Test: Wer am liebsten mit Flats wie Sam Hill durch Kurven rauscht und bergauf im Wiegetritt nicht auf Klickpedale verzichten kann, für den hat Crankbrothers eventuell das richtige Pedal entwickelt. Wir haben uns die neuen Crankbrothers Double Shot 3 Kombipedale genauer angeschaut.
Jüngst hat Sam Hill gezeigt, dass man mit Plattformpedalen immer noch konkurrenzfähig ist und konnte damit sogar den Gesamtsieg der Enduro World Series einfahren. Dennoch geht der Trend mittlerweile stark hin zu Klickpedalen, obwohl sich so mancher damit oftmals gar nicht wirklich wohl fühlt. Irgendwie hätte man, je nach Fahrsituation, gerne sowohl die Freiheit von Flats als auch die Kontrolle von Clicks. Die hierfür im Handel erhältlichen Hybridpedale sind an sich nichts Neues und finden sich auf Cityrädern oder Fixies bereits des Öfteren. Will man aber ein robustes und qualitativ hochwertiges Hybridpedal für den harten Traileinsatz, so blieb die Suche bisher oftmals erfolglos. Hier soll das Crankbrothers Double Shot 3 nun Abhilfe schaffen, das ich mir diese Saison aus Interesse gleich zum Test bestellt habe.
Das Crankbrothers Double Shot 3 besitzt im Vergleich zu den zwei günstigeren Varianten „Double Shot“ und „Double Shot LE“ mit 57mm einen um 5mm größeren Q-Faktor. Die Pedalmitte ist also etwas weiter von der Kurbel entfernt um mehr Aufstandsfläche, Bewegungsfreiheit und Kontrolle zu generieren. Außerdem sind die insgesamt 8 Pins auf der Plattformseite auswechselbar. Die Pedalflügel sind aus Edelstahlguss und nicht, wie in der günstigen Variante, aus gestanztem Stahl. Erhältlich ist das Pedal in schwarz/rot oder schwarz/schwarz und wird zusammen mit Cleats aus Messing ausgeliefert. Das Paar bringt dabei 403g auf die Waage.
Der erste Eindruck der Pedale ist, wie von Crankbrothers gewohnt, sehr hochwertig. Auf der einen Pedalseite hat man ein vollwertiges Klickpedal, während sich auf der gegenüberliegenden Seite das Plattformpedal ebenfalls nicht zu verstecken braucht. Der Klickmechanismus der Crankbrothers Pedale zählt meiner Meinung nach zu den besten und zuverlässigsten. Auch bei viel Schlamm funktioniert dieser noch gut und das Ein- sowie Ausklicken geht wie von selbst. Lediglich die kurze Haltbarkeit der Messingcleats ist etwas ärgerlich. Der Grip auf der Plattform ist mit entsprechendem Schuhwerk ebenfalls beachtlich.
Wer sich jetzt erhofft, während einer ruppigen Abfahrt die Pedalseiten je nach Fahrsituation beliebig wechseln zu können, den muss ich leider enttäuschen. Will man während der Fahrt die Seiten tauschen bedarf es dazu meistens einen Blick nach unten sowie gegebenenfalls eine Kurbeldrehung um die richtige Seite zu erwischen. Im Renneinsatz oder im ambitionierten Training ist das Wechseln der Pedalseite also zumeist nicht ohne Zeitverlust möglich. Wer Höhenmeter mit Clicks bewältigen will und sich auf den folgenden Tiefenmetern mit Plattformpedalen wohl fühlt, für den ist das Crankbrothers Double Shot 3 ideal. Auch wer im Bikepark lieber mit Flats unterwegs ist und auf Touren generell mit Klicks fährt kann sich hiermit Geld für ein zweites Paar Pedale sparen.