Test: Der schwedische Hersteller Thule dürfte Radfahrern und Radsportlern primär durch seine zahlreichen Radträger für Auto und Caravan bekannt sein, die zu den besten auf dem Markt gehören. Dass Thule daneben jedoch auch weitere Fahrradprodukte wie den hier getesteten RoundTrip Transition Radkoffer im Programm hat, ist eher weniger bekannt. Durchaus zu unrecht, wie unser Test zeigt; insbesondere, weil der Hersteller sein Know-How und seine von den Fahrradträgern bekannte Technologie auch für seine Radkoffer einsetzt.
Im ersten Moment macht der Thule RoundTrip Transition durch seine Größe und seine zweifelsfreie Robustheit ordentlich Eindruck – doch das schlägt sich natürlich auch beim Gewicht nieder. Mit über 17kg ist der Thule Koffer der mit weitem Abstand schwerste in unserem Test. Je nach zu verpackendem Rad könnte es bei der einen oder anderen Airline eng bezüglich des maximal zulässigen Gewichts werden – das gilt es auf alle Fälle zu beachten.
Die Funktionsweise des Thule RoundTrip Transition ist – zumindest zu Beginn – selbsterklärend. Zwei robust wirkende und groß dimensionierte Schnallen halten den Deckel auf dem Unterteil. Dieser Deckel lässt sich nach dem Lösen der Schnallen entsprechend einfach nach oben abnehmen und offenbart den groß dimensionierten Innenraum, in dem auch die meisten größeren MTBs Platz finden dürften – bei einem extra langen Radstand (>1250mm) könnte es jedoch ein wenig eng werden. Im Inneren des ABS Kunststoffkoffers finden wir neben der eigentlichen Halteschiene aus Aluminium für das Rad selbst noch zwei Laufradtaschen und drei Alustangen.
Der Sinn und Zweck dieser Stangen wird uns erst nach einem kurzen Blick in die Anleitung klar: Im Zusammenspiel mit der entnehmbaren Halteschiene und einer darauf lässt sich so ein rudimentärer Montageständer bauen. Dieser kann auf Reisen zweifellos äußerst praktisch werden, auch wenn Wartungsarbeiten wie das Einstellen der Schaltung auf Grund der Bauweise nicht möglich sind.
Die Verarbeitung des Koffers selbst und sämtlicher Zubehörteile ist hervorragend: Die Halteschiene erinnert optisch an entsprechende Vorrichtungen an Thules Fahrradhaltern für’s Auto und klickt mit einem Handgriff fest am Boden des Koffers fest. Die Befestigung des Fahrradrahmens auf der Schiene ist in wenigen Minuten erledigt und auch ohne einen Blick in die gute Anleitung problemlos zu bewältigen. Anschließend noch die Laufräder in die Taschen, die neben dem Rahmen im Koffer Platz finden. Weiteres Zubehör lässt sich im großzügigen Innenraum verstauen, auch wenn man entsprechende Taschen oder Vorrichtungen vermisst.
So einfach sich das Verstauen des Rades gestaltet, so unhandlich ist leider die Handhabung des Koffers samt Inhalt im Anschluss. Die Rollen sind zwar gut, befinden sich jedoch nur auf einer Seite des Koffers. Während des Transports muss also die Vorderseite des schweren RoundTrip Transition komplett angehoben werden – bei längeren Strecken, eventuell auch auf unebenen Wegen kann das schon zu einer kleinen Trainingseinheit ausarten.
Der Inhalt ist während des Fluges zweifellos sicher verpackt: Der verwendete Kunststoff macht einen extrem robusten Eindruck und lässt sich kaum eindrücken. Die Oberfläche wird nach einigen Flügen aber zweifellos etwas leiden. Bereits nach unserem Test waren einige Kratzer sichtbar, obwohl wir sicherlich vorsichtiger damit umgingen als das Gepäckpersonal an den Flughäfen. Die Verschlussschnallen lassen sich mit einem Klettband vor unbeabsichtigtem Öffnen schützen, befinden sich jedoch trotzdem seitlich in einer recht exponierten Position. Auch hier stellen wir die Dauerhaltbarkeit vorsichtig in Frage.