App, die Webseite und das Zubehör genaustens unter die Lupe nehmen. Im ersten Teil unseres Tests kommt die App auf den Prüfstand.

Kommen wir zuerst zum Herzstück des Runtastic-Universums: Der Smartphone App. Erhältlich ist Runtastic grundsätzlich für iOS, Android und Windows Phone, auf die speziellen Radfahr-Apps Runtastic Roadbike und Runtastic Mountainbike müssen Benutzer von Windows Phone jedoch verzichten. Da wir die App vor allem für Mountainbiketouren verwenden werden, entscheiden wir uns für Runtastic Mountain Bike für unser Android-Testhandy. Doch bis man so weit ist, muss man sich erst einmal durch die zahlreichen Runtastic-Apps suchen – hier gibt es eine Version für Rennräder, für Mountainbikes, eine Standardversion, alle jeweils noch als kostenlose oder Pro-Versionen.



Runtastic Road Bike oder Mountain Bike? Kostenlos oder Pro? Welche Version brauche ich?

Die große Auswahl an unterschiedlichen Apps überfordert im ersten Moment – was brauche ich? Was brauche ich nicht? Welche Version bietet mir welche Features? Wir haben die für das Radfahren relevantesten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zusammengefasst – detaillierte Auskünfte bekommt ihr außerdem auf der Runtastic-Webseite.

FeatureRuntastic FitnessRuntastic Mountain BikeRuntastic Road Bike
GPS-Aufzeichnung
Distanz / Geschwindigkeit / Zeit
Steigung
Routing
SprachcoachPROPROPRO
Auto-PausePROPROPRO
Offline-KartenPROPRO
HerzfrequenzPROPROPRO
Dashboard konfigurierbarPROPRO
Kopplung Trittfrequenz- / GeschwindigkeitssensorPROPRO

Wie unsere Tabelle zeigt, bieten die speziellen Radfahr-Apps in der Tat deutlich mehr Funktionen als die Standardapp, die sich in erster Linie an Jogger richtet [jedoch auch einen Modus zum Radfahren besitzt]. Auffällig ist der quasi deckungsgleiche Funktionsumfang der Road- und Mountainbike Apps. Die einzigen Unterschiede liegen hier in der farblichen Gestaltung der Oberfläche und der – ohnehin fragwürdigen, dazu später mehr – Berechnung des Kalorienverbrauchs. Ob Runtastic Road Bike oder  Runtastic Mountain Bike App spielt also keine entscheidende Rolle.



Erste Runtastic Fahrversuche – Funktionsumfang

Screenshot_2015-09-29-15-23-31Nachdem wir uns auf dem Runtastic-Portal registriert haben sind wir startklar und es kann an die Einrichtung gehen. Die Menüs sind übersichtlich und trotz des großen Funktionsumfangs und der damit verbundenen Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten finden wir uns rasch zurecht. Interesse weckt bei uns im ersten Moment der Menüpunkt ‚Sprachcoach‘. Runtastic und informiert den Benutzer nämlich während des Trainings per Sprachausgabe. Wie viele Infos man gerne hätte, kann man individuell einstellen: Ob man lediglich alle 20 Minuten über die gefahrenen Kilometer in Kenntnis gesetzt werden, oder aber beinahe konstant mit Informationen zu Route, Herzfrequenz, Steigung usw. versorgt werden möchte, bleibt einem selbst überlassen. Wer lieber in Ruhe trainiert, kann den Sprachcoach natürlich auch deaktivieren.

Jetzt haben wir bereits mehrmals die von Runtastic gesammelten Daten wie Geschwindigkeit, Steigung usw. angesprochen. Ohne optionales Zubehör, zu dem wir später noch kommen werden, gewinnt die App alle Informationen über das GPS Signal. Anhand dessen berechnet Runtastic dann eben Distanz, gefahrene Höhenmeter und auch die Geschwindigkeit. Als grobe Richtwerte sind die daraus gewonnenen Daten aScreenshot_2015-09-29-18-05-05llemal zu gebrauchen, wer jedoch gesteigerten Wert auf Genauigkeit legt, sollte den Angaben nicht vertrauen. Die per GPS errechneten Höhenmeter sind beispielsweise nicht annähernd so genau wie die eines barometrischen Radcomputers – das liegt allerdings in der Natur der Sache begründet und hat mit der App an sich nichts zu tun.

Zurück zu den Einstellungen: Den Sprachcoach reduzieren wir für den Anfang auf ein Minimum, überdies aktivieren wir den Menüpunkt Auto-Pause. So erkennt die App nämlich während des Trainings, wenn wir unterwegs eine kurze Pause einlegen und pausiert auch die Aufzeichnung. Das ist vor allem dann praktisch, wenn man nicht mit dem Smartphone am Lenker unterwegs ist und nicht bei jeder kurzen Pause das Handy aus dem Rucksack oder der Trikottasche fummeln möchte.



Danach stolpern wir außerdem noch über den Menüpunkt „Routen“. Hier lassen sich gefahrene Strecken oder Routen der Runtastic-Community ablegen, nachfahren und sogar offline abspeichern. Leider stehen all diese Funktionen nicht in der App direkt, sondern nur über den Umweg über die Runtastic-Webseite zu Verfügung. Hier wäre es schöner, könnte man das Routing aus der App selbst bedienen. Das Feature ist natürlich dennoch schön und äußerst sinnvoll: So kann man durch die Routen der (großen) Community stöbern und die Strecke der Wahl jederzeit nachfahren. Wie die Navigation funktioniert, testen wir später in der Praxis.

