Olympia / MTB-News: Nino Schurter ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und holte sich mit einer dominanten und beeindruckenden Vorstellung am letzten Tag der Olympischen Spiele in Rio Gold im Mountainbike. Der 32-jährige Schweizer setzte sich mit mehr als einer halben Minute Vorsprung vor dem derzeit Weltcup-Führenden Jaroslav Kulhavy aus Tschechien und dem Spanier Carlos Coloma durch. Straßenweltmeister Peter Sagan hatte ebenso wie Manuel Fumic mit technischen Problemen zu kämpfen. Während Fumic noch fast in die Top-10 fuhr, kam Sagan mit einer Runde Rückstand als 34. ins Ziel.
Schwierige Bedingungen heute auf dem Olympischen Mountainbike-Kurs im Norden der Millionenmetropole. Starke Regenfälle in der Nacht hatten den Untergrund an einigen Stellen stark aufgeweicht und die Oberflächen der Steinfelder schmierig werden lassen – es war also Vorsicht geboten. Direkt nach dem Startschuss setzte sich der bereits im Vorfeld als Top-Favorit gehandelte Nino Schurter zusammen mit Jaroslav Kulhavy an die Spitze – Straßenweltmeister Peter Sagan konnte den beiden Top Mountainbikern folgen und das Tempo über die gesamte erste Runde mitgehen. Großes Pech hatte Manuel Fumic: Während der ersten Runde riss die Kette des 34-jährigen Deutschen, der enorm viel Zeit verlor und bis ans Ende des Feldes zurückfiel.
Ähnlich erging es Peter Sagan, der kurz nach der ersten Durchfahrt der Technikzone einen Plattfuß am Vorderrad erlitt und schnell durchgereicht wurde. Es sollte nicht der letzte Defekt für den Slowaken bleiben, der im weiteren Verlauf lediglich um Schadensbegrenzung bemüht war und schlussendlich mit über 15 Minuten Rückstand auf Rang 34 ins Ziel rollte. Manuel Fumic kämpfte sich mit einer bärenstarken Vorstellung nochmals auf einen mehr als respektablen 13. Rang. Umso ärgerlicher war der Defekt, denn ohne diesen Zeitverlust wäre der Deutsche womöglich ein Kandidat für die Spitzenplätze gewesen.
An der Spitze fuhren Schurter und Kulhavy in ihrer eigenen Liga – Julien Absalon, der dritte Teil des Mountainbike-Triumvirats erwischte dagegen einen gebrauchten Tag und konnte zu keiner Zeit das Tempo der Spitze mitgehen. Hinter den beiden Spitzenreitern lieferten sich Carlos Coloma und der Franzose Maxime Marotte einen tollen Fight um die letzte verbleibende Medaille, die sich der Spanier jedoch am Ende mit recht deutlichem Abstand sichern konnte. Schurter setzte zu Beginn der letzten Runde seine entscheidende Attacke und distanzierte seinen Mitstreiter innerhalb kürzester Zeit deutlich und fuhr seine erste Olympische Goldmedaille ein.