Radsport: Brian Cookson ist nicht mehr Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI. Vor vier Jahren hatte der Brite das Amt von seinem Vorgänger Pat McQuaid übernommen, nun wurde er mit großer Mehrheit abgewählt. Sein Nachfolger David Lappartient ist als Funktionär keineswegs ein unbeschriebenes Blatt: Zuvor führte er unter anderem auch den europäischen Radsportverband UEC.
Ein wenig hatte es sich angedeutet, doch mit einem so klaren Ergebnis hatten wohl nur die wenigsten gerechnet. Mit 37-8 Stimmen wählten die 45 Abgeordneten am heutigen Vormittag David Lappartient als neuen Vorsitzenden der UCI. Eine schallende Ohrfeige für den bisherigen Amtsinhaber Brian Cookson, der zuletzt zwar immer mehr in der Kritik stand, dennoch mit viel Selbstvertrauen in die Wahl gegangen war.
[quote]“Es ist eine große Verantwortung und ich werde in den vier Jahren meiner Amtszeit alles versuchen, um Ihrem Vertrauen gerecht zu werden. Es freut mich, dass meine Unterstützer von allen Kontinenten kommen. Die Projekte, die ich der UCI vorgeschlagen habe und die sie auch kennen, scheinen für große Hoffnungen im internationalen Radsport zu sorgen. Ich möchte auch einige Worte an meinen Konkurrenten Brian Cookson richten. Ich kann seine Enttäuschung nachvollziehen, weil ich weiß, wie er für diesen Sport brennt. Er wird natürlich immer bei Veranstaltungen des Verbands willkommen sein.“[/quote]
David Lappartient in seiner Dankesrede
Lappartient hat einen Ruf als Reformer mit einer klaren Linie. Welche Projekte genau der neue UCI Präsident anstrebt, ist noch nicht nach außen gedrungen – doch nach seinem Amtsantritt am kommenden Dienstag dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis er auch öffentlich über den Kurs sprechen wird, den er mit dem Verband einschlagen möchte.