Das 20-jährige Jubiläum der Bike Transalp steht vor der Tür. Mit dabei ist das Team Velomotion mit Lennard Heidenreich und Mathias Frohn. Während viele fleißige Leser der Velomotion Lennard bereits kennen, könnte der Name Mathias Frohn einigen neu sein – dabei ist er ganz sicher kein Unbekannter in der MTB Szene. So war der Fahrer vom Team Firebike Drössiger zum Beispiel 2016 Deutscher Meister Masters 1 im XCO. Wir haben unsere beiden Fahrer interviewt und freuen uns jetzt schon auf die diesjährige Ausgabe der Bike Transalp.
Velomotion: Hallo Mathias, stelle Dich doch bitte einmal kurz unseren Lesern vor. Wo kommst Du her, wie alt bist Du, was ist Dein Beruf, wie lange fährst Du schon Rad und was für andere Hobbys hast Du?
Mathias: Ich bin 32 Jahre alt, geboren und aufgewachsen bin ich in der Nordeifel in Nettersheim-Marmagen. Nach Abitur, Zivildienst und Tischler-Ausbildung lebe ich seit 2008 in Düsseldorf, da ich dort bei der Berufsfeuerwehr (Löschzug, Rettungsdienst, Höhenrettung) arbeite. Als Kind der Eifel bin ich mit dem MTB groß geworden und schon immer Rad gefahren. Ambitioniert und dann auch mit Rennlizenz fahre ich etwa seit 2010 Rennen. Neben einer sehr erfolgreichen Saison auf der Straße, blieb ich dem MTB hauptsächlich in der Disziplin Marathon aber auch gelegentlich im XC treu. In der Nebensaison bestreite ich Cross-Duathlons und ganzjährig laufe und klettere ich (auch) als Ausgleich.
Velomotion: Du wirst dieses Jahr mit unserem Redakteur Lennard am Start der Bike Transalp stehen, wie kam es dazu?
Mathias: Die MTB Marathonszene ist familiär und so kannte ich Lennard schon durch die Rennen. Richtig aufmerksam auf ihn wurde ich beim Langenberg Marathon 2015 auf ihn, da ich ihm Schützenhilfe bei seinem Sieg auf der Mittelstrecke geben konnte. Dieses Jahr fragte mich Lennard dann, ob ich mit ihm die Transalp fahren wollte.
Velomotion: Lennard, Du wirst Dir sicher etwas dabei gedacht haben Mathias zu fragen. Warum hast Du gerade ihn gefragt?
Lennard: Dieses Jahr war ich auf der Suche nach einem Teampartner der mir so richtig zeigen kann wo der Hammer hängt. Mathias und ich kennen uns schon eine Weile. Wir sind auch schon einige Rennen gegeneinander gefahren. Bislang habe ich am Ende immer den kürzen ziehen müssen. Mal knapper, mal weniger knapp. Mathias ist sowohl sportlich als auch menschlich mehr als qualifiziert. Ich bin mir sicher, dass ich von Mathias jede Menge in der Woche lernen kann.
Velomotion: Erzählt doch mal, wo liegen bei Euch beiden einzeln und als Team die Stärken und Schwächen?
Mathias: Mit der Zeit und mit meinem Beruf als Feuerwehrmann bin ich erfahrener und gelassener geworden, was bei so einem langen Etappenrennen wichtig sein kann, wenn die Emotionen mit dem jungen Heißsporn durchgehen sollten ;-). Ich würde mich als einen guten Abfahrer und Kletterer bezeichnen, je steiler, desto besser. Als Schwäche würde ich die Tatsache bezeichnen, dass meine Motivation bei Flachstücken und bei Schlechtwetter leidet.
Lennard: Meine Stärken liegen definitiv in der Streckenlänge. Je länger der Tag desto besser für mich. Vom Kurs her liegen mir Strecken, die nicht zu steil sind. Das gilt sowohl bergauf als auch im Trail bergab. In Flachstücken und leichten Steigungen kann ich meine Stärken voll ausspielen. Wenn ich es schaffe bergab Mathias Linienwahl zu verfolgen, sollte sich bergab der Zeitverlust in Grenzen halten. Ich habe über den Winter einige Stunden in Techniktraining investiert, außerdem sitzen wir ja beide dieses Jahr auf Fullys. Ich bin mir sicher wir werden uns gut ergänzen.
Velomotion: Stellt uns doch einmal kurz Eure Räder vor.
Lennard: Ich werde dieses Jahr ein Centurion Numinis XC Team fahren. An meinem Rad sind anders als in der Serienausstattung Reifen von Maxxis (Ikon), eine Rotor Inpower Wattmesskurbel mit Q-Rings, ein längerer Vorbau und nach der Zillertal Bike Challenge kommt noch eine versenkbare Sattelstütze ins Rad. Ich denke am Material wird es nicht liegen.
Mathias: Seit diesem Jahr fahre ich bei langen Rennen, die technisch anspruchsvoll werden können, ein Fully. Mein Carbon-29er hat je 100mm Federweg. Ich fahre auf Continental X-King Reifen, wobei ich am Hinterrad auf Nummer Sicher gehe und die stabilere Protection Karkasse fahre. Dank des Sponsorings von SRM, bin ich durch Powermeter (Wattmesser) und PC8-Anzeigetableau immer im Bilde über meine Leistung.
Velomotion: Habt Ihr Euch ein Ziel gesetzt für Euer Abschneiden bei der Transalp?
Lennard: Sieben Tage können lang und hart sein. Erstmal ist es wichtig gesund und unbeschadet im Ziel anzukommen. Wir sind beide keine Profis, also geht es uns vor allem darum Spaß am Rennen fahren zu haben. Aber klar ganz ohne Ambitionen gehen wir nicht in die Veranstaltung. Wir haben beide eine gute erste Saisonhälfte hinter uns gebracht. Ein Ergebnis unter den ersten 20 wäre schon cool. Auch lohnt es sich für mich ein Blick auf die U23 Wertung zu werfen. Vielleicht geht da ja etwas.
Mathias: Nach meinen abenteuerlichen Erfahrungen bei Etappenrennen in Südafrika und Polen/Tschechien/Slowakei ist mein Ziel gesund und mit intakter Beziehung zu meinem Teampartner Lennard am Gardasee anzukommen.
Velomotion: Am 16. Juli startet die Bike Transalp. Wie sehen Eure finalen Vorbereitungen aus?
Lennard: Dieses Wochenende werde ich die Zillertal Bike Challenge bestreiten. Im Anschluss steht eine Trainingswoche, gekoppelt mit Familienurlaub in Saalfelden an. Die Woche bis zum Start der Transalp verbringe ich damit es mir im Zillertal gut gehen zu lassen und die Speicher zu füllen. Ich hoffe, dass ich auch die Gelegenheit bekomme ein bisschen gegen die Radfahrerbräune anzukämpfen.
Mathias: Neben einem Kletter-Kurztrip, in dem ich mich von der WM MTB in Singen lockere, stehen noch zwei Marathons auf dem Programm. Ob ich mich dabei auch für eine Langdistanz entscheide, mache ich von meinem Gefühl abhängig.
Velomotion: Vielen Dank für das Gespräch. Wir freuen uns von Euch zu hören!