Desweiteren bietet Runtastic auch die Möglichkeit, sich mit einer Smartwatch zu koppeln. Dann werden die ermittelten Daten direkt am Handgelenk angezeigt und das wertvolle Smartphone kann sicher verstaut bleiben. Jetzt aber genug eingestellt, ab zum Test!

Runtastic im Einsatz – voll auf der Höhe

Bevor wir uns auf den Weg machen stellt sich die Frage – wohin mit dem Smartphone? Das ist sicherlich auch davon abhängig, wie man Runtastic gerne einsetzen möchte. Wer die Runtastic App primär dazu benutzen möchte, seine Ausfahrten zu protokollieren und im Anschluss zu analysieren, der muss das Smartphone nicht ständig im Sichtfeld und griffbereit haben – in diesem Fall spricht nichts dagegen, den teuren Begleiter sicher im Trikot oder im Rucksack zu verstauen. Für diejenigen, die die App und damit ihr Smartphone allerdings als Ersatz oder Ergänzung zum Radcomputer benutzen oder von der Routingfunktion Gebrauch machen möchten, führt kein Weg an der Lenker- oder Vorbaumontage vorbei.



Screenshot_2015-09-29-18-04-22 Screenshot_2015-09-29-15-22-46 Screenshot_2015-09-29-18-04-37

Wir möchten natürlich den vollen Umfang der Runtastic App genießen – deshalb wandert unser Smartphone an den Lenker. Wir starten die App, wählen unsere Aktivität und unsere zuvor ausgesuchte Route und mit einem Druck auf ‚Workout starten‘ geht es los. Die Darstellung auf dem Handydisplay ist übersichtlich: Im oberen Bereich bekommen wir Angaben zu Geschwindigkeit, Steigung, Höhenmeter usw. – welche Daten hier dargestellt werden, lässt sich im übrigen komplett frei festlegen – sehr schön! Darunter finden wir die Kartenansicht, inklusive der von uns auf der Webseite gefundenen Route. Eine ausgewiesene Navigation gibt es nicht – das heißt, man muss immer wieder auf dem Display schauen, ob man noch auf der eingezeichneten Route fährt.

In der Praxis gibt es keinerlei Grund zu Mäkeln: Die App funktioniert wirklich gut, das Routing ist hilfreich – zumal man hier auch die Wahl zwischen unterschiedlichem Kartenmaterial hat und auch die beliebte OpenStreetMap benutzen kann und eine echte Bereicherung auf unseren Trainingsfahrten. Der Sprachcoach ist gerade dann hilfreich, wenn man nicht immer auf das Display schauen möchte und versorgt uns so mit den wichtigsten Infos.



Als wir wieder vor unserer Haustüre stehen, beenden wir die Aufnahme am Smartphone. Jetzt geht es an die Auswertung!

Die Auswertung – Statistiken satt

Direkt nach Beenden unserer Tätigkeit fragt uns die App, ob wir unser Workout auf die Runtastic Webseite hochladen möchten – na klar! Danach bekommen wir dann auch auf unserem Smartphonedisplay eine optisch ansprechende Auswertung präsentiert. Wie viele Höhenmeter sind wir gefahren? In welchem Abschnitt waren wir besonders schnell? Wie viele Kalorien haben wir ungefähr verbrannt? An Statistiken mangelt es Runtastic wahrhaftig nicht – doch wie nützlich sind die Daten?



Informationen über die gefahrene Distanz, die Höhenmeter oder die maximale Steigung sind vor allem dann interessant, wenn man eine Strecke zum ersten Mal fährt oder aber sich bisher keine derartigen Gedanken über die Hausrunde gemacht hat. Wie eingangs erwähnt errechnet Runtastic die Werte aus dem GPS-Signal – als grobe Orientierung sind sie durchaus zu gebrauchen, für höhere Ansprüche sind sie jedoch mit Vorsicht zu genießen.

Schön finden wir die grafische Aufbereitung der Runtastic-Statistiken. So gibt es neben einem Verlaufsdiagramm, in welchem die Höhenmeter, Puls, Geschwindigkeit und Pace angezeigt werden auch hübsche Tortendiagramme zur gefahrenen Steigung: Wie lange ging es berg ab, wie lange berg auf? Ein wirklich nettes Feature, das so manche Strecke in neuem Licht erscheinen lässt.

Screenshot_2015-09-29-15-23-06 Screenshot_2015-09-29-15-23-09 Screenshot_2015-09-29-15-23-12



Zu guter Letzt lässt sich die Ausfahrt auch als Route abspeichern. Hat man also eine neue Strecke entdeckt, die man gerne irgendwann noch einmal fahren möchte, oder aber sie mit Freunden in aller Welt teilen möchte, kann man dies so im Handumdrehen erledigen. Natürlich kann man der Welt seine neuesten Errungenschaften auch über eine direkte Verknüpfung mit Facebook, Google+ und Co. mitteilen.

Runtastic-Test Zwischenfazit

Nachdem wir uns in dieser Woche die Runtastic App genauer angesehen haben, kommen wir zu einem durchweg positiven Zwischenfazit. Die Anwendung sieht hübsch aus, ist gut und intuitiv zu bedienen und zu konfigurieren und bietet einen üppigen und zweckmäßigen Funktionsumfang. Leise Kritik müssen wir an der sehr unübersichtlichen Aufstellung in verschiedene Apps üben – gerade der beinahe deckungsgleiche Umfang der Road Bike und Mountain Bike Apps sorgt für Stirnrunzeln.

Dennoch: Bisher sind wir wirklich angetan von Runtastic – in der nächsten Woche werden wir uns mit der Webseite und der Online-Community beschäftigen.



Stichworte:AppNewsRuntasticTest

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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