Test Zéfal Air Profil FC03: Die Minipumpe des französischen Anbieters Zefal ist sehr kompakt – aber tut sie auch ihren Job? Also Luft raus, Schlauch anschrauben und pumpen, pumpen, pumpen…
Eigentlich muss man es nicht groß erwähnen: Rahmenpumpen sind out, und zwar schon seit Jahrzehnten. An vielen modernen Rahmen wird es ohnehin schwer, sie irgendwo im Hinterbau oder unterm Oberrohr festzuklemmen; der Schritt zur Minipumpe ist also vorgezeichnet. Die frühen Exemplare dieser Gattung konnten so wenig, dass man unterwegs immer froh darüber war, einen alten Rennfahrer mit langer Pumpe in der Gruppe zu haben, der auf die Optik im Training nichts gab. Das hat sich allerdings geändert, wie die Zéfal Air Profil FC03 beispielhaft lehrt.
Eigentlich haben kleine Pumpen große Nachteile. Das Befüllen des Reifens ist mit ihnen ebenso anstrengend wie zeitaufwendig, denn anders als bei der Standpumpe kann man bei einer Minipumpe nicht den Boden als Widerlager nutzen – und mit dem Reifeninnendruck steigt die benötigte Armkraft. Außerdem ist das pro Pumpenhub bewegte Luftvolumen ziemlich klein, so dass man den Belüfter sehr, sehr oft zusammendrücken und auseinanderziehen muss. Weil man dabei irgendwann ziemlich am Ventil herumwackelt, gibt es bei herkömmlichen Minipumpen das Problem des Luftverlusts aufgrund unzureichender Klemmung der Pumpe – doch mit Ausführungen wie der kompakten Zéfal ist das von gestern. Wie viele andere Pumpen besitzt sie einen flexiblen Schlauch, der auf den Ventilfuß geschraubt wird – das entkoppelt die Pumpe vom Laufrad, womit das Handling einfacher wird, und sorgt dafür, dass keine Luft am Ventil vorbei- bzw. aus ihm herauszischt.
So weit die Theorie; es folgt der praktische Teil: Wie bewährt sich die Zéfal Air Profil FC03 im Ernstfall? Ganze 8 bar soll sie laut Verpackungsaufdruck schaffen – das klingt viel angesichts der Tatsache, dass die Alu-Pumpe gerade mal 18 cm lang ist (und genau 105 g wiegt, womit sie weder aus der Trikottasche herausschaut noch diese nach unten zieht).
400 Hübe in drei Minuten – mit der Zefal Air Profil geht das
Mit dem luftleeren 23er Pneu hat die Pumpe anfangs leichtes Spiel: Die ersten 100 Hübe gehen fast ohne Kraftaufwand, dann jedoch ist langsam, aber sicher mehr Druck nötig. Die Sekunden verrinnen, der Schweiß strömt und die Zéfal pustet. Drei Minuten, 400 Hübe – das ist keine Kleinigkeit, zumal wir vorher einen Testlauf sowie eine Vergleichsmessung mit unserer Referenzpumpe vorgenommen haben. Dennoch sind auch die letzten Pumphübe keine Überforderung; ist man in der Gruppe unterwegs, kann man ohnehin seine Mitfahrer um Hilfe bitten.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Manometer der Standpumpe, die wir zur Kontrolle verwenden, zeigt einen Reifendruck von 7,2 bar an. Ziemlich prall für den kleinen Belüfter und genug für leichten Lauf ohne Durchschlags-Gefahr. Damit hat die Air Profil FC03 ihre Tauglichkeit bewiesen; die 29,95 Euro sind gut investiert. Der Aufsatz am Ende des Schlauchs kann gewendet werden, womit die Zéfal auch Autoventile bedient – auch auf der (Billig-) MTB-Tour ist sie also von Nutzen.
Vorsichtig sein sollte man allerdings beim Abschrauben des Schlauchs: Ist eine nicht bombenfest montierte Ventilverlängerung im Spiel, kann sich diese lösen, und die ganze Arbeit war umsonst. Wir entgingen diesem Schicksal nur durch Zuhilfenahme einer Spitzzange, doch wer hat die schon dabei? Im Trikot wäre neben der Zéfal jedenfalls genug Platz dafür. Ach so: Einen Halter, der unter den Flaschenhalter geschraubt werden kann, liefert der Hersteller natürlich mit. So eine gute Pumpe möchte man ja vielleicht herzeigen…
Fazit Zefal Air Profil FC03
Die Zéfal Air Profil FC03 ist sehr klein und funktioniert sehr gut. Wer eine taugliche Minipumpe sucht, der hat sie hiermit gefunden.
Produkt-Highlights
- Sehr kompakte Abmessungen
- Geringes Gewicht
- Starke Pumpleistung
Preis und Web
- 29,95 €
- www.zefal.com