Markt: Weiterhin über 20 verschiedene Straßenräder hat man 2017 bei Corratec im Programm. Dass die oberbayerische Schmiede aus Raubling ihr Handwerk versteht zeigen unter anderem Siege beim Ötztaler Radmarathon oder dem knüppelharten Red Bull Transsiberian Extreme. Wir haben uns die Modellpalette vom Zeitfahrrad bis Gravelbike angesehen.
Die Carbonrenner von Corratec: CCT Evo und CCT Team
Im High-End Bereich seiner Rennräder aus Kohlefaser betreibt Corratec für das Jahr 2017 Modellpflege und nimmt im Detail einige Anpassungen vor. Die Basis seiner beiden Modelle CCT Evo und CCT Team bleibt jedoch erhalten: Der Rahmen. Im Falle des CCT Evo wurde dieser auch erst für die Saison 2016 als komplette Neuentwicklung vorgestellt und konnte seither einige renommierte Titel einfahren: So saß nicht nur der Gewinner des Ötztaler 2016 auf einem CCT Evo, sondern auch der Sieger des Ultracycling Rennens Transsiberian Extreme, dem wohl härtesten und längsten Etappenrennen weltweit.
Die Grundzutaten des CCT Evo sind wohl gewählt und verhelfen dem Carbonrenner zu einem ausgewogenen Fahrverhalten. An erster Stelle während des Entwicklungsprozesses stand die Aerodynamik. Hierfür nutzte man den Windkanal der Airbus Defence & Space GmbH und führte über 100 Einzelmessungen bei verschiedenen Anströmwinkeln durch und feilte so ausgehend von den ersten Prototypen an den endgültigen Rahmenformen. Apropos Rahmenform: Die Rohrformen wurden nach einem sogenannten NACA Profil entwickelt. NACA steht für National Advisory Committee for Aeronautics und ist eine Unterdivision der NASA. Mit NACA Profilen werden bestimmte aerodynamische Formen bezeichnet, wie sie vor allem beim Flugzeugbau, z.B. den Tragflächen eingesetzt werden.
Spektrum: German Design Award 2017 für Corratec CCT Evo
Spektrum: Der deutsche Fahrradproduzent Corratec erhält für die limitierte 25-Jahre Edition des High-End Rennrades Corratec CCT Evo den German Design Award 2017. Mit dem weltweit renommierten Preis werden jedes Jahr innovative Produkte prämiiert, die sich auf besondere Art und Weise durch ihr wegweisendes Design auszeichnen. Entworfen wurde die streng auf 25 Exemplare limitierte Sonder-Edition des Corratec […]
Während der Analysen im Windkanal optimierte man jedoch nicht nur den Rahmen selbst, sondern auch die Gabel. Das Ergebnis dieses Prozesses ist die sogenannte Pro Control Fork, die je nach Anströmwinkel und Windstärke den Luftwiderstand um über 15% im Vergleich zum Vorgänger reduzieren soll. Durch eine clevere Verteilung des Carbon Layups und der entsprechenden Formgebung konnte man zudem eine angenehme Schwingungsdämpfung erzielen, die der Ermüdung des Oberkörpers entgegen wirken, das Fahrverhalten dabei jedoch nicht negativ beeinflussen soll.
Aufwändige, aerodynamische und damit tendenziell eher voluminöse Rahmenformen wie die des CCT Evo haben jedoch meist einen Nachteil: Durch den höheren Materialeinsatz wird das Rahmengewicht verglichen zu herkömmlichen runden Formen nach oben getrieben. Um diesem Nebeneffekt entgegenzutreten wendet man bei der Produktion des Corratec CCT Evo Rahmens das EPS Herstellungsverfahren an. Bei der Ausformung eines beliebigen Carbonteils braucht es Druck von Innen, der das Layup gegen die äußere Form presst und das Bauteil zu dem macht, was es am Ende ist. Während hierfür oft spezielle Ballons eingesetzt werden, die – vereinfacht gesagt – innerhalb der Carbonform aufgeblasen werden, setzt Corratec bei der Herstellung auf expandiertes Polystyriol, das sich bei Hitze ausdehnt. Das verhindert die Entstehung von ungünstigen Falten und macht das Bauteil insgesamt deutlich stabiler und die Wandstärke gleichmäßiger. So kann Material eingespart und damit das Rahmengewicht gering gehalten werden.
