Dauertest: Ein ganzes Jahr hat uns nun also das Caterpillar CAT S50 Smartphone durch dick und dünn auf den Trails begleitet. In dieser Zeit flog es durch den Dreck, ging baden und musste generell einiges über sich ergehen lassen und bewahrte den Tester ein Mal sogar vor schwereren Verletzungen. Nun der dritte und letzte Teil unseres Dauertests.
Dauertest #1: Technische Daten & Gehäuse
Dauertest #2: Lenkerhalterung, Akku und erste Praxiseindrücke
Wir haben es inzwischen wirklich lieb gewonnen. Das CAT S50 Smartphone von Caterpillar hat uns jetzt ziemlich genau ein Jahr lang auf all unseren Trailausflügen begleitet. Wer selbst öfters mit dem eigenen Smartphone in der Tasche oder dem Rucksack auf dem Bike unterwegs ist, wird wohl einschätzen können, wie beruhigend es ist, einen derart robusten Vertreter seiner Gattung bei sich zu haben. So eine Saison auf dem Mountainbike geht selten ohne Stürze, überraschende sintflutartige Gewitter oder andere Widrigkeiten vorüber und oftmals sind die teuren Smartphone-Alleskönner die Leidtragenden. Wir haben es wahrlich genossen, uns keine Gedanken bezüglich der Haltbarkeit und Robustheit machen zu müssen.
Der schmerzhafte Härtetest – bestanden!
Werbeversprechen bezüglich Widerstandsfähigkeit und Stabilität sind das eine, doch leider sieht es in der Praxis oft anders aus. Insbesondere bei einem Handy wie dem CAT S50 ist es jedoch eben entscheidend, wie viel das Smartphone dann im Endeffekt auch aushält, wenn wirklich etwas unvorhergesehenes passiert. So geschehen unserem Tester vor einigen Wochen: Auf einer Trailtour im Voralpenraum reicht ein kleiner Verbremser an einer ausgesetzten Spitzkehre und es geht über den Lenker und die Böschung hinunter. Ein Überschlag später knallt der Oberschenkel mit Schwung und vollem Gewicht auf einen Felsen. Kurz durchatmen – alles noch dran, die Schmerzen sind erträglich. Materialcheck: Das Rad liegt 10m weiter unten, die Brille hat ihre beste Zeit hinter sich, ebenso wie die Bikeshort, wo der Felsen auf Höhe des Oberschenkels ein fingerkuppengroßes Loch gerissen hat – aus dem Loch blitzt uns das Caterpillar Logo entgegen – oh oh!
Mit noch etwas zittrigen Händen ziehen wir das Smartphone aus der Tasche. Alles scheint noch zu funktionieren, wenngleich die Rückseite gezeichnet ist von der spitzen Kante des Felsens. Zuhause angekommen inspizieren wir am Abend die Schäden genauer: Ein tiefer Kratzer auf der Kunststoffrückseite und einige kleinere Spuren auf dem Display sind alles, was noch vom Sturz zu erkennen ist. Nochmals zur Erinnerung: Das Handy hat das volle Gewicht unseres Testers (gute 80kg) abbekommen und wurde auf einen spitzen Felsen gedrückt. Technisch gibt es danach keinerlei Einschränkungen, selbst die Kameralinse blieb dank des dicken Metallrands von Schäden verschont. Einige Tage später zeichnet sich am Oberschenkel unseres Testers übrigens dann ein blauer Fleck ab, der in Größe und Form sehr an das CAT S50 erinnert. Na, wenn das mal kein Härtetest ist!
Schwachpunkte Display und Kamera
Bereits zuvor war uns das Display als eine Schwäche beim CAT S50 aufgefallen. Die Blickwinkelstabilität ist durchschnittlich und bei direkter Sonneneinstrahlung ist es selbst auf voller Helligkeit nur schwer abzulesen. Während unserer Testphase ist uns nun noch ein weiteres Problem begegnet. Es kommt hin und wieder vor, dass sich Bilder leicht in das Display einzubrennen scheinen und über einen längeren Zeitraum leicht durchscheinen.
