Radsport: Das Team Astana gehört mittlerweile zu den ältesten Teams im Peloton. Nach einem guten, aber auch schwierigen Jahr 2017, steht ein weiterer Umbruch bevor. Fabio Aru hat die Mannschaft verlassen und konnte nicht gleichwertig ersetzt werden. Dennoch hat sich Astana in anderen Bereichen stark verbessert. Auch 2018 wird also mit den Kasachen zu rechnen sein.
Abgänge
Fabio Aru (UAE Emirates)
Matti Breschel (EF Education First-Drapac p/b Cannondale)
Arman Kamyshev
Paolo Tiralongo (Karriereende)
Zugänge
Magnus Cort Nielsen (Orica-Scott)
Omar Fraile (Dimension Data)
Yevgenly Gidich (Vino-Astana Motors)
Jan Hirt (CCC Sprandi-Polkowice)
Hugo Houle (Ag2r-La Mondiale)
Davide Villella (Cannondale-Drapac)
Team 2018
BILBAO Pello
BIZHIGITOV Zhandos
CATALDO Dario
CHERNETCKII Sergei
CORT NIELSEN Magnus
DE VREESE Laurens
FOMINYKH Daniil
FRAILE Omar
FUGLSANG Jakob
GATTO Oscar
GIDICH Yevgeniy
GRIVKO Andrei
GRUZDEV Dmitriy
HANSEN Jesper
HIRT Jan
HOULE Hugo
KANGERT Tanel
KORSAETH Truls
KOZHATAYEV Bakhtiyar
LÓPEZ Miguel Ángel
LUTSENKO Alexey
MINALI Riccardo
MOSER Moreno
SANCHEZ Luis Leon
STALNOV Nikita
TLEUBAYEV Ruslan
VALGREN Michael
VILLELLA Davide
ZAKHAROV Artyom
ZEITS Andrey
Astana hat den Abgang von Vincenzo Nibali gut aufgefangen
Seit 2007 dreht das Team Astana im Radsportzirkus seine Runden. Als Nachfolger der spanischen Mannschaft Liberty Seguros sprang die kasachische Equipe rund um Alexander Vinokourov zunächts kurzfristig ein. Schließlich sollte sich aber ein langfristiges Engagement herausstellen. Zahlreiche Erfolge wurden eingefahren, mit Fahrern wie Andreas Klöden, Alberto Contador und Vincenzo Nibali. Der Letztgenannte wechselte vor einem Jahr zur Konkurrenz. Seinen Verlust konnte Astana auffangen. Doch auch nach dieser Saison wird der Leader das Team verlassen. Fabio Aru wurde bei der Tour de France Fünfter und gewann eine Etappe. Der Italienische Meister war jedoch nicht der einzige, der für Siege sorgte. Jakob Fuglsang gewann überraschend das Critérium du Dauphiné. Bei der Vuelta a Espana organisierte Miguel Angel Lopez Etappensiege. Vor allem mit Andriy Grivko und Alexey Lutsenko war man erneut viel in Fluchtgruppen vertreten und zeigte sich – wie seit der Gründung jede Saison – sehr aktiv im Peloton.
Die Welt trauert um Michele Scarponi
Rein sportlich gesehen war das Jahr 2017 kein schlechtes für das Team Astana. Doch manchmal rückt der Sport eben auch im professionellen Bereich in den Hintergrund. So geschehen am 22. April. Michele Scarponi verabschiedete sich bei seiner Frau und seinen Kindern zu einer Trainingsfahrt im heimischen Filottrano – und kehrte nicht wieder zurück. Der Italiener verunglückte nur wenige Minuten von seinem Haus entfernt tödlich. Der 37-Jährige kollidierte bei seiner Trainingsfahrt frontal mit einem Kleintransporter. Der Fahrer des Wagens nahm Scarponi die Vorfahrt. Er hat ihn einfach nicht gesehen. Nach diesem Unglück trauerte nicht nur die Radsportwelt, seine Familie und seine Freunde, sondern auch der gesamte Sport. In Italien gab es vor Anpfiff der Spiele in der Serie A eine Schweigeminute. Scarponi gewann 2011 den Giro d’Italia und 2009 Tirreno–Adriatico. In den vergangenen Jahren fungierte er vorwiegend als Helfer. Dank seiner Erfahrung war er vor allem für die jüngeren Fahrer ein wichtiger Bestandteil. Grazie e Ciao, Michele!
2018 wird kein leichtes Jahr für Astana
Das Team Astana musste in den vergangenen Jahren immer wieder bedeutende Abgänge auffangen. 2017 gelang dies zum Beispiel nach dem Wechsel von Vincenzo Nibali zu Bahrain-Merida. Doch 2018 scheint die Aufgabe deutlich schwieriger zu werden. Leader Fabio Aru schließt sich dem UAE Team Emirates an. Die Teamleitung von Astana hatte damit überhaupt nicht gerechnet, so dass ein Nachfolger nicht mehr verpflichtet werden konnte. Nun müssen Jakob Fuglsang und Miguel Angel Lopez die entstandene Lücke schließen. Einem anderem Profi der Mannschaft ist nicht zuzutrauen, bei einer Grand Tour in dieTop 5 zu fahren. Die Abgänge von Matti Breschel, Arman Kamyshev und Paolo Tiralongo hingegen wirken nicht schwer. Den Verlust von Aru ausgenommen hat sich das Team Astana sogar verbessert. Mit Magnus Cort Nielsen hat man einen kommenden Top-Sprinter verpflichtet. Omar Fraile und Jan Hirt können in den Bergen zu wichtigen Helfern werden. Sogar etwas mehr zuzutrauen ist Davide Villella. Der Italiener gilt als großes Talent und kann vielleicht irgendwann sogar zu einem Klassementfahrer reifen. So oder so: Auch 2018 wird das hübsche Astana-Trikot viel zu sehen sein.
Monday training in Altea with group of @jakob_fuglsang #astanaproteam #altea #spain pic.twitter.com/LWEANE0d1X
— Astana Pro Team (@AstanaTeam) 11. Dezember 2017