Radsport: Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) hat Kuurne-Brüssel-Kuurne gewonnen. Der 23-jährige Belgier attackierte 15km vor dem Ziel und fuhr als Solist zu einem ersten Saisonsieg. Den Sprint des Hauptfeldes gewann Alexander Kristoff (Katusha) vor Nacer Bouhanni (Cofidis).
Das Eröffnungswochenende der Klassikersaison ist fest in belgischer Hand – nach dem Sieg von Greg van Avermaet gestern beim Omloop Het Nieuwsblad ließ heute sein Landsmann Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) die Fans vor Ort zum zweiten Mal jubeln. Mit einer tollen Attacke aus der Führungsgruppe heraus ca. 15km vor dem Ziel stellte Stuyven die Zeichen auf Sieg und düpierte Boonen, Sagan und van Avermaet.
Bei erneut traumhaften, aber teils sehr windigen äußeren Bedingungen fiel um 12:00 Uhr im belgischen Kuurne heute der Startschuss zum zweiten Teil des ersten Klassikerwochenendes der Saison. Wie bereits gestern bildete sich schon kurz nach dem Start eine recht große Fluchtgruppe. Heute fuhren elf Profis in der ersten Spitzengruppe – vor allem Profis aus den ProContinental-Teams waren hier zu finden, die ihren Teams und den Sponsoren wertvolle Zeit im Rampenlicht der Kameras bescheren wollten. Bereits nach weniger als 50km war die Lücke auf über acht Minuten angewachsen.
Im Feld machten zu Anfang vor allem die Teams von Lotto Soudal und Etixx – Quick-Step das Tempo, wenngleich es heute im Peloton deutlich weniger hektisch zuging als gestern und es auch weniger Stürze gab. Eine Schrecksekunde gab es dennoch, als Stig Broeckx (Lotto Soudal) von einem Motorrad touchiert wurde und übel stürzte. Zwar versuchte er nochmal zurück ins Rennen zu kommen, gab aber unter starken Schmerzen auf und wird derzeit im Krankenhaus untersucht. Auf Twitter kochten die Emotionen schnell hoch – man sieht in den TV-Bildern nämlich deutlich, dass der Motorradfahrer genügend Zeit gehabt hätte, dem ausscherenden Broeckx auszuweichen oder abzubremsen.
#KBK – Chute de Broeckx (@Lotto_Soudal) sur @KuurneBxlKuurne, touche par une moto !!
— La GazetteDes Sports (@GazetteDesSport) 28. Februar 2016
Nach ungefähr einem Drittel der zu fahrenden 200,8km wurde das Profil welliger und die charakteristischen Hellingen brachten Leben in das bis zu diesem Zeitpunkt sehr ruhige Rennen. Es kristallisierte sich eine neue, ca. 15 Fahrer starke Spitzengruppe heraus, in der auch die Siegfavoriten Tom Boonen, Julien Vermote (beide Etixx – Quick-Step), Greg van Avaermaet (BMC), Peter Sagan (Tinkoff), Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) und Alexander Kristoff (Katusha) unterwegs waren.
Der Vorsprung der neuen Spitzengruppe pendelte sich bei Sekunden ein und früh war klar, dass der Tagessieger aus eben dieser Gruppe stammen würde – das Feld hatte nämlich große Probleme, den Vorsprung zu verkürzen, auch weil fast alle Top-Teams mit mindestens einem Fahrer an der Front vertreten waren und kein Interesse daran hatten, großen Druck aufzubauen. 15km vor dem Ziel kam dann der entscheidende Schachzug von Jasper Stuyven, der aus der Spitzengruppe heraus attackierte und die kurze Uneinigkeit ob der Verfolgungsarbeit nutzte, um eine beachtliche Lücke zu reißen.
Boonen, van Avermaet und co. versuchten noch einmal alles um den Solisten an der Spitze einzuholen, doch Stuyven trotzte dem starken Wind auf den flachen finalen Kilometern und fuhr souverän zu seinem ersten Saisonsieg. Das Feld hinter ihm hatte sich kurz vor dem Ziel wieder geschlossen als die Ausreißer vom Peloton eingeholt wurden. Den Sprint um Platz Zwei gewann Alexander Kristoff vor Nacer Bouhanni.
Endergebnis Kuurne-Brüssel-Kuurne 2016
Fahrer | Land | Team | Zeit | |
---|---|---|---|---|
1. | Jasper Stuyven | Belgien | Trek-Segafredo | |
2. | Alexander Kristoff | Norwegen | Katusha | |
3. | Nacer Bouhanni | Frankreich | Cofidis, Solution Credits | |
4. | Dylan Groenewegen | Niederlande | LottoNL-Jumbo | |
5. | Lukasz Wisniowski | Polen | Etixx - Quick-Step | |
6. | Niccolo Bonifazio | Italien | Trek-Segafredo | |
7. | Peter Sagan | Slowakei | Tinkoff | |
8. | Edward Theuns | Belgien | Trek-Segafredo | |
9. | Jonas Vangenechten | Belgien | IAM Cycling | |
10. | Scott Thwaites | Großbritannien | Bora-Argon 18 |