Um das Problem für diesen Test zu reproduzieren haben wir ein Testbild für ca. eine Minute auf dem Display anzeigen lassen (links) – wechselt man danach in eine andere App, scheint das Bild von zuvor immer noch leicht im Hintergrund durch (rechts). Besonders auffällig ist dies bei längerem Surfen oder nach dem Tippen längerer Texte, da dann die Bildschirmtastatur lange Zeit durchscheint. Zwar verschwinden die Bilder nach einiger Zeit wieder, aber ärgerlich ist der Sachverhalt dennoch.
Ein weiterer Schwachpunkt ist die allenfalls durchschnittliche Kamera. Selbst bei guten Lichtverhältnissen hat diese große Probleme, scharfe Bilder zu produzieren. Die Fotos werden oftmals verwaschen und unscharf, das Problem scheint hier neben der Linse bzw. dem Sensor selbst auch der Fokus zu sein, der nur selten zuverlässig funktioniert. Im Dunkeln ist starkes Bildrauschen zu erkennen und die Fotos sind leider oft unbrauchbar. Für Schnappschüsse unterwegs reicht die Kamera aus – ernsthafte Fotos lassen sich damit aber leider nicht schießen. Erfreulicher Weise sind die in 720p aufgenommenen Videos hingegen durchaus brauchbar.
Beispielfotos (zum Vergrößern klicken):
In den Beispielfotos sind die Schwächen der Kamera deutlich zu erkennen. Das Alpenpanorama sollte dank ausreichend Licht eigentlich keine allzu große Herausforderung darstellen, doch leider ist dieses, wie auch das Foto des Fahrrads teils extrem unscharf. Beim Foto aus dem Wald lässt sich das Problem mit dem Fokus sehr gut erkennen: Obwohl dieser auf der Bildmitte gesetzt war, fokussierte die Kamera mehrmals auf den Ast rechts im Bild.
Sonstige Beobachtungen
Ansonsten verhielt sich das CAT S50 erfreulich unauffällig. Wir haben es auch einige Zeit im Alltag benutzt, für den es mit seinem grenzwertigen Formfaktor gerade noch tauglich ist. Von Größe und Gewicht abgesehen, spricht allerdings rein gar nichts gegen die Verwendung des Caterpillar Smartphones als Alltagsgerät.
Die Sprachqualität ist gut, die Software läuft ohne Fehler und ausreichend schnell und auch an Schnittstellen ist, wie zuvor ausführlich erklärt, alles nötige vorhanden. Selbst die Abdeckungen an den Schnittstellen, die uns zu Beginn etwas skeptisch und wenig haltbar erschienen, sind schadlos durch den Testzeitraum gekommen. Auch Kopfhörer- und Ladeanschluss, die teils mehrmals täglich geöffnet werden, halten nach wie vor perfekt dicht und weisen keinerlei Abnutzungsspuren auf. Hier lagen wir mit unserer Skepsis falsch!
Fazit
Wie fällt also nach diesem ausführlichen und strapaziösen Dauertest das Fazit aus? Nun, das CAT S50 ist ein wirklich extrem robustes Smartphone, das wirklich fast alles mitmacht und das auch heftigste Stürze nicht kleinkriegen konnten. Technisch gehört es inzwischen zwar eher zur unteren Mittelklasse, aber dank schlankem Stock-Android und wenig Bloatware läuft das Smartphone dennoch schön flüssig und kommt mit beinahe allen Anforderungen zurecht.
Den ansonsten wirklich positiven Gesamteindruck trübt das insgesamt enttäuschende Display doch deutlich. Geringe Blickwinkelstabilität, durchschnittliche Helligkeit und einige Bildfehler bzw. Probleme mit Burn-Ins sind kein gutes Zeugnis. Auch die Kamera ist allenfalls durchschnittlich – für Schnappschüsse ausreichend, aber insgesamt leider nicht mehr Stand der Technik.
Kann man mit diesen Schwachpunkten allerdings leben, bekommt man mit dem CAT S50 ein extrem robustes, relativ kompaktes Outdoorsmartphone, das als Begleiter auf dem Trail, beim Klettern oder vergleichbaren Tätigkeiten seine ganze Stärke ausspielt.