Auf eben jenes EPS Produktionsverfahren greift der oberbayerische Hersteller auch für seinen CCT Team Rahmen zurück. Dieser ist jedoch im Gegensatz zum Topmodell Evo nicht ganz so aufwändig konstruiert und ist nicht bis auf die letzte Dezimalstelle im Windkanal optimiert. Das Rahmengewicht liegt mit etwas über 900g aber auf dem Niveau des CCT Evo. Wer darauf also auf den Aero-Vorteil verzichten kann, der wird bei den CCT Team Modellen mit einem wirklich äußerst attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis belohnt. Die Variante mit 105er Gruppe gibt es bereits ab 1.699€. Mit dem CCT Team Disc gibt es hier zudem das bislang einzige Modell mit Scheibenbremsen – man muss allerdings kein Hellseher sein um vorherzusagen, dass hier zukünftig noch das eine oder andere Modell mehr dazukommen wird.
Produktnews: Corratec Sannino Shop in Berlin: Carbonrahmen nach Maß
Markt: Schon seit einiger Zeit baut die Rahmenbau-Legende Mauro Sannino zusammen mit Corratec individuelle Maßrahmen aus Carbon. Bisher war es für die späteren Käufer nötig, sich zuerst im bayerischen Headquarter in Raubling ausmessen zu lassen – seit einigen Tagen können Interessierte diesen Schritt auch im ersten Sannino Pro-Shop in Berlin erledigen. In der Hagelberger Straße […]
Für Liebhaber besonders exklusiver Fahrräder und Fahrradrahmen hat Corratec ebenfalls etwas im Programm: In Kooperation mit der italienischen Rahmenbau-Legende Mauro Sannino bietet man handgefertigte, maßgeschneiderte Carbonrahmen an, die in einem aufwändigen Anpassungsprozess nicht nur bezüglich ihrer Geometrie, sondern auch bei Materialeinsatz und weiteren Faktoren individuell auf den späteren Fahrer angepasst werden.
Antrieb: Shimano Dura Ace Di2
Kurbel: Rotor InPower 3D30 52/36
Laufräder: ZZyZX Carbon Clincher 45mm
Gewicht: 6,98kg
Preis: 8.299€
Antrieb: Shimano Dura Ace
Kurbel: InPower 3D30 52/36
Laufräder: ZZyZX Carbon Clincher 45mm
Preis: 6.999€
Antrieb: Shimano Ultegra Di2
Kurbel: Rotor 3D30 52/36
Laufräder: ZZyZX SL Alloy Road
Gewicht: 7,18kg
Preis: 4.499€
Antrieb: Shimano Ultegra
Kurbel: Rotor 3D30 52/36
Laufräder: ZZyZX SL Alloy Road
Gewicht: 7,11kg
Preis: 3.499€
Antrieb: Shimano Ultegra
Kurbel: Rotor 3D30 52/36
Laufräder: Mavic Ksyrium Disc
Gewicht: 8,64kg
Preis: 3.199€
Antrieb: Shimano Ultegra
Kurbel: Rotor 3D30 52/36
Laufräder: ZZyZX SL Alloy Road
Gewicht: 7,51kg
Preis: 2.299€
Zeitfahrmaschine Corratec C-Time
Weiterhin unverändert im Programm ist Corratecs Zeitfahrbolide C-Time. Die UCI-Konforme Rennmaschine im Kampf gegen die Uhr bleibt sowohl bei Ausstattung, als auch Design und Gesamtkonzept für 2017 unangetastet: Auffällig blau-silbernfarbenes Design, integrierte Vorbau-Lenker Kombination und eigens angefertigtes Sattelrohr. Ebenso hält man an den drei Ausstattungsvarianten mit Dura Ace Di2, Ultegra Di2 und pragmatischer 105 Gruppe fest.
Corratec C-Time Dura Ace Di2
Antrieb: Shimano Dura Ace Di2
Kurbel: Shimano Dura Ace
Laufräder: ZZYZX TT-6D 58 mm/DISC, tubular.
Preis: 9.999€
Corratec C-Time Ultegra Di2
Antrieb: Shimano Ultegra Di2
Kurbel: Shimano Ultegra
Laufräder: ZZYZX TT-6D 58 mm/DISC, tubular.
Preis: 7.999€
Corratec C-Time 105
Antrieb: Shimano 105
Kurbel: Shimano 105
Laufräder: ZZYZX SL Alloy road, 11s. 20/24 Aero SP
Preis: 3.999€
Von wegen altes Eisen: Fünf Alurenner aus Raubling
Machen wir uns nichts vor: Die Anzahl an Rennrädern mit Alurahmen nimmt von Jahr zu Jahr ab. Das ist zwar einerseits nicht besonders verwunderlich, schließlich wird die Carbonproduktion immer günstiger und die Räder damit auch für diejenigen erschwinglich, die kein Vermögen ausgeben möchten. Andererseits ist dieser leise Schwanengesang auf Alu gerade für all jene ärgerlich, die auch in den unteren Preisklassen nicht auf eine gut Ausstattung verzichten möchten oder einfach ein günstiges Zweit- oder Trainingsrad suchen.
Auch bei Corratec geht der Trend bei den Straßenrädern hin zu Carbon, doch ist man gleichzeitig auch bemüht, die Renner mit Alurahmen nicht zu vernachlässigen. Auch im Modelljahr 2017 gibt es deshalb zwei Produktreihen und insgesamt fünf Modelle deren Herz in metallischem Klang schlägt.
Mit den beiden Corratec Corones Modellen möchte man hierbei die preisbewussten Racer ansprechen, die auch auf einem Aluminiumrahmen nicht auf eine sportliche, renntaugliche Sitzposition und eine entsprechende Ausstattung verzichten möchten. Das Topmodell kommt für unter 1.800€ mit einer kompletten Ultegra Gruppe, Kurbel von Rotor und leichten Mavic Aksium Elite Laufrädern.
Mit den drei Dolomiti Rennrädern möchte man Interessierten einen günstigen (Wieder-)Einstieg in die Welt des Rennrads ermöglichen. Die Sitzposition ist dabei tendenziell ein wenig entspannter. Hier hat man die Wahl zwischen Ultegra, 105 oder Tiagra Gruppe.
Antrieb: Shimano Ultegra
Kurbel: Rotor 2D30 52/36
Laufräder: Mavic Aksium Elite Black
Gewicht: 8,00kg
Preis: 1.799€
Antrieb: Shimano 105
Kurbel: Shimano FCR S500 50/34
Laufräder: ZZyZX Race Attack 2.0
Gewicht: 8,32kg
Preis: 1.499€
Antrieb: Shimano Ultegra
Kurbel: Shimano FCR S500 50/34
Laufräder: ZZyZX Race Attack 2.0
Gewicht: 9,37kg
Preis: 1.399€
Antrieb: Shimano 105
Kurbel: Shimano FCR S500 50/34
Laufräder: ZZyZX Race Attack 2.0
Gewicht: 9,69kg
Preis: 1.299€
Corratec Cross 2017: Einmal Carbon, zwei Mal Aluminium
Bis auf einige kleinere Änderungen bei der Ausstattung bleibt bei den Cyclocross Modellen von Corratec für 2017 alles beim Bewährte – dazu zählt auch die Aufteilung zwischen Carbon und Aluminium. Das Topmodell CCT Cross Ultegra Disc setzt auf einen Rahmen aus Kohlefaser. Wie der Name bereits vermuten lässt handelt es sich dabei um einen Bruder im Geiste der beiden Carbon Straßenmodelle – mit ihnen hat er die gewichtsoptimierte EPS Herstellung gemein, wenngleich der Crossrahmen natürlich etwas robuster ausgerichtet ist.
Corratec CCT Cross Ultegra Disc
Antrieb: Shimano Ultegra
Bremse: Shimano Ultegra
Laufräder: ZZyZX CX Disc
Gewicht: 9,1kg
Preis: 3.199€
Corratec Cross Hydro Disc
Antrieb: Shimano Ultegra
Bremse: Shimano Ultegra
Laufräder: ZZyZX CX Disc
Gewicht: 10,2kg
Preis: 1.899€
Corratec Cross Mechanical Disc
Antrieb: Shimano 105
Bremse: TRP Spyre
Laufräder: ZZyZX CX Disc
Gewicht: 10,5kg
Preis: 1.399€
Corratec Gravel 2017: Alleskönner Allroad
Ebenfalls bekannt aus der letzten Saison ist Corrates erster Gravel Racer überhaupt, der auf den Namen Allroad hört. Optisch setzt es mit seinem gebürsteten Alurahmen auf Understatement und ist – wie es sich für ein Bike in dieser Kategorie gehört – mit Scheibenbremsen ausgestattet. Dass diese in mechanischer Ausführung daherkommen ist angesichts des günstigen Preises ebenso wenig eine Überraschung wie die 2×8 Shimano Claris Gruppe. Funktionell dürfte es jedoch an beidem wenig auszusetzen geben und das Gesamtpaket bleibt dennoch unter der magischen 11kg-Grenze.
Corratec Allroad 2017 Ausstattung
Antrieb: Shimano Claris
Kurbel: Shimano Claris
Bremsen: TRP Spyre
Laufräder: ZZYZX 700c Disc
Gewicht: 10,92kg
Preis: 999€