Markt / MTB: Mit der Cane Creek Helm präsentiert der US-Hersteller seine erste Federgabel überhaupt. In der vor allem für den Enduro- und Trailbereich konzipierten Helm kommt das umfangreiche Know-How zu tragen, das man sich bei Cane Creek in der Vergangenheit bei der Entwicklung von Dämpfern aneignen konnte.
Cane Creek Helm – was? Macht der bisher eher für hochwertige Dämpfer und Steuersätze bekannte Hersteller nun auch Kopfbedeckungen? Nein, auch wenn der im Deutschen etwas verwirrende Name dies nahe legen möchte; die Cane Creek Helm ist nämlich die neue Federgabel für Trail und Enduro, die in den nächsten Wochen in den Handel kommen wird. Auch damit betritt man bei Cane Creek jedoch Neuland, immerhin kann man aber auf das umfassende Know-How zurückgreifen, das beispielsweise den Cane Creek DB Inline zu einem der besten und beliebtesten Dämpfern überhaupt macht.
Mit einem Gewicht von knapp über 2kg, 35mm Standrohren und mannigfaltigen Einstellmöglichkeiten der Dämpfung ist klar wohin die Reise bei der Helm geht: Der neue Cane Creek Sprössling dürfte sich in den Enduro Bikes dieser Welt am wohlsten fühlen, auch wenn man den Federweg intern zwischen 100 und 170mm verstellen kann. Ab Werk kommt die Helm mit 160mm Federweg und laut Cane Creek sind die Interna auf einen Bereich zwischen 140 und 170mm optimiert. Vorerst wird es die Helm nur für 27,5″ Laufräder geben, eine Variante für 29″ ist jedoch bereits in Planung und dürfte in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls erscheinen. Ebenso ist die Gabel ausschließlich für Boost-Naben erhältlich – wer noch ein Vorderrad mit herkömmlicher 100mm Achsbreite hat, muss auf Adapter zurückgreifen oder sich nach einem neuen Laufrad umsehen.
Bei der Dämpfung der Helm lässt Cane Creek die Muskeln spielen: Die geschlossene Kartusche lässt eine Vielzahl an externen Einstellmöglichkeiten zu: High Speed Druckstufe (10 Klicks), Low Speed Druckstufe (20 Klicks) und Low Speed Zugstufe (15 Klicks). Damit jedoch nicht genug, auch bei der eigentlichen Luftfeder lässt sich die Kennlinie den eigenen Vorlieben und Bedürfnissen anpassen. Die Positive Luftkammer lässt sich getrennt von der negativen befüllen. Damit geht man bei Cane Creek den klassischen Weg; die Konkurrenz aus dem Hause Rock Shox hatte sich nämlich vor einigen Jahren vom ähnlichen Dual Air System verabschiedet.
Zwar wird die Einstellung mit zwei Luftkammern etwas komplizierter, dafür lassen sich Tuningmaßnahmen schnell und einfach umsetzen – vorausgesetzt, man weiß, was man tut. Zusätzlich dazu lässt sich das Volumen der Luftkammer vergrößern und verkleinern. Eine kleinere Luftkammer bedeutet mehr Endprogression – die Gabel wird also zum Ende des Federwegs hin immer straffer. Das Luftkammervolumen lässt sich bequem über einen Ring einstellen, der in verschiedenen Positionen arretiert werden kann. Zwar muss die Gabel dafür geöffnet werden, doch die eigentlichen Arbeitsschritte sind äußerst simpel.
Zum Verkaufsstart wird es neben der klassisch-schwarzen Variante mit goldenen Eloxalteilen auch eine auf insgesamt 300 Stück limitierte Launch Edition der Gabel geben. Mit ihrer Lackierung in Blau-Metallic und den knalligen Decals versprüht sie einen gewissen Comic-Superhelden-Charme. Technisch sind beide Gabeln identisch.
In den USA liegt der Preis für die Cane Creek Helm bei $1.100 – hierzulande dürfte sich die UVP in ähnlichen Regionen bewegen.