WhoIs? 08.01.2017: Aus Italien scheinen Jahr für Jahr neue Top-Talente zu kommen. Einer, der bereits seit vielen Jahren mit dabei ist, aber bisher noch ziemlich unter dem Radar geflogen ist, könnte 2017 überraschen: Sonny Colbrelli. Der Italiener wird in dieser Saison 27 Jahre alt und steht erstmals für ein Team aus der WorldTour am Start.
Name | Sonny Colbrelli | |
Geburtstag | 17. Mai 1990 | |
Geburtsort | Desenzano del Garda | |
Nationalität | Italien | |
Größe | 176 cm | |
Gewicht | 71 kg | |
Aktuelles Team | Bahrain–Merida | |
Spezialisierung | hügelfester Sprinter | |
Aktiv als Amateur | seit 2009 | |
Aktiv als Profi | seit 2012 | |
Größte Erfolge | Sieger Tour du Limousin 2015 Sieger Gran Premio Bruno Beghelli 2015 Sieger Gran Premio di Lugano 2016 Sieger Tre Valli Varesine 2016 |
Erste Schritte als Anfahrer für Sacha Modolo
Die Karriere von Sonny Colbrelli begann beim Amateurteam Zalf Desirèe Fior. Das Team Colnago-CSF Bardiani erkannte das Talent des jungen Italieners und ließ ihn 2010 und 2011 als Staigiaire probefahren. Zur Saison 2012 hat man ihn dann fest verpflichtet. Sofort wurde er für seine erste Grand Tour nominiert. Er bestritt den Giro d’Italia als Anfahrer für Sacha Modolo, so wie auch im Jahr darauf. Auf der 13. Etappe fuhr er selbst auf Rang neun und verhalf seinem Kapitän auf den vierten Platz. Zu einem Saisonsieg reichte es in seinen ersten beiden Jahren als Profi nicht, doch nach dem Abgang von Sacha Modolo zum Team Lampre stieg er in der Hierarchie automatisch auf.
Sonny Colbrelli findet seine Nische
Doch auch beim Giro d’Italia 2014 wurde er nur als Anfahrer eingesetzt. Diesmal für den gleichaltrigen Landsmann Nicola Ruffoni. Dieser fuhr über die gesamte Saison hinweg jedoch nur einen Saisonsieg ein, während er selbst fünf Erfolge feiern konnte. Unter anderem triumphierte er beim Memorial Marco Pantani und den Giro dell’Appennino, womit er beweisen konnte, dass er nicht nur für das tellerflache Terrain gemacht ist. Er fuhr alle seine Siege im Sprint einer mehr oder weniger großen Gruppe ein. Damit wurde die Nische für Colbrelli automatisch gefunden. Sein durchbruch gelang ihm dann Ende 2014, als er bei der Straßen-WM in Ponferrada als bester Italiener 13. wurde. Auch im darauf folgenden Jahr stand er wieder beim Giro am Start, konnte jedoch keine nennenswerte Resultate einfahren. Dafür gewann er mit der Tour du Limousin seine erste Rundfahrt.
Zum fünften Mal in Folge beim Giro d’Italia
Natürlich war Sonny Colbrelli auch 2016 wieder beim Giro d’Italia mit dabei. Mit zwei Top 5 Platzierungen kann diese Grand Tour als seine bisher stärkste bezeichnet werden. Auf der Schlussetappe wäre vielleicht sogar sein erster großer Erfolg möglich gewesen, wenn er nicht kurz vor dem Ziel während seiner Attacke von einem Zuschauer zu Fall gebracht worden wäre. Nur wenige Wochen zuvor schrammte er bereits knapp an einer riesen Überraschung vorbei, als er beim Amstel Gold Race Dritter wurde. Dennoch wurde 2016 mit sieben Saisonsiegen sein bestes Jahr. Besonders die beiden letzten Wochen im September und die beiden letzten August-Wochen dürften ihm ewig in Erinnerung bleiben, als ihm jeweils gleich drei Siege innerhalb von wenigen Tagen gelangen. Mit dabei waren die Erfolge beim GP Citta di Lugano und Tre Valli Varesine.
Coppa Agostoni, Coppa Sabatini, Tre Valli Varesine. Finale di Stagione splendido per @sonnycolbrelli. Al mondiale proprio no eh!? pic.twitter.com/D0Xi8vMCk7
— GPM Ciclismo (@GpmCiclismo) 28. September 2016
Wohin führt sein Weg bei Bahrain-Merida?
Die starke Entwicklung von Sonny Colbrelli ist auch den anderen Teams nicht verborgen geblieben. So verpflichtete ihn das neu gegründete Team Bahrain-Merida für die Saison 2017, womit der Italiener erstmals für ein WorldTour-Team an den Start gehen wird. General Manager Brent Copeland äußerte sich durchweg positiv über die Verpflichtung. Er sieht in Colbrelli nicht nur einen guten Sprinter, sondern auch einen starken Klassiker-Spezialisten. Schließlich fuhr er bei Milan-San Remo bereits zweimal fast unbemerkt in die Top 10. Sonny Colbrelli kann zwar nun nicht mehr als Nachwuchstalent bezeichnet werden, doch entwickelt er sich auch 2017 in diese Richtung, dann kann er künftig auch bei den ganz großen Rennen vorn reinfahren. Möglich, dass er nun nach fünf Starts beim Giro erstmals auch bei einer anderen Grand Tour eingeplant wird. Auf Grund des Terrains würde sich vor allem die Vuelta a Espana empfehlen.
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