Radsport: Der Italiener Alessandro de Marchi (BMC) hat die 14. Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. Der 29-jährige rettete sich als Teil einer Fluchtgruppe ins ZIel in Fuente del Chivo. Die Gesamtfavoriten liefern sich am Schlussanstieg einen harten Kampf, aber Fabio Aru (Astana) verteidigt das Rote Trikot.
Der Auftakt zu der mit 215km zweitlängsten Etappe der diesjährigen Spanien-Rundfahrt war ein Spiegelbild des gestrigen Tages. Auch heute war allen Fahrern bewusst, dass eine starke Ausreißergruppe gute Chancen auf den Tagessieg haben würde. So folgte Angriff auf Angriff, die aber in den überwiegenden Fällen vom Feld wieder neutralisiert wurden. Einer der aktivsten Fahrer war Alessandro de Marchi von BMC, der unermüdlich versuchte, sich abzusetzen.
Es dauerte fast 50km, bis der unermüdliche Kampf des BMC-Profis belohnt wurde. Wieder zog er an, fuhr eine kleine Lücke auf und Salvatore Puccio (Team Sky), Mikael Chêrel (AG2R), Carlos Quintero (Colombia) und Joaquin Rojas (Movistar) schlossen sich ihm an. Das Quintett an der Spitze schlug sodann auch ein extrem hohes Tempo an, das sofort Wirkung zeigte. Im Feld herrschte Uneinigkeit ob der Verfolgungsarbeit und so hatte die Fluchtgruppe innerhalb von 50km bereits über 5 Minuten Vorsprung.
An den Bergwertungen triumphierte jeweils Mikael Chérel, der sich souverän gegen seine Mitstreiter durchsetzte – doch die Zusammenarbeit in der Gruppe war sonst gut. So kam es dann auch, dass die fünf 40km vor dem Zielstrich beinahe neun Minuten Vorsprung auf das Feld hatten. Alles sah danach aus, als würden sie den Etappensieg unter sich ausmachen, auch weil sich bei den Verfolgern noch wenig Bereitschaft zu einer Tempoverschärfung ausmachen ließ.
Als jedoch der 18km lange Schlussanstieg begann, übernahm Astana im Feld das Sagen und zog das Tempo an – vorneweg Mikel Landa und Luis Leon Sanchez. Gleichzeitig bekamen die Spitzenreiter einige Probleme und es zeigte sich, dass sie eine über 150km lange, kräftezehrende Flucht in den Beinen hatten. So kam es dann auch, dass der Vorsprung der Fluchtgruppe rasant abnahm. Nur noch etwas über vier Minuten waren es fünf Kilometer vor dem Ziel.
Chérel eröffnete schließlich auch den Kampf um den Tagessieg, seine Attacke verpufft allerdings im dichten Nebel des Schlussanstiegs. Am Ende war es dann Alessandro de Marchi der die lange Flucht mit seinem zweiten Sieg bei der Vuelta krönen kann – er hatte bereits im Vorjahr eine Etappe gewinnen können, ebenfalls als Ausreißer. Zweiter wird Salvatore Puccio vor Joaquin Rojas. Im Feld liefern sich die Klassementfahrer einen wirklich packenden Kampf. Leidtragender war Tom Dumoulin (Giant-Alpecin), der auf die letzte Attacke aus den Astana-Reihen keine Antwort hatte und abreißen lassen musste. Rodriguez und Quintana hingegen konnten Aru und Co folgen.
Endresultat Etappe 14 Vuelta a Espana
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1.,Alessandro de Marchi,BMC,05:43:12
2.,Salvatore Puccio,Sky,00:00:21
3.,Joaquin Rojas,Movistar,00:00:32
4.,Mickael Cherel,AG2R,00:00:38
5.,Carlos Quintero,Colombia,00:01:00
6.,Nairo Quintana,Movistar,00:03:32
7.,Joaquim Rodriguez,Katusha,00:03:38
8.,Esteban Chaves,Orica-GreenEdge,00:03:39
9.,Fabio Aru,Astana,
10.,Rafal Majka,Tinkoff-Saxo,00:03:44
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