Radsport: Morgen steht bei der Rad-WM in Bergen das Straßenrennen der Herren an. Wer wird der Nachfolger von Peter Sagan? Oder kann der Weltmeister sein Trikot vielleicht sogar verteidigen und damit einen neuen Rekord aufstellen?
267,5 Kilometer entscheiden über den neuen Weltmeister
Nach 39,5 hügeligen Kilometern wird die Elite der Herren einen 17,9 Kilometer langen Zwischenteil befahren und anschließend in den finalen Runkurse abbiegen. Diesen gilt es dann elfmal zu absolvieren. Der Rundkurs beinhaltet den 1,5 Kilometer langen und im Schnitt 6,4 Prozent steilen Salmon Hill, weshalb ein reiner Massensprint von den Experten ausgeschlossen wird. Nicht umsonst haben die Top-Sprinter, wie zum Beispiel auch die Deutschen André Greipel und Marcel Kittel abgesagt. Erwartet wird ein spannendes Ausscheidungsrennen mit ungewissem Ausgang. Ein weiteres Fragezeichen stellt der Titelverteidiger selbst dar. Wie fit ist Peter Sagan? Der Slowake klagt über eine Erkältung, die er schon mehrere Tage mit sich herumschleppen muss. Er selbst sieht sich nicht in Topform, was den Fokus auf seine Herausforderer ausrichten lässt. Wer kann 2017 in Bergen der neue Weltmeister werden?
Unsere Tipp: Michael Matthews krönt sein starkes Jahr mit dem WM-Titel
Viele Experten ergeben viele Meinungen. Das Straßenrennen ist im Jahr 2017 sehr offen. Die reinen Sprinter stehen erwartungsgemäß nicht am Start. Chancen für die Ausreißer? Durchaus möglich, doch die Teams der hügelfesten Sprinter werden etwas dagegen haben. Neben Peter Sagan – der kaum Helfer an seiner Seite hat – gelten vor allem Greg Van Avermaet (Belgien) und Michael Matthews (Australien) als die großen Favoriten. Doch das Straßenrennen wird über die Taktik entschieden werden. Denn: Finden sich nicht genügend Leute für die Nachführarbeit, haben die Ausreißer beste Chancen, den Titel unter sich auszumachen. Die Belgier werden sicher bei jeder Attacke mitgehen, um sich alle Türen offen zu halten. Sollten auch die Australier Leute mit in die Gruppe schicken, könnte das Tempo im Hauptfeld schnell einschlafen. Auch die Deutschen, die Schweizer und die Österreicher können nur mit einer Flucht zum Erfolg kommen. Unser Tipp lautet aber Michael Matthews. Der sprintstarke Australier kann auf die Hilfe seiner Landsleute bauen. Sollten sie das Peloton zusammenhalten können, ist er im Sprint einer der Topfavoriten. Falls Peter Sagan tatsächlich nicht topfit ist, hat Matthews automatisch gute Karten.