Probefahrt / Markt: Anlässlich seines 150. (!) Geburtstags hat Brooks 15 Fahrradhersteller dazu eingeladen, dieses Jubiläum mit limitierten Sondermodellen zu feiern. Unter diesen 15 Herstellern ist auch Canyon, deren Beitrag zu diesem Jubiläum am Stand von Brooks auf der Berliner Fahrradschau zu bestaunen war. Wir durften das Schmuckstück für eine kurze Testfahrt entführen.
Die Basis für das in Berlin zu bewundernde Einzelstück ist das im vergangenen Jahr vorgestellte Canyon Commuter – genauer gesagt das Canyon Commuter 6.0 mit Riemenantrieb. Bei der Optik hat man sich für eine dunkle Olivgrüne Pulverbeschichtung entschieden, die hervorragend mit den zahlreichen Kupfer-Elementen harmoniert.
Die Ausstattung entspricht im Kern der Serie: Der Continental Antriebsriemen wird mit einer Alfine 11-fach Nabenschaltung von Shimano kombiniert und garantiert nicht nur einen sauberen und geräuschlosen, sondern auch einen wartungsfreien Antrieb. Für Commuter gibt es wohl keine bessere und sorglosere Antriebsalternative. Die Scheibenbremsen kommen ebenfalls vom japanischen Hersteller und sorgen für gleichbleibendes Bremsverhalten bei Trockenheit und Nässe.
Apropos Nässe: Die Schutzbleche von Tubus fügen sich optisch perfekt zum Rest des Rads und stören den cleanen Look in keinster Weise. In die mattschwarzen Spitzschützer ist auch die serienmäßige Beleuchtung von Supernova integriert, die ihre Energie aus dem Nabendynamo an der Front bekommt. Das Gesamtpaket stimmt also für Pendler: Draufsitzen und losfahren ist die Devise – unabhängig von Wetter und Tageszeit.
Zur Standardausstattung des Canyon Commuter 6.0 gesellen sich nicht nur die Kupferfarbenen Applikationen am Rahmen, sondern natürlich auch das eine oder andere Anbau- und Zubehörteil von Brooks. Auf den ersten Blick sticht die wuchtige schwarze Fahrradtasche von Brooks ins Auge. An dem schlanken Gepäckträger des Canyon Rads lässt sich die Land’s End Rear Pannier mit einem Handgriff befestigen und auch wieder lösen. Der robuste und wasserfeste Stoff hält den Inhalt trocken – auch wenn der Fahrer sich schon längst dem Regen beugen musste. Die Tasche ist auch regulär zu einem Preis von 130€ erhältlich.
Der sportliche Brooks Cambium C15 ersetzt den Seriensattel und passt mit seiner schlichten Optik mit einigen Kupfer-Highlights wirklich perfekt an das Rad. Er sitzt auf der Canyon S25 VCLS Carbonsattelstütze, die durch ihre ausgeklügelte Konstruktion mit Blattfedern zusätzlichen Komfort auf ruppigen Straßen bieten soll. Zusammen mit Ergon wurden die GP1 Ledergriffe entwickelt und sorgen ebenfalls für kupferne Farbtupfer am Cockpit.
Canyon Commuter 6.0 Brooks Edition – Probefahrt
Für ein paar Minuten durften wir das schmucke Rad am Samstag Vormittag sogar von der Berliner Fahrradschau entführen und ein paar Runden in der Berliner Innenstadt drehen. Wenig überraschend fiel zuerst der flüsterleise Antrieb auf: Selbst ein gut geschmierter Kettenantrieb produziert verglichen mit dem Riemen einen Höllenlärm. Auf schlechten Straßen oder Pflasterwegen relativiert sich dieser Vorteil allerdings wieder, da die Tasche oder genauer gesagt die Halterung ein wenig Spiel hat und laut klappert. Nachdem wir sie allerdings mit ein wenig Gepäck gefüllt hatten, saß sie komplett fest und störte die Ruhe des Antriebs nicht weiter.
Der Komfort des Rads ist wirklich hervorragend: Die Sattelstütze macht wirklich einen riesigen Unterschied und spielte auf unserer „Teststrecke“ über grobe Pflastersteine ihre Stärken voll aus. Die Alfine Schaltung macht den erwartet unauffälligen und guten Job, die Bremsen sind für die Stadt mehr als ausreichend und die Beleuchtung von Supernova war selbst am Tag sehr gut sichtbar – damit ist man auch für unbeleuchtete Wege bestens gerüstet.
Ob es das Brooks/Canyon-Sondermodell zu kaufen geben wird? Wohl kaum. Doch mit den Zubehörteilen von Brooks lässt sich auch das reguläre Canyon Commuter 6.0 entsprechend ausrüsten – wenngleich man leider auf den edlen olivgrünen Rahmen verzichten muss.