WhoIs? 18.11.2017: Die belgischen Radsportfans dürfen sich ständig über junge, talentierte Profis freuen. Oliver Naesen ist mit seinen 27 Jahren kein Youngster mehr. Seinen Durchbruch feierte er jedoch erst in diesen Saison. Bei zahlreichen Klassikern fuhr er in die Top 10. Der ganz große Erfolg lässt aber noch auf sich warten. Ist es 2018 so weit?
Name | Oliver Naesen | |
Geburtstag | 16. September 1990 | |
Geburtsort | Ostende | |
Nationalität | Belgien | |
Größe | 184 cm | |
Gewicht | 71 kg | |
Aktuelles Team | Ag2r La Mondiale | |
Spezialisierung | Klassiker | |
Aktiv als Amateur | 2014 | |
Aktiv als Profi | 2014 | |
Größte Erfolge | Belgischer Meister 2017 Sieger der Bretagne Classic 2016 Zweiter der Eneco Tour 2016 Dritter bei E3 Harelbeke 2017 |
Vom Lieferwagenfahrer & Studenten zum Radprofi
Sich in Belgien als Klassikerjäger einen Namen zu machen, ist gewiss nicht einfach. Die Fußstapfen von Eddy Merckx, Tom Boonen, Peter Van Petegem, Johan Museeuw und Co sind riesig. Oliver Naesen ist bislang nur den echten Experten ein Begriff, denn der 27-Jährige durfte bislang noch keine großen Erfolge feiern. Der Belgier fing erst im Alter von 16 Jahren mit den Rennradfahren an. Er fuhr für kleinere Teams und studierte parallel an der Universität Gent Sportwissenschaft. Da er mehrere Prüfungen nicht bestand, musste er zwischen 2012 und 2014 Vollzeit als Lieferwagenfahrer arbeiten. Parallel dazu trainierte er nach der Arbeit auf dem Rad. Erst als er 2015 einen Vertrag beim Professional Continental Team Topsport Vlaanderen-Baloise unterschrieb, konnte er seinen Beruf an den Nagel hängen. Zuvor überzeugte er das UCI WorldTour-Team Lotto-Belisol als Stagiaire nicht ausreichend.
Helfer bei der Tour & Kapitän bei Klassikern
2016 wechselte Oliver Naesen zum Schweizer Rennstall IAM Cycling. Er fuhr erstmals die Tour de France und gewann dort auf der vierten Etappe die rote Rückennummer des kämpferischsten Fahrers. Naesen präsentierte sich vor allem auf den Flachetappen als treuer Helfer und Ausreißer mit Pferdelunge. Beim Eintagesrennen Bretagne Classic – Ouest-France gelang ihm sein erster Sieg in der WorldTour. Bei der Eneco-Tour landete lediglich Niki Terpstra vor ihm und bei der Tour de l’Eurométropole war im Sprint nur Dylan Groenewegen schneller. Nach der Auflösung des IAM-Teams fand Naesen in Ag2r einen neuen Arbeitgeber. Als Kapitän vorgesehen, soll er hier für Erfolge bei den Eintagesklassikern sorgen. Obwohl große Erfolge bis dato noch nicht eingefahren werden konnten, präsentierte sich der Belgier bereits in seinem ersten Jahr als potentieller Siegfahrer. Neben dem Erfolg bei der belgischen Meisterschaft überzeugte er vor allem auf Kopfsteinpflaster. Mit Rang drei bei E3 Harelbeke, Platz sechs bei Dwars door Vlaanderen und als Siebter bei Omloop Het Nieuwsblad und Achter bei Kuurne–Brussels–Kuurne fuhr er gleich mehrfach unter die ersten zehn. Bei der Ronde van Vlaanderen kam er am Kwaremont zusammen mit Weltmeister Peter Sagan und Greg Van Avermaet zu Fall, was ein noch besseres Ergebnis verhinderte. Doch es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich für Oliver Naesen auch Top-Ergebnisse bei den Monumenten ergeben werden.
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