Radsport: Simon Yates (Orica-Scott) hat die 4. Etappe der Tour de Romandie gewonnen und damit auch die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Er setzte sich zusammen mit Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) bereits am vorletzten Anstieg ab. Der Deutsche wurde hinter Richie Porte (BMC) dritter der Etappe. Somit steht Emanuel Buchmann nun vor einer Top-Platzierung im Endklassement. Chris Froome (Sky) hingegen offenbarte keine gute Form. Der amtierende Tour de France-Sieger wurde heute lediglich 32.
Und täglich grüßt Sander Armée aus der Spitzengruppe
Heute sollte bei gutem Wetter die Vorentscheidung bei der Tour de Romandie fallen. Die erste und einzige ernsthafte Bergankunft dieser Rundfahrt stand bevor. Über 163,5 Kilometer führte die 4. Etappe von Domdidier nach Leysin. Unterwegs galt es mit dem Jaunpass, dem Saanenmöser und dem Col du Pillon drei Berge zu erklimmen. Abschließend ging es den durchschnittlich 7,2 Prozent steilen Anstieg nach Leysin hinauf. Ein wichtiger Tag für die Klassementfahrer, doch auch für Sander Armée (Lotto Soudal). Der Belgier riss wie schon auf der ersten, zweiten und dritten Etappe aus. Diesmal wurde er von seinen Teamkollegen Thomas de Gendt und Tosh van der Sande unterstützt. Die achtköpfige Ausreißergruppe wurde komplettiert von Mickaël Cherel (Ag2r), Pavel Kochetkov (Katusha-Alpecin), Youcef Reguigui (Dimension Data), Andrea Pasqualon (Wanty-Groupe Gobert) und Simon Clarke (Cannondale-Drapac). Die Bergpunkte wollte Armée niemand streitig machen, so dass er sich heute den Sieg in dieser Wertung sichern konnte.
Simon Yates & Emanuel Buchmann attackieren am Col du Pillon
Clarke, Kochetkov, Cherel, Armée und Van der Sande konnten sich im Saanenmöser von ihren Mitstreitern lösen. Dahinter bildete sich eine starke Verfolgergruppe mit Diego Ulissi (UAE) und Michael Albasini (Orica-Scott). Auf Grund der ernstzunehmenden Besetzung dieser Gruppe schob sich bergan alles näher zusammen, ehe die Verfolger allesamt gestellt wurden. Auch der Vorsprung der Spitze – die Stück für Stück auseinanderfiel – schrumpfte so auf unter zwei Minuten zusammen. Ein erfolgreiches Ende für die Führungsgruppe zeichnete sich nicht ab. Im Hauptfeld bereiteten sich alle Teams auf den Schlussanstieg vor. Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) versuchte sich am Col du Pillon abzusetzen, doch Sky setzte humorlos nach und ließ den Sieger von 2015 nicht weg. Simon Yates (Orica-Scott), Anass Ait El Abdia (UAE) und Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) hingegen ließ man gewähren. Sie konnten auf einige Fahrer aus der ehemaligen Spitzengruppe aufschließen und machten sich auf die Verfolgung von Cherel.
Richie Porte TOP – Chris Froome FLOP
Kurz vor dem Schlussanstieg konnten die Verfolger den Anschluss herstellen. Die ungleiche Spitzengruppe ging mit einem Vorsprung von 45 Sekunden in den Schlussanstieg. Mit nur 18 bzw. 20 Sekunden Rückstand auf den Führenden in der Gesamtwertung waren Yates und Buchmann eine Gefahr für die Klassementfahrer. Diese bretterten mit voller Geschwindigkeit in die Steigung hinein. Allen voran Richie Porte (BMC). Der Australier nutzte den knackigen Schlussanstieg zur Attacke. Absolut nichts zu melden hatte hingegen Chris Froome (Sky). Der Brite ließ sofort zu Beginn des Berges abreißen und fuhr sein eigenes Tempo – welches allerdings viel zu gering war. Porte konnte zur Spitze aufschließen und sich dann gemeinsam mit Yates absetzen. Das starke Duo ließ sich nicht mehr einholen. Porte setzte zum Sprint an, doch Yates erwies sich als der endschnellere. Damit übernimmt er auch die Führung in der Gesamtwertung, wo es nun auf ein Duell zwischen ihm und Porte hinauslaufen sollte.
Starke Leistung von Emanuel Buchmann
Der Deutsche Emanuel Buchmann beeindruckte mit einer hervorragenden Leistung und wurde dritter hinter Richie Porte und Simon Yates. Damit verbesserte er sich in der Gesamtwertung auf den dritten Rang. Morgen hat er im abschließenden Zeitfahren die Chance, die Tour de Romandie mit einer vorderen Platzierung zu beenden. Sein Vorsprung von sechs Sekunden auf Fabio Felline (Trek-Segafredo) und 15 Sekunden auf Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) ist allerdings kein großes Polster. Das morgige Zeitfahren ist 17,88 Kilometer lang und führt die Fahrer durch das schöne Lausanne. Der erste Fahrer wird um 11:52 auf die Strecke gehen, während der Gesamtführende Simon Yates die Startrampe um 14:45 verlässt.
Ergebnis der 4. Etappe der Tour de Romandie
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Simon Yates | Großbritannien | Orica-Scott | 4:10:03 |
2. | Richie Porte | Australien | BMC | st |
3. | Emanuel Buchmann | Deutschland | Bora-hansgrohe | +0:30 |
4. | Tejay Van Garderen | USA | BMC | +0:43 |
5. | Rigoberto Uran | Kolumbien | Cannondale-Drapac | +0:52 |
6. | Diego Ulissi | Italien | UAE | st |
7. | Pierre Latour | Frankreich | Ag2r | st |
8. | Louis Meintjes | Südafrika | UAE | st |
9. | Damien Howson | Australien | Orica-Scott | st |
10. | David Gaudu | Frankreich | FDJ | st |
Die Gesamtwertung der Tour de Romandie nach der 4. Etappe
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Simon Yates | Großbritannien | Orica-Scott | 16:50:35 |
2. | Richie Porte | Australien | BMC | +0:19 |
3. | Emanuel Buchmann | Deutschland | Bora-hansgrohe | +0:38 |
4. | Fabio Felline | Italien | Trek-Segafredo | +0:44 |
5. | Primoz Roglic | Slowenien | LottoNL-Jumbo | +0:53 |
6. | Ion Izagirre | Spanien | Bahrain Merida | +0:56 |
7. | Bob Jungels | Luxemburg | Quick-Step Floors | st |
8. | Diego Ulissi | Italien | UAE | +0:58 |
9. | Damien Howson | Australien | Orica-Scott | +0:59 |
10. | Jesus Herrada | Spanien | Movistar | st |