Test: Heute nehmen wir eine Messengerbag der Marke Basil unter die Lupe: Die Portland Messenger. Wie der Name schon sagt stammt die Tasche aus der Portland-Kollektion, die auf natürliche Materialien setzt und durch das Paris Ende der Vierziger Jahre inspiriert wurde. Im Test offenbart der schicke urbane Begleiter Licht und Schatten.
Verarbeitung
Die Niederländischen Designer entwarfen die Bag in drei Farben: Crème, Dunkelblau und Dunkelrot. Das uns vorliegende Modell war dunkelblau, was der Tasche einen wirklich edlen Look verleiht. Als Außenmaterial kommt feiner Baumwollstoff zum Einsatz, der dank seiner guten Imprägnierung leichten Regen problemlos abhält. Auch das grob gewebte Umhängeband hält leichten Tropfen problemlos Stand. Ein interessantes Detail an der Tasche sind die zahlreichen Applikationen, die auf den ersten Blick aus Leder zu bestehen scheinen. In Wirklichkeit handelt es sich dabei aber um Papier. Ja – ihr habt richtig gelesen: Papier! Doch natürlich kommt hier kein gewöhnliches Schreibpapier zum Einsatz, sondern sogenanntes Washable Paper wie es z. B. auch für Labels von Jeanshosen verwendet wird. Robust ist es also und man muss sich auch hier keine Sorgen bezüglich leichter Witterung machen. Sollte es dann doch mal stark Regnen oder schneien, ist im Lieferumfang der Bag ein kleines Täschchen (übrigens auch aus ‚Papier‘), welches ein Raincover für die 20l Tasche enthält. Das Regencover ist sehr leicht, lässt sich platzsparend versauen und schnell auf die starre Tasche überziehen.
Die Tasche macht auf uns einen durchaus robusten Eindruck und wirkt extrem hochwertig. Nähte sind tadellos, Applikationen, Nieten und Verschlüsse sehr gut verarbeitet und fügen sich perfekt in das Gesamtdesign ein. Auch die Halterung zur Gepäckträgermontage scheint äußerst stabil zu sein.
Das viele Papier hinterlässt bei uns zu Anfang ein etwas mulmiges Gefühl – doch mit dem Wissen, dass dieses auch bei Hosen als Etikett verwendet wird, sollten diese Sorgen eigentlich unbegründet sein – wir werden sehen.
Sitz
Hängt man sich die Tasche erstmals um merkt man, dass das eigentlich nicht das primäre Einsatzgebiet der Basil Portland Messenger ist. Die Tasche gehört nämlich für gewöhnlich an den Gepäckträger. Befestigt wird sie dort mit der Halterung auf der Rückseite, welche sehr elegant hinter einer Stoffklappe versteckt ist. Zwar verfügt die Bag auch über einen Schultergurt, doch ist dieser nicht unbedingt für den Dauergebrauch gedacht: Das Polster ist unangenehm dünn und für sehr langes Tragen ungeeignet. Bedingt durch die Halterung auf der Rückseite ist diese auch sehr fest, so dass die Tasche recht unbequem auf dem Rücken liegt, wenn man damit im Sattel Platz nimmt. Dem Konzept der Tasche fällt natürlich auch der Bauchgurt zum Opfer, der wenig überraschend nicht vorhanden ist.
Organisation
Jetzt bekommt die Tasche unsere Testbefüllung:
- Ein Notebook 15″
- Eine Tupperdose
- Ein Notizbuch
- Zwei Stifte
- Eine volle 1l- Flasche
Die Basil Portland Messenger fasst 20l – das ist jede Menge Platz und somit bekommen wir auch alles problemlos unter. In dem gut gepolsterten Laptopfach für 15“ Geräte sitzt der Computer fest und wird durch einen kleinen Gurt vor dem Herausrutschen gesichert. Gegenüber befinden sich noch drei weitere Fächer, eines davon lässt sich per Reißverschluss schließen.
Links- und rechtsaußen befinden sich noch weitere Fächer, die sich allerdings eher weniger als Stauraum eignen: Sie sind ziemlich eng und nach oben offen – regnen sollte es also nicht, wenn dort entsprechend empfindliche Dinge verstaut sind. An der Front ist ein weiteres schmales Fach in dem beispielsweise ein Taschenbuch Platz findet. Die Innenseiten der Tasche sind schön mit Stoff ausgearbeitet und wie die gesamte Tasche hervorragend verarbeitet. Leider fehlt ein Organizer komplett: Auf Stifthalter und ähnliches muss man also verzichten.
Auf einen Blick: Basil Portland Messenger
- Sehr kompakt
- Schönes klassisches Design
- Am Fahrrad montierbar
Fazit
Zugegeben, die Basil Portland Messenger hatte es nicht einfach bei uns. Neben ihrem primären Einsatzgebiet als Tasche am Gepäckträger musste sie auch als klassische Messengerbag bestehen. Auch wenn deutlich wird, dass sie sich am Rad wesentlich mehr zuhause fühlt als auf dem Rücken des Fahrers, sollte man ihr zugutehalten, dass sie diese Möglichkeit überhaupt bietet. In Puncto Optik und Verarbeitung gibt es ohnehin nichts auszusetzen – beides liegt auf sehr hohem Niveau. Auch das Platzangebot im Inneren überzeugt, wenngleich wir einen Organizer schon etwas vermiss haben.