Radsport: Caleb Ewan (Orica-Scott) hat auf der 7. Etappe den bisher engsten Sprint des 100. Giro d’Italia für sich entschieden. Der kleine Australier setzte sich auf den letzten Metern im kniffligen Sprint von Alberobello im Fotofinish durch. Nur um wenige Millimeter lag er vor Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) und Sam Bennett (Bora-hansgrohe). André Greipel wurde Vierter.
Chancenloses Ausreißerduo
Nachdem es gestern auf der 6. Etappe des 100. Giro d’Italia zu einem erfolgreichen Fluchtversuch von Silvan Dillier (BMC) kam, wollten sich die Teams der Sprinter heute ihre Chance nicht nehmen lassen. Mit Guiseppe Fonzi (Willier-Selle Italia) und Dimitri Kozontchuk (Gasprom-RusVelo) bildete sich dennoch ein Ausreißerduo. Die 224 Kilometer von Castrovillari nach Alberobello führten die Fahrer in nordöstliche Richtung. Auch wenn das Duo sehr gut harmonierte, konnten sie zu keiner Zeit tatsächlich von einer erfolgreichen Flucht träumen. Denn das Hauptfeld ließ sie nur wenige Minuten gewähren. Vor allem Quick-Step Floors sorgte dort für ein angemessenes Tempo. Kein Wunder, denn schließlich haben sie nicht nur die Maglia Rosa in ihren eigenen Reihen, sondern in Person von Fernando Gaviria auch den vermutlich besten Sprinter im Fahrerfeld. Der Kolumbianer konnte hier beim Giro d’Italia immerhin schon zwei Teilstücke für sich entscheiden. Er gewann die 3. Etappe und die 5. Etappe.
Drei Sprinter fast auf einer Höhe
18 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung nur noch wenige Sekunden. Das Peloton weigerte sich jedoch, den Zusammenschluss schon herbeizuführen. Schließlich gaben die beiden Ausreißer von sich aus auf. Mit einem Handshake bedankten sich Kozontchuk und Fonzi. Daraufhin ließen sie sich von der Meute einholen. Als es auf den letzten Kilometer ging, wurde es knifflig. Die Ziellinie konnten die Fahrer wegen einer Rechts-Links-Kurve nicht sehen. Lukas Pöstlberger (Bora-hansgrohe) zog den Sprint für seinen Kapitän Sam Bennett an. Zuerst in die Kurve hinein fuhr jedoch Caleb Ewan. Auf den letzten 50 Metern tauchte Fernando Gaviria links neben ihm auf und Sam Bennet rechts von ihm. Alle drei Sprinter versuchten sich mit einem Tigersprung auf den letzten Zentimetern nach vorn zu wuchten. Durch die Livebilder war kaum auszumachen, wer die Etappe nun für sich entscheiden konnte. Erst im Fotofinish konnten die Zuschauer erkennen, dass Ewan vor Gaviria und Bennett gewann.
Das Ergebnis der 7. Etappe des 100. Giro d’Italia 2017
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
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1. | Caleb Ewan | Australien | Orica-Scott | 5:35:18 |
2. | Fernando Gaviria | Kolumbien | Quick-Step Floors | st |
3. | Sam Bennett | Irland | Bora-hansgrohe | st |
4. | André Greipel | Deutschland | Lotto Soudal | st |
5. | Jasper Stuyven | Belgien | Trek-Segafredo | st |
6. | Ryan Gibbons | Südafrika | Dimension Data | st |
7. | Enrico Battaglin | Italien | LottoNL-Jumbo | +0:02 |
8. | Rüdiger Selig | Deutschland | Bora-hansgrohe | st |
9. | Alexey Tsatevich | Russland | Gazprom-RusVelo | st |
10. | Vincenzo Nibali | Italien | Bahrain Merida | st |
Die Gesamtwertung des 100. Giro d’Italia 2017 nach der 7. Etappe
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Bob Jungels | Luxemburg | Quick-Step Floors | 33:56:07 |
2. | Geraint Thomas | Großbritannien | Sky | +0:06 |
3. | Adam Yates | Großbritannien | Orica-Scott | +0:10 |
4. | Vincenzo Nibali | Italien | Bahrain Merida | st |
5. | Domenico Pozzovivo | Italien | Ag2r | st |
6. | Tom Dumoulin | Niederlande | Sunweb | st |
7. | Nairo Quintana | Kolumbien | Movistar | st |
8. | Bauke Mollema | Niederlande | Trek-Segafredo | st |
9. | Andrey Amador | Costa Rica | Movistar | st |
10. | Tejay Van Garderen | USA | BMC